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Ryder Cup 2025: Alle Infos auf einen Blick

Noch knapp sechs Monate bis zum Ryder Cup 2025 auf dem Bethpage Black in New York. Alle wichtigen Informationen, Qualifikationsprozesse und Favoriten für eine Teilnahme gibt es hier.

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The Ryder Cup Trophy in Bethpage Black
Die Ryder Cup Trophäe auf dem Bethpage Black in New York

Kurs: Bethpage Black
Par: 70
Länge: 7459 Yards (6821 Meter) (PGA Championship 2019)
Titelverteidiger: Europa
Deutschsprachige Spieler: Noch keine Nominierungen

Ryder Cup auf dem Bethpage Black

Nur rund 55 Kilometer von Manhattan entfernt liegt mit dem Bethpage Black einer der legendärsten öffentlichen Golfplätze Amerikas. Eingebettet im Bethpage State Park bildet er das Herzstück eines Golfensembles mit fünf Plätzen – jeder davon trägt den Namen einer Farbe.

Kaum ein öffentlicher Kurs genießt einen so furchteinflößenden Ruf wie Bethpage Black. Die US Open 2002 und 2009 sowie die PGA Championship 2019 forderten hier die besten Spieler der Welt heraus. Auch das The Barclays kehrte gleich zweimal – 2012 und 2016 – im Rahmen der FedEx-Cup-Playoffs auf das Gelände zurück.

Bei sämtlichen bisherigen Turnieren auf Bethpage Black triumphierten US-Amerikaner – darunter auch Brooks Koepka und Lucas Glover, die beide potenzielle Kandidaten für den Ryder Cup 2025 sind. Das Duell zwischen Europa und den USA steigt vom 26. bis 28. September 2025. Trotz der horrenden Preise waren die Tickets in kürzester Zeit vergriffen: Tagestickets kosteten stolze 749 Dollar – zum Vergleich: In Rom 2023 lagen sie noch bei 275 Euro.

Achtung: Extrem schwerer Kurs. Nur für hochbegabte Golfende geeignet.

Was macht den Bethpage Black so schwierig?

Mit einer Länge von 7.459 Yards bietet der Platz nur ein Par-3 unter 200 Yards und ein Par-4 unter 400 Yards. Einer der beiden Par-5s misst mehr als 600 Yards. Lange Eisen und Hölzer ins Grün sind also vorprogrammiert.

Der Bethpage Black ist ein Par 70-Kurs, was ihn im Vergleich zu den üblichen Par 72 oder 71 Kursen für alltägliche Golfer noch schwieriger macht. Bahn 7 wurde für die PGA Championship 2019 von einem Par-5 zu einem Par-4 geändert und misst satte 525 Yards.

Die Roughs sind brutal. Fairwaytreffer werden Gold wert sein. (Achtung Widerspruch: Koepka traf 2019 nur 32/56 Fairways; T44).

Bethpage liegt auf Long Island – und das bedeutet: Die Zuschauer werden für ordentlich Stimmung sorgen. Vor allem für Team Europa dürfte das traditionell kritische New Yorker Publikum eine echte Herausforderung werden.

Der Platz ist hügelig. Ein gutes Beispiel ist Bahn 15, die mit einem 50 Fuß höher liegenden Grün eine enorme Herausforderung darstellt. Jeder Abschlag erfordert zusätzliches Nachdenken und Kalkulieren.

Der Kurs ist sehr sandig, mit zahlreichen tiefen und breiten Bunkern, die sowohl Abschläge als auch Annäherungen herausfordernd gestallten. Die Bunker werden die Spieler zu Up-and-Downs zwingen.

Der Spielmodus

Wie gewohnt wird auch der Ryder Cup 2025 als Match-Play-Wettbewerb zwischen zwei Teams à zwölf Spielern ausgetragen. An den ersten beiden Tagen stehen jeweils vier Foursome-Matches und vier Four-Ball-Matches auf dem Programm, am Finaltag folgen die zwölf Einzelduelle. Insgesamt werden 28 Punkte vergeben – wer zuerst 14,5 Punkte erreicht, gewinnt. Bei einem Unentschieden bleibt der Titel beim amtierenden Champion.

