Er sah aus wie ein Athlet, ein Siegertyp. Er öffnete die Fenster des Golfs und ließ ein wenig frische Luft hinein. Arnold Palmer schaffte es, ein Country -Club-Hobby, abgeschottet hinter hohen Mauern, in einen echten Sport zu verwandeln. Wie er das hinbekam? Er blieb normal.
Das war damals. In den 60ern. Das Fernsehen verbreitete sich langsam in den Haushalten der Welt. Und praktisch zeitgleich flimmerten auch die ersten Golf-Übertragungen über den Schirm. Etwas, das man in Deutschland bis heute nicht auf die Reihe bekommt. Doch dass es in den USA so schnell funktionierte, hat sehr viel mit einem jungen Arnold Palmer zu tun. Der brachte zu dieser Zeit einen Pokal nach dem anderen nach Hause. Er sah ziemlich nett aus. Er war Schwiegersohn und Musical-Figur in einem. Er war eine Lichtgestalt.
Niemand musste Arnold Palmer beibringen Golf zu lieben. Er kam mit dieser Krankheit einfach auf die Welt. Mit drei Jahren nahm er den ersten Schläger in die Hand. Und er hatte schnell einen Fan. Schon zu Amateur-Zeiten stand ein gewisser Jack Nicklaus hinter ihm auf der Range. Der Beginn einer sehr langen Freundschaft, wenn nicht sogar Partnerschaft.
„Wir beide haben nie alles perfekt gemacht“, sagt Nicklaus. „Man versucht es vielleicht, aber man kommt nie dahin.“ Stimmt. Auch Palmer war kein Halbgott. Er leuchtete nicht im Dunkeln. Aber er war ein Botschafter. Ein sehr guter. Palmer wird zitiert mit: „Ich möchte, dass jeder 20er Handicapper nicht nur seine Runden auf dem Platz dreht, sondern auch mal jemanden mitnimmt. Ich möchte, dass Menschen unseren Sport weiter verbreiten“.
Er nannte selbst seinen Hund Mulligan.
Arnold Palmer war nicht der erfolgreichste Golfer aller Zeiten. Oft scheiterte er. „Ich hätte gerne die vier US Open gewonnen, die ich fast gewonnen hätte“, sagte er mal. Aber er vergaß dabei, dass es seinen Fans, die sich übrigens „Arnie’s Army“ nennen“, nie um seine Siege ging. Palmer war beliebt, weil man mit ihm liebend gerne mal einen Whiskey am Kamin getrunken hätte.
„Ich hätte mehr gewinnen können, aber weniger Freunde gehabt“. Das ist das Zitat, das Arnold Palmers Karriere wohl am besten beschreibt.