Mein Gesicht, liebe Leserinnen und Leser von golfmagazin.de, haben Sie auf dieser Seite bisher noch nicht entdeckt. Ich bin neu hier und muss Ihnen zum Einstieg erstmal ein Geständnis machen: Mein Golfspiel ist im Vergleich zu dem meiner Kolleginnen und Kollegen unterirdisch. Beim Abschlag greife ich meistens zum Eisen 6, weil ein satter Treffer mit dem Driver für mich so wenig kalkulierbar ist wie das Wetter bei uns in Norddeutschland. Die Schläge vom Fairway sind grundsolide, zumindest in meiner Wahrnehmung. Anders ist es beim kurzen Spiel: Zwischen Pitch und letztem Putt benötige ich, sehr zu meinem Ärger, in der Regel zwei Schläge zu viel, manchmal leider auch drei, vier oder fünf.
Falls Sie meine Ehrlichkeit nicht abschreckt und Sie trotzdem weiterlesen, darf ich Ihnen verraten, dass ich heute auf einer Runde im Mountain Shadows Resort in Arizona (Paradise Valley, rund 20 Autominuten vom Flughafen Phoenix) unterwegs war. Ein Fun-Platz, weil ausschließlich Par 3-Löcher. Das Eisen 6 brauchte ich tatsächlich nur zweimal. Klingt nach einer einfachen Runde, täuscht aber. Extrem hügelige und unterschiedlich schnelle Grüns stellen – soweit meine Beobachtungen – auch Könner durchaus vor Herausforderungen. Und: Die Bahnen sind sehr eng, links und rechts droht zwar vergleichsweise wenig Wasser, dafür jede Menge Bungalows. Ein verzogener Abschlag und der Pitch muss also von der nächsten Terrasse gespielt werden. Das Greenfee liegt je nach Saison und Tageszeit zwischen 45 und 69 Dollar – es gibt teurere Plätze in der Umgebung.
Der US-Wüstenstaat Arizona ist ein Sehnsuchtsort für jeden, der gern mit Schlägern über grüne Wiesen marschiert. Oder fährt. Allein in und um Phoenix und Scottsdale – in dieser Ecke treibe ich mich in den nächsten sieben Tagen herum – gibt es mehr als 200 Golfplätze. Ein Urlauber aus Los Angeles erzählte an Bahn 7, dass ein Ausflug zum Grand Canyon, der Mutter der US-Nationalparks, etwa dreieinhalb Autostunden entfernt, eigentlich Pflicht ist, wenn man hier ist. Einige Golfer sollen aber angeblich verzichten, um vor ebenfalls atemberaubendem Panorama lieber Bälle zu hacken und ein paar Bahnen mehr kennenzulernen. Ob das wirklich stimmt?
Bis Anfang kommender Woche toure ich durch diese herrliche Gegend im Südwesten der USA. Etwa 20 Bälle habe ich im Gepäck und wenn ich damit im wahrsten Sinne des Wortes über die Runden komme, ist alles in bester Ordnung. Neben diversen beeindruckenden Resorts und spektakulären Plätzen, die wir Ihnen in einer der kommenden Ausgaben des GOLF MAGAZIN präsentieren werden, wartet am Wochenende ein echtes Bucketlist-Erlebnis: die WM Phoenix Open! Dort findet jährlich die größte Golfparty der Tour statt, mit mehr als 500.000 Besuchern, von denen die meisten auf jede Etikette pfeifen und hauptsächlich deshalb kommen, um im Sog der Masse ein rauschendes Fest zu feiern, viel nackte Haut zu sehen und noch mehr Alkohol zu genießen. Für die Amerikaner ist es quasi der „Appetiser“ vor dem ultimativen Highlight am Sonntagabend, dem Superbowl-Finale. Also alles andere als ein normales, steifes Turnier – und gerade deshalb genau das Richtige für einen wie mich!
Wenn Sie Lust haben, meine Tour durch Arizona zu verfolgen, dann lege ich Ihnen neben dieser Website vor allem den Instagram-Kanal des Golfmagazins (@golfmagazin) ans Herz! Dort gibt es nicht nur schicke Fotos, sondern auch täglich Storys in bewegten Bildern – manchmal mit und manchmal ohne Eisen 6.