Der Qualifikationsprozess

Wie bei jedem Ryder Cup bestehen die Teams auch 2025 aus jeweils sechs automatisch qualifizierten Spielern und sechs sogenannten Captain’s Picks. Die Qualifikationsprozesse wurden dabei individuell von den verantwortlichen Komitees in enger Abstimmung mit den Kapitänen Luke Donald (Team Europa) und Keegan Bradley (Team USA) entwickelt.

Team Europa:

Das zuletzt verwendete Punktesystem war den Verantwortlichen im Team Europa zu kompliziert. Infolgedessen gab es eine Änderung im Qulaifikationsprozess – abgesegnet vom Turnierausschuss der DP World Tour – gibt es in der Qualifikationsphase 2024/2025 nur noch eine Ryder-Cup-Punkteliste. Diese neue Struktur, die im Vergleich zu den bisherigen Modellen als klarer und fokussierter gilt, vergibt die Punkte gemäß einer neu eingeführten Turnierkategorisierung, die Ryder Cup Europe in enger Zusammenarbeit mit Kapitän Luke Donald entwickelt hat.

So gibts Punkte:

  • Major Championship: 5000 Punkte
  • 2025 PGA Tour Signature Events, Players, FedExCup Playoffs: 3000 Punkte
  • DP World Tour Rolex Series Events: 2000 Punkte
  • 2025 PGA TOUR reguläre FedExCup Events: 2000 Punkte
  • DP World Tour Back 9 Events: 1500 Punkte
  • DP World Tour Global Series Events: 1000 Punkte
  • 2025 PGA Tour Opposite Events: 1000 Punkte

Wie die Punkte per Turnier verteilt werden erfahren sie hier. Bspw. erhält der Gewinner eines Majorturniers 835 Punkte. Der Zweitplatzierte 555 Punkte, usw.

Die Qualifikationsperiode begann und endet mit der Betfred British Masters hosted by Sir Nick Faldo im August/September 2024 bzw. August 2025.

Das ist ohne Zweifel ein viel klareres und einfacheres Qualifikationssystem als wir es in den vergangenen Jahren verwendeten, und wir danken Luke, seinen stellvertretenden Kapitänen Edoardo Molinari und Thomas Bjørn sowie unserem Ryder-Cup-Strategieberater Paul McGinley für ihren wichtigen Beitrag in den vergangenen Monaten.

Guy Kinnings (CEO PGA European Tour)
Nicolai Hojgaards Wedges beim Ryder Cup 2023

Team USA:

Im Gegensatz zum Team Europa, bei dem das Punktesystem auf Platzierungen basiert, haben sich Keegan Bradley und das PGA Ryder Cup Komitee auf ein preisgeldbasiertes System geeinigt.

So gibts Punkte:

  • Major Championship (2024) 1 Punkt pro $1000
  • Players Championship (2024) 1 Punkt pro $1000
  • Reguläres PGA Tour Event (2025) 1 Punkt pro $1000
  • Major Championship (2025) 1,5 Punkte pro $1000

Anmerkungen:

  • Parallelevents bleiben im Punktesystem unbeachtet.
  • Die Qualifikationsfrist endet mit der BMW Championship 2025 (17. August 2025).
Ryder Cup
Ryder Cup 2021 in Wisconsin – Jon Rahm vs. Scottie Scheffler

Die Favoriten auf einen Platz für den Ryder Cup 2025

Es scheint, als wäre Team Europa der kleine Favorit, denn in Sachen Titel sind die Europäer den Amerikanern in dieser Saison auf den drei großen Touren (PGA, DP, LIV) voraus.  Beim Blick auf die Weltrangliste sieht es jeoch anders aus: Zwölf US-Amerikaner befinden sich aktuell unter den besten 25 Spielern der Welt (Coach Bradley ist einer davon). Bei den Europäern sind es nur neun. Da jedoch LIV-Spieler nur über ihre Turniere auf der Asian- oder DP World Tour Punkte bekommen, sind z.B. Sergio Garcia und Jon Rahm nicht mehr nach ihrer eigentlichen Qualität entsprechend „geranked“.  Die Spanier haben mit ihren Leistungen bei LIV und den anderen Touren gute Chancen auf einen Platz in Luke Donalds Team.

