Es war eine ganz normale Einheit im Fitnessstudio. Bernhard Langer machte einen Schritt nach hinten und plötzlich schnalzte es. Ein stechender Schmerz, die Anwesenden eilten sofort herbei und versuchten dem Golf-Profi zu helfen. Ein Mediziner war auch dabei. Er schaute sich den Fuss des Sportlers an und wusste sofort: Eine schlimme Verletzung.
Wenig später folgte die Diagnose: Riss der Achillessehne. Langer, bestens vernetzt in seiner amerikanischen Wahl-Heimat Boca Raton (Florida), sondierte die Möglichkeiten und es ging zur Operation nach Miami. Sohn Stefan chauffierte den Verletzten. Am Samstag wurde er operiert und mittlerweile ist er wieder daheim. „Bernhard ist Realist, er weiß, was er vor sich hat“, teilt uns sein Bruder Erwin mit und fügt an: „Das ist eine langwierige Geschichte.“
Masters-Aus
Erwin Langer beantwortet sogleich die Frage, die noch nicht gestellt wurde. „Bernhard wird das Masters 2024 nicht spielen.“ Ein Drama. Alles war gerichtet für seine letzte offizielle Turnierteilnahme bei dem Major, das er zwei mal in seiner Karriere gewinnen konnte. Im Januar hatte der 66-Jährige erst seine Pläne für Augusta beim Saisonauftakt der PGA Tour Champions auf Hawaii verkündet. Und jetzt das! Der Deutsche will kurzfristig entscheiden, ob er im April überhaupt nach Augusta anreisen wird und erstmals in seiner jahrzehntelangen Karriere das Major als Zuschauer begleitet. 2024 fällt als Aktiver aus, sein Bestreben ist es, 2025 letztmals in Augusta abzuschlagen.
Langer ist Realist. Schritt für Schritt wird er die Reha angehen und sehen, wie der operierte Fuss reagiert und wann er wieder aktiv sein kann. Sein offizieller Abschied von der DP World Tour bei der BMW International Open Anfang Juli ist noch nicht gänzlich aus seinem Kopf. ”Bis dahin sind es noch ein paar Monate, aber Bernhard kümmert sich nur um das Jetzt“, so Erwin Langer.