„Wir sind fest entschlossen, der unangefochtene Marktführer für Golfbekleidung und Golfschuhe zu werden“, sagt Marken-Präsident Trevor Edwards. Entlassungen im Nike Golf Headquarter für Schlägerdesign „The Oven“ in Fort Worth, Texas gelten mit dieser Entscheidung als sicher.
Die Entwicklung von Nike Golf
Nike hatte 1999 seinen ersten Golfball und 2002 den ersten Schlägersatz (Pro Combo Eisensatz) auf den Markt gebracht. Und seither rund um den Megastar Tiger Woods, eine namhafte Riege von Markenbotschaftern unter Vertrag genommen. Beispielsweise gehören der Nordire Rory McIlroy und die amerikanische Golfikone Michelle Wie zum elitären Nike-Staff. In den letzten zwei Jahren verbuchte das US-amerikanische Unternehmen jeweils rund 700 Mio Dollar Umsatz mit seiner Golfsparte, inklusive Bekleidung und Schuhe. Ein Unternehmenswert, der eine für den Golfbereich stagnierende Entwicklung widergibt. Zu keiner Zeit gelang es Nike, einen Spitzenplatz bei den Verkäufen von Hölzern und Eisen einzunehmen. Verglichen mit Konkurrenten wie TaylorMade oder Callaway lagen die Absatzwerte meist bei nur rund einem Zehntel derer Verkäufe. Der Ausstieg aus der Hardware hatte sich angedeutet, als die Verkaufspreise der 2016er-Produktserie in den letzten Tagen dramatisch reduziert worden waren. Nun steht definitiv fest: Nike Golf stellt die Schlägerproduktion ein.
Mit der Entwicklung von Hölzern mit Sohlenkanälen und Cavity Backs oder dem Kunstharz RZN für Golfbälle zeigte sich Nike durchaus als innovative Kraft im Golfbusiness.
Neue Verträge für Tiger Woods und Rory Mcllroy?
Unklar ist, wie sich die Unternehmensentscheidung auf die Verträge der Tourpros auswirkt. Das amerikanische Golf Magazine berichtet, dass Mark Steinberg, Agent von Tiger Woods, bereits auf der Suche nach einem neuen Schlägerhersteller ist. Auch Nordirlands Superstar Rory McIlroy und alleine 14 Spieler, die erst in diesem Jahr bei Nike unterschrieben haben, sind betroffen. Darunter die Longhitter Brooks Koepka und Tony Finau. „Ich habe es eben erst erfahren und bin daher noch ziemlich schockiert“, sagte Finau zu Golf Digest. „Ich weiß noch nicht genau, was das für die Verträge bedeutet. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ich im nächsten Jahr nicht mehr mit Schlägern von Nike spielen werde.