Der Ryder Cup-Star hatte bisher solides Golf gespielt. An der 18 gelang ihm eine kleine Sensation: sein Abschlag lag im Rough, Reed attackierte das Par 5 mit dem zweiten Schlag und… locht ein! Albatros! Der Applaus fiel allerdings bescheiden aus, da sich noch nicht viele Zuschauer auf dem Gelände befanden. Volunteer Axel war für die Zuschauer-Tribüne am Grün der 18 zuständig und berichtet begeistert: „Der Schlag war sensationell. Der Ball rollte und rollte und war dann drin.“ Damit spielte sich Reed auf fünf unter Par.
Nachdem alle Spieler ihre zweite Runden beenden konnten stand auch der Cut fest: 1 unter Par. 74 Spieler haben es geschafft, darunter fünf Deutsche: Marcel Siem, Alexander Knappe, Sebastian Heisele, Maximilian Kieffer und Hinrich Arkenau. Beim Blick auf das Ende des Leaderboards fallen die zahlreichen Disqualifikationen auf. Einige Spieler, die ohnehin bereits höhere Scores notieren mussten sind vorzeitig am Freitag abgereist ohne ihre Runde zu beenden. Der Amerikaner Pat Perez steht zwar auch mit DQ auf dem Leaderboard, hat gegenüber Turnierdirektor Dominik Senn erklärt eine Schulterverletzung zu haben, weswegen er vorzeitig abbrechen musste.
Der Moving Day begann verspätet um 11.40 Uhr. 74 Spieler starteten auf Tee 1 und 10. Zuschauer und Spieler trotzten gleichermaßen den unangenehmen Witterungsbedingungen. Und wieder einmal bewiesen die Norddeutschen: es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung und eine ordentliche Portion Optimismus und Galgenhumor. Denn die Anfahrt war nahezu abenteuerlich. Schon gestern fuhren sich über hundert PKWs auf den matschigen Feldern fest.
Dennoch kamen über 9.200 Zuschauer nach Green Eagle und wurden mit teilweise sensationellen Golfschlägen belohnt. Während Ashley Chesters weiterhin seine Führung auszubauen schien, kämpfte Marcel Siem mit den Grüns, doch wurden seine exzellenten Eisenschläge belohnt. An der vorletzten Bahn, dem Par 3 an der 17 locht Marcel Siem aus 156 Metern ein, spielt ein Ass und gewinnt einen Porsche Panamera Turbo Sport Turismo mit 550 PS. „Mein Eisen 7 fliegt 160 Meter, wir hatten eine leichte Brise von vorne, ich habe voll durchgezogen, Jamie (Donaldson) rief ‚er geht rein, er geht rein’ und dann hat es am Fahnenmast geknallt“, berichtet Siem. „Es war mein drittes Ass auf der European Tour. Beim ersten gab es einen Handshake, dann Champagner und jetzt was Vernünftiges“ erzählt Siem auf der Pressekonferenz schmunzelnd, nachdem er den Autoschlüssel überreicht bekommen hat. Allerdings ist sich Marcel Siem nicht sicher, wer das Auto fahren wird, da er bei Mercedes unter Vertrag steht. „Meine Frau Laura freut sich sicherlich.“
Am Ende des dritten Spieltages kam es doch noch zu Verschiebungen im Leaderboard. Der Engländer Jordan Smith setzte sich mit zwei Schlagen Vorsprung (-12) vor seinen Verfolgern dem Schweden Jens Fahrbring und Titelverteidiger Alexander Levy (beide -10) an die Spitze. Ashley Chesters, Richard Sterne, Julian Suri belegten mit drei weiteren Spielern den dritten Rang mit 9 unter Par. Maximilian Kiefer befindet sich auf dem geteilten 30. Rang mit vier unter. Marcel Siem und Alexander Knappe brachten drei unter Par ins Clubhaus. Nach etwas turbulenten ersten neun Löchern (ein Doppelbogey und drei Bogeys) machte Hinrich Arkenau diesen unglücklichen Start wieder gut und legte drei Birdies auf den back Nine hinterher und hielt die ein unter Par, womit er den geteilten 58 Rang belegt.
Wegen des für morgen angekündigten Gewitters am Nachmittag wurden die Abschlagszeiten auf 7.20 Uhr vorverlegt. Es wird von den Bahnen eins und zehn gestartet.