Wenn man als Reporter Turnierberichte schreibt, muss man immer mit dem Unerwarteten rechnen. Uns trifft es bei dieser British Open besonders hart, denn schon Samstag steht fest, dass wir beim Finale nicht mehr vor Ort sein werden können. Der Flug Montag früh ist gebucht, die nächsten erschwinglichen und verfügbaren Flieger gehen erst wieder am Mittwoch raus. Also heißt es, die Geschichte fürs Heft am Sonntag-Abend so gut und so weit schreiben wie es geht, in die Redaktion nach Hamburg schicken und abwarten, was geschieht.
Noch bevor der erste Flight mit Bernhard Langer und Ryan Fox auf die Runde geht, sitze ich bereits im Flieger nach Hamburg. Und wie es der Zufall so will, hat dieser auch noch Verspätung: als ich um 14 Uhr in der Redaktion ankomme, ist Martin Kaymer schon auf der Runde unterwegs – und das sogar ziemlich gut: auf sechs Bahnen notiert er drei Birdies. Langer hingegen ist schon wieder im Clubhaus, unterschreibt eine 72 und beendet damit eine für ihn solide British Open auf einem 78. Rang (+2).
In der Redaktion wird beschlossen, den Redaktionsschluss zu verschieben, um die ganze British Open-Geschichte im nächsten Heft zu haben – mit dem Gewinner der Claret Jug. Und selbst am späten Nachmittag gibt es noch keinen klaren Favoriten. Bei relativ starkem Wind und zwischenzeitlichen Regenschauern spielen die Profis auf dem Old Course in St. Andrews beeindruckendes Golf. Padraig Harrington startet mit zwei Birdies und kann sein grandioses Spiel von Samstag erst einmal fortsetzen. Erst einmal… auf den weiteren Löchern kommt er nicht mehr mit den Führenden mit. Am Ende wird es der 20. Platz für den Iren.
Martin Kaymer beendet das Major mit einer starken Schlussrunde: Der 30-Jährige spielt mit einer 68 seinen besten Score des Turniers und klettert noch einmal 21 Pätze nach oben: Rang 12 (insgesamt -9)