Der im Vorfeld vielfach kritisierte Wildcard-Kandidat Sergio Garcia und Rory McIlroy führte Europa dabei souverän an und die beiden gewannen, nach einer schwachen Endphase doch noch und hochverdient mit 2 auf 1 gegen Tony Finau und Brooks Koepka. Paul Casey und Tyrrell Hatton, die direkt dahinter gestartet waren, ließen ihrerseits Dustin Johnson und Rickie Fowler keinerlei Chancen und gewannen mit 3 auf zwei. Da war es auch kein Wunder, dass man Johnson mit gesenktem Haupt und den Händen in den Hosentaschen von Loch zu Loch schleichen sah. Das neue Europäische Dreamteam Tommy Fleetwood und Francesco Molinari rangen Tiger Woods und dem sehr schwach aufspielenden Reed wieder einen Punkt ab und gewannen deutlich mit 4 auf 3. Wie zu erwarten ging das letzte und hochemotionale Match zwischen Ian Poulter und John Rahm gegen Justin Thomas und Jordan Spieth enger zu, denn Spieth und Thomas wollten sich so leicht nicht geschlagen geben und die beiden Teams lieferten sich ein Match auf Augenhöhe. Am Ende sammelten sie den einzigen Punkt für die USA und gewannen mit 2 auf 1 an der 17. Bahn.
Von Beginn an schallten Hymnen auf die einzelnen Spieler aus Europa über den Platz und machten klar, dass nicht nur die USA ordentlich Stimmung machen können. Einzig die penetranten Buhrufe der Zuschauer und unnötiger Applaus bei schlechten Abschlägen, überschattete die gute Stimmung der Fans.
Nach dem Whitewash, also dem kompletten Punktgewinn in den Nachmittagsmatches des Vortages, ritten die Europäer verständlicherweise auf einem hoch und freuten sich ausnahmslos auf die bevorstehenden Matches. Rory McIlroy beispielsweise postete dieses Bild von sich und Matchgegner Tony Finau auf Instagram und schrieb dazu: „das Letzte mal, dass ich gegen Tony Finau im Matchplay spielte.“
Schon jetzt zeigt sich allerdings, dass eine ganz andere Paarung das neue Dream-Team des diesjährigen Ryder Cups ist: Tommy Fleetwood und Francesco Molinari. Auch in diesem Match blieben sie ungeschlagen und besiegten erneut Tiger Woods und Patrick Reed. Dabei fragte sich der ein oder andere Zuschauer: Was ist los mit Tiger Woods? Bereits gestern wirkte der 42-jährige unrund und nicht auf der Höhe seiner Möglichkeiten und dieser Eindruck zog sich auch durch den ersten Teil von Tag eins. Dennoch war er noch deutlich besser als Spielpartner Patrick Reed, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und damit folgerichtig heute Nachmittag nicht berücksichtig wurde. Phil Mickelson muss indes einen kompletten Urlaubstag an diesem Samstag einlegen.
Am Nachmittag gehen folgende Paarungen an den Start:
Paarung 1: Justin Rose und Henrik Stenson gegen Brooks Koepka und Dustin Johnson
Paarung 2: Sergio Garcia und Alex Noren gegen Bubba Watson und Webb Simpson
Paarung 3: Francesco Molinari und Tommy Fleetwood gegen Bryson DeChambeau und Tiger Woods
Paarung 4: Ian Poulter und Rory McIlroy gegen Jordan Spieth und Justin Thomas