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Phil Mickelsons Schwung in der großen Analyse

Phil Mickelsons Schwung

Es ist Zeit, die Genialität von Phil Mickelsons Schwung zu würdigen. Wir erklären, was ihn auszeichnet und warum der Amerikaner heute noch immer so flexibel schwingen kann.

von Guy Yocom

Während der 28 Jahre, die Phil Mickelson bereits als Profi auf der Tour gespielt hat, haben sich Schwung-Gurus, Statistik-Nerds und Sofa-Psychologen darüber zu ereifern versucht, wo die Gründe für die Brillanz des linksspielenden Rechtshänders liegen könnten. Ob das entscheidende Puzzle-Teilchen seines Erfolgs die Paleo-Diät, das Martial-Arts-Training oder sein sensationelles Kurzes Spiel ist, lässt sich schwer ermitteln. Die Karriere des Kaliforniers, der von 1993 bis zum vergangenen November ununterbrochen in den Top 50 der Weltrangliste rangierte, ist komplex.

Phil Mickelsons Schwung als Basis für den Erfolg?

Am 16. Juni wurde Mickelson 49, hat 44 PGA Tour- und fünf Major-Siege in der Tasche und spielt phasenweise besser als je zuvor. Als er im Februar das AT&T Pebble Beach Pro-Am gewann, war er kein verblassender Golfstar, dessen beste Zeiten Geschichte sind. Vielmehr wurde er zum Paradebeispiel für Konstanz und Langlebigkeit in der Historie der PGA Tour. Das kürzlich eruptierte Phänomen des „Was plant Phil als Nächstes?“ entwickelte sich in Form von digital animierten Formaten (GIF), von skurrilen Mätzchen abseits des Platzes zu in verblüffender Weise Erreichbarem auf dem Platz.
Wo liegen die Gründe für das anhaltend und atemberaubend hohe Leistungsniveau? Was war die Initialzündung, die Phil Mickelson zu diesem großartigen Spieler machte? Könnte es vielleicht sein, dass sein Schwung, der üblicherweise gerne als zu lang, zu locker und zu inkonstant abgetan wird, die Basis seines Erfolgs ist? Und was können wir von Phil lernen?

GOLF MAGAZIN Januar 2020 Phil Mickelson
Unsere Titelstory: Wir erklären in aller Ausführlichkeit den Schwung von Phil Mickelson.

Mickelson und die Geheimnisse seines Erfolgs

Mit diesen Fragen konfrontieren wir seine drei Trainer, die „Lefty“ in den vergangenen 27 Jahren begleitet haben: Butch Harmon, der jüngst von unserer Schwesterzeitschrift Golf Digest zum besten Trainer 2019/2020 der USA gekürt wurde, Rick Smith und Dean Reinmuth. Auch Sean Foley und Bob Toski, ebenfalls äußerst renommierte Coaches, analysieren die Technik des scheinbar immer fitter, stärker und besser werdenden Phil Mickelson und versuchen, den Geheimnissen seines Erfolgs auf die Spur zu kommen. Bezüglich diverser Aspekte seines vollen Schwungs kamen die Trainer zu einem Konsens, auch was die Aussichten seines Spiels angehen: Umso mehr Mickelson sich einer heiklen Alterszone nähert, desto besser scheint er zu werden.

Mickelson ist heute so flexibel wie vor 35 Jahren

Körperliche Konditionierung und phasenweise eine spezielle Ernährung wurden dabei außer Acht gelassen, da sich seine Gewohnheiten in einem steten Wandel befinden. In der großen Titelgeschichte unseres neuen Heftes, GOLF MAGAZIN 1/2020, haben wir ausschließlich darauf geachtet, was in Mickelsons Schwung passiert. Als Dean Reinmuth 1984 zum ersten Mal Phil Mickelson unterrichtete, genierte sich dieser wegen seines ihm bevorstehenden 14. Geburtstags. „Noch nie habe ich einen so flexiblen Schwung gesehen“, erinnert sich Mickelsons Trainer an dessen Jugendzeiten.

Ein großartiges Timing

„Am Ende des Rückschwungs traf ihn sein Schlägerschaft gelegentlich am Nacken – und das bei völlig gestrecktem Führungsarm. Die Gelenke seiner Arme waren so flexibel, dass sich die Ellbogen hinter seinem Rücken berührten, wenn er sie zurücknahm – ähnlich wie bei einem jungen Turner. Was die Kontrolle des Bewegungsumfangs betrifft, war das zwar eine echte Herausforderung, aber ich zögerte, diese Grundzüge seines Schwungs zu ändern. Er konnte den Ball so hoch und weit schlagen, und sein Timing war einfach nur großartig. Das, was Sie heute bei Phil Mickelsons Schwung sehen, habe ich bereits vor 35 Jahren gesehen“, erzählt Dean Reinmuth. Die Vorlage für seinen Erfolgsschwung war bereits vorhanden – lang, locker, manchmal fehlgeleitet, aber auf jeden Fall eine Gabe.

Lange Ausholbewegung als Vorteil

Phil Mickelson gewann drei Mal die NCAA Championships, die großen amerikanischen College-Meisterschaften, einmal die US-Amateurmeisterschaften und neun Profi-Turniere, bis sich 1996 die Wege von ihm und Dean Reinmuth trennten. Danach hatte Mickelson keinen hauptamtlichen Schwungcoach, bis er von 2001 bis 2006 Rick Smith verpflichtete. „Ich wollte ebenfalls nicht in die Länge seines Rückschwungs eingreifen“, erklärt Smith. „Stattdessen arbeiteten wir an seinem zum Ziel vorderen Bein, um im Treffmoment für zusätzliche Kontrolle über dem Ball zu sorgen. Das half auch seinem Eisenspiel. Sein Schwungumfang ist auch mit den Eisen lang. Aber diese lange Ausholbewegung ist, selbst mit dem Driver, ein Vorteil.

Phil Mickelsons Schwung ist körperfreundlich

Am Ende des Rückschwungs gibt sie Phil Zeit, sanft das Gewicht nach vorn zu verlagern und den Durchschwung einzuleiten“, erinnert sich Smith an Phil Mickelsons Schwung. „Die nahezu brachiale Gewalt eines abrupten Richtungswechsels, die durch einen verkürzten Rückschwung entsteht, ist einer der Faktoren, durch die sich Spieler verletzen können. Phils Schwung dagegen ist körperfreundlich und ein Grund dafür, dass er noch heute so gut spielt.“ Unter der Obhut von Rick Smith gewann Mickelson drei seiner fünf Major-Titel. Anfang 2007 war er 36 und dachte langfristiger. Er war schon immer ein Naturathlet und begann einen Abstecher in Richtung Fitness-Training, einschließlich Martial-Arts. Dann verließ er Smith für Butch Harmon.

Butch Harmon über Phil Mickelsons Schwung, was Sie davon für Ihr Spiel lernen können und was sich von Mickelson kopieren lässt, lesen Sie in der Titelgeschichte unserer neuen Ausgabe! Bestellen Sie jetzt einfach und bequem GOLF MAGAZIN 1/2020!