Mit der Entscheidung wird vor allem der in den USA nach wie vor zunehmenden Pandemie Rechnung getragen, denn in den letzten Wochen hatte sich die Lage in mehreren Bundesstaaten drastisch verschlimmert. Dieser Tatsache mussten auch die Veranstalter des Ryder Cups ins Auge blicken und reagierten entsprechend. Bereits im April hatte die PGA of America eine Austragung ohne Zuschauer in Erwägung gezogen, dabei aber prominenten Widerspruch erhalten. Der Weltranglistenerste Rory McIlroy hatte sich unter diesen Umständen bereits für eine Verschiebung stark gemacht. Auch der Amerikaner Brooks Koepka lies durchblicken, dass er unter Umständen in Erwägung ziehen würde nicht beim Ryder Cup anzutreten, sollte dieser ohne Fans stattfinden. Sicher waren sich dabei nicht nur die Kritiker, dass ein Ryder Cup ohne Zuschauer nicht dasselbe sein würde.
„Ich habe da eine ganz klare Vorstellung. Ein Ryder Cup ohne Zuschauer ist kein Ryder Cup“, sagte McIlroy damals und meinte, er würde „lieber um ein Jahr verschieben, als ohne Fans zu spielen“. Durch die Verlegung des Ryder Cups soll auch der für 2021 geplante Presidents Cup um ein Jahr verschoben werden und in den geraden Jahren verweilen. Die Verschiebung hat aber auch noch weitere Folgen für den zukünftigen Terminplan der PGA Tour und der European Tour. Denn für das alle zwei Jahre stattfindende Event ist keine Rückkehr zu den geraden Jahreszahlen vorgesehen. Vor den Terroranschlägen im Jahr 2001 wurde der Ryder Cup bereits in ungeraden Jahren ausgespielt. Durch die Entscheidung entzerrt sich der Turnierkalender der Profis zumindest in Olympiajahren deutlich. Mit der Wiederaufnahme des Golfsports in die Olympischen Spiele, gab es im vier Jahresrythmus einige Terminkonflikte für die Spieler, die neben den Majorn und den FedEx Cup-Playoffs auch für den Ryder Cup bereit sein wollten und dies häufig als Grund für eine Nichtteilnahme bei den Olympischen Spielen anführten. Durch die Verschiebung wird auch der Ryder Cup in Italien auf das Jahr 2023 (Sept. 30-Oct. 3)verschoben.