Während sich beim Team Europa für den Ryder Cup 2025 einige Eindeutigkeiten herauskristallisiert haben, hat Keegan Bradley die Qual der Wahl. Das amerikanische Aufgebot ist groß und die Qualitätsunterschiede nur marginal.

Viele Spieler aus beiden Lagern werden mit einer gewissen Sicherheit einen Platz im Team haben. Nachfolgend lesen Sie eine Bestandsaufnahme des Autors. Selbstverständlich scheiden sich hier die Meinungen und Präferenzen.

Gesetzte Spieler Team Europa (10): Rory McIlroy, Jon Rahm, Ludvig Åberg, Shane Lowry, Robert MacIntyre, Tommy Fleetwood, Sepp Straka, Tyrrell Hatton, Viktor Hovland, Justin Rose

Wackelkandidaten Team Europa 2023 (3): Matthew Fitzpatrick, Nicolai Hojgaard

Warum Wackelkandidat (Team Europa)?

Bei Matthew Fitzpatrick steht nur ein Top-25 Ergebnis in der Saison 2025. Etwas zu wenig für eine Teilnahme am Ryder-Cup. Vor allem, weil zum Beispiel Thomas Detry schon einen Turniersieg verzeichnen konnte. Rang 75 in der Weltrangliste dürfte für den sympathischen Engländer nicht reichen für New York.

Auch Nicolai Højgaard tut sich in dieser Saison bislang schwer. Vier verpasste Cuts bei sieben Turnieren und Rang 87 in der Weltrangliste dürften objektiv betrachtet nicht für eine Ryder-Cup-Nominierung reichen. Ein Brüdertausch mit Rasmus beim Ryder Cup 2025 scheint daher möglich.

Aufgrund des Straucheln einiger Kandidaten von 2023 haben sich mehrere Spieler in die Diskussion um eine mögliche Teilnahme eingeschaltet – darunter auch Stephan Jäger, der bislang eine grundsolide Saison spielt und aktuell auf Rang 45 der Weltrangliste steht. Damit ist er momentan der zwölftbeste Europäer.

Heiße Eisen für eine Teilnahme Team Europa: Stephan Jäger, Laurie Canter, Thomas Detry, Sergio Garcia, Adrian Meronk, Matt Wallace, Rasmus Højgaard

Luke Donald und Rory McIlroy beim Ryder Cup in Rom
Luke Donald und Rory McIlroy beim Ryder Cup in Rom

Gesetzte Spieler Team USA (5): Scottie Scheffler, Xander Schauffele, Collin Morikawa, Justin Thomas, Bryson DeChambeau (2023 nicht dabei)

Wackelkandidaten Team USA 2023(8): Max Homa, Rickie Fowler, Jordan Spieth, Brooks Koepka, Sam Burns, Patrick Cantlay, Wyndham Clark, Brian Harmann

Große Konkurrenz im Team USA

Für Keegan Bradley wird es aller Voraussicht nach ein kleines Kopfzerbrechen. So wie er selbst 2023 vor laufender Netflix-Kamera enttäuscht wurde (ob inszeniert oder nicht – die Enttäuschung war auf jeden Fall zu spüren), hat er nun selbst die Aufgabe des Buhmanns und muss schwierige Absage-Anrufe tätigen.

Gleich acht Spieler aus dem Ryder-Cup-Kader von 2023 finden sich auf meiner Liste der Wackelkandidaten wieder. Zu stark präsentieren sich aktuell die Konkurrenten – allen voran Russell Henley, der sich mit beeindruckender Konstanz bis in die Top 10 der Weltrangliste vorgearbeitet hat. Aber auch junge Spieler wie Akshay Bhatia und Maverick McNealy drängen nach. Und nicht zu vergessen: Einige Routiniers erleben derzeit ihren zweiten Golf-Frühling. Beispielhaft seien hier Lucas Glover, Harris English oder Patrick Reed genannt, der mit einem dritten Platz beim Masters einmal mehr gezeigt hat, was in ihm steckt.

Heiße Eisen für eine Teilnahme Team USA: Russel Henley, J.J. Spaun, Maverick McNealy, Akshay Bhatia, Sahith Theegala, Billy Horschel, Patrick Reed, Lucas Glover, Tony Finau

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