In seiner Auftakt-Pressekonferenz hatte es Brooks Koepka bereits angedeutet. Für ihn sind die Majors vielleicht die einfachsten Turniere, die man gewinnen kann. Warum? Weil sich, laut Koepka, bereits der Großteil der Spieler selbst aus dem Rennen nehmen. Die, die das nicht tun, werden in diesem Fall von dem extrem schweren Bethpage Black Kurs außer Gefecht gesetzt. Ein Beweis dafür? Lediglich zwei Bahnen der Anlage spielten sich für die Profis im Schnitt unter Par. Eine Statistik, die auf der Tour sehr ungewöhnlich ist.
Brooks Koepka wieder in Major-Laune
Brooks Koepka scheint niemand stoppen zu können, wenn es um extreme Bedingungen geht. Auf dem selbst für Profis sehr langen Kurs des Bethpage Black bewies Koepka, dass er nicht nur mental sehr stark ist, sondern auch sehr präzise Schläge im Köcher hat.
Insgesamt sieben Schläge unter Par sicherten ihm verdientermaßen die Führung für den zweiten Tag der PGA Championship und den Platzrekord. „Das war vielleicht die beste Runde Golf, die ich als Profi gespielt habe“, gab Koepka nach seiner Runde zu, nachdem er lediglich 25 Putts benötigt hatte. Wohlgemerkt beendete er seine Runde ohne auch nur ein Bogey zu notieren.
Allein diese Tatsache macht Koepkas Runde umso wertvoller, denn im Bethpage Black geht es für die meisten Spieler nicht darum Bogeys zu vermeiden, sondern hauptsächlich diese wieder auszugleichen und geduldig zu bleiben. Die Mission seines vierten Major-Titels ist damit für Koepka weiterhin auf genau dem richtigen Kurs.
Dicht auf den Fersen ist Koepka allerdings der Neuseeländer Danny Lee. Der gebürtige Südkoreaner, der unter Neuseeländischer Flagge antritt, schoss sich mit sechs Schlägen unter Par als einziger in die Nähe von Koepka. Bisher war Lee nur sehr selten auf der Bildfläche erschienen und es wäre auch erst sein vierter Cut bei einem Major, den er übersteht, aber in diesem Jahr scheint ihm der ausgewählte Major-Platz sehr gut zu liegen. Wie bereits eingangs erwähnt, separierten vor allem das hervorragende Putten Lee und Koepka vom restlichen Teilnehmerfeld.
Tiger Woods mit Schwierigkeiten
Zwei ist eins zu viel! Das gilt für die Runde von Tiger Woods. Gleich zwei Doppelbogeys, eines davon bereits an seiner ersten Bahn, rutschen dem Amerikaner auf die Scorekarte. Dies, im Zusammenhang mit drei Bogeys und einigen Dreiputts, sollten schlicht zu viel für eine Runde sein.
Am Ende stand, trotz eines souveränen Eagles an der vierten Bahn, ein Gesamtergebnis von zwei Schlägen über Par auf der Scorekarte. Die Hoffnung auf den nächsten Major-Sieg von Woods ist damit zwar noch nicht endgültig begraben, allerdings dürfte es dem Enthusiasmus seiner Fans eines Dämpfer versetzten.
Ebenso wie Woods erging es dem Italiener Francesco Molinari, der mit einem Ergebnis von zwei Schlägen über Par zurück ins Clubhaus kehrte. Ein erneutes Kopf an Kopf Rennen mit Woods, Koepka und ihm selbst, wird vermutlich nicht mehr Teil der Geschichte in Bethpageblack werden.
Kaymer mittelmäßig
Einen vielversprechenden Start erwischte Martin Kaymer vor den Toren New Yorks. Ein anfängliches Birdie lies mehr erhoffen, entpuppte sich aber recht zügig als Schnellschuss. Denn der Deutsche musste im Bethpage Black Tribut zollen und notierte insgesamt fünf Bogeys auf seiner Scorekrate. Die Folge: Ein Ergebnis von +4 . Dies nahm ihn vermutlich schon im Vorfeld aus dem typischen „Winnercircle“ herausgespielt.
Licht und Schatten
Während sich Spieler wie Koepka, Tommy Fleetwood, Luke List, Rickie Folwer und viele mehr in Aussichtsreiche Positionen spielten, verabschiedeten sich auch die ersten großen Namen vermutlich aus dem Titelrennen. Darunter sind unter anderem die Amerikaner Bubba Watson und Patrick Reed aber auch der Masters-Champion von 2017 Sergio Garcia. die Ergebnisse zwischen vier und sechs Schlägen über Par herein brachten. Die ungewöhnlich hohen Scores sind erste Anzeichen dafür, dass auch in den kommenden Tagen kaum tiefe Ergebnisse auf dem Leaderboard zu finden sein werden. Die PGA Championship ist daher trotz der enormen Länge kein Longest-Drive-Wettbewerb, sondern ein würdiger Allround-Test für jeden Golfspieler.
Woods zweite Runde im TV
Am morgigen Freitag wird es ab 19 Uhr möglich sein die PGA Championship live bei Sky mitzuverfolgen. Darunter auch die Runde von Tiger Woods, der am ersten Tag in der Vormittagsrunde und damit nicht während des Übertragungszeitraums am Start war.