Nicht viele Spieler können auf eine Geschichte im Augusta National als Caddie zurückblicken. Der Führende nach dem Moving Day Francesco Molinari kann es. Beim Masters 2006 trug er die Tasche für seinen Bruder Eduardo um 13 Jahre später als Führender in die Finalrunde des Masters zu gehen.
Eine beeindruckende und nervenstarke Runde von sechs unter Par brachte dem amtierenden The Open Champion die alleinige Führung mit zwei Schlägen Vorsprung vor Tiger Woods und Tony Finau bei 13 Schlägen unter Par.
Beeindruckendes Ergebnis von Tony Finau
Vor gut einem Jahr war Tony Finau noch vor Beginn des Turniers in aller Munde. Beim Par-3-Turnier hatte sich der Amerikaner den Knöchel verstaucht, nachdem er ein Hole-in-One feiern wollte. Schon damals war die Golfwelt von der schieren Willenskraft von Tony Finau beeindruckt, der trotz dieser Verletzung alle vier Tage des Masters durchspielte und beinah gewann.
2019 ist er verletzungsfrei zurück und mit einem Vorsprung von zwei Schlägen an der Spitze des Leaderboards zu finden. Mit einem Ergebnis von nur 30 Schlägen auf den ersten neun Löchern spielte Finau die niedrigste Runde auf der ersten Hälfte des Augusta National in der Geschichte des Turniers. Lediglich Johnny Miller (1975), Greg Norman (1988), K.J. Choi (2004) and Phil Mickelson (2009) und Gary Woodland (2014) gelang dieses Ergebnis vor ihm.
From 261 yards, @tonyfinaugolf hits his second shot on to 8 inches for an eagle on No. 8 that gives him the solo lead at 9-under par. #themasters pic.twitter.com/XKv0uUncZF
— Masters Tournament (@TheMasters) 13. April 2019
Auch sein Landsmann Webb Simpson erwischte einen guten Tag in Augusta und kletterte sukzessive das Leaderboard nach oben. Sieben Birdies und ein Eagle sicherten ihm ein Tagesergebnis von acht Schlägen unter Par und katapultierte ihn einige Ränge nach oben auf dem Leaderboard.
Schafft er den Durchbruch?
Es wäre eine unfassbare Geschichte. Aber mit jedem Schlag, den Tiger Woods im Augusta National hinter sich bringt, mit jedem Birdie und jedem gelochten Putt, flammen die Hoffnungen der Tiger Fans weltweit auf. Es wäre eines, wenn nicht das größte sportliche Comeback aller Zeiten und gleichzeitig Major-Sieg Nummer 15 für Tiger. Auch nach dem Moving Day des Masters 2019 ist jedenfalls weiterhin alles möglich.
Tiger Woods is heating up.#themasters pic.twitter.com/5XqxvwQbXE
— Masters Tournament (@TheMasters) 13. April 2019
Die Aura, die Woods ausstrahlte, die Zuschauerrufe und die fabulösen Befreiungsschläge, es war, als wären diese negativen Schlagzeilen und seine Verletzungsprobleme (Lesen Sie hier alles über Tigers lange Verletzung-Historie) nie geschehen. Die Tatsache, dass Woods als nur zwei Schläge hinter dem Führenden im Leaderflight des Masters aufteen wird, sorgt jedenfalls schon jetzt für kollektives Herzklopfen bei Millionen von Menschen.
Langer muss Federn lassen
Bereits nach der zweiten Runde deutete Bernhard Langer an, dass er müde wird. „Ich bin nach der Runde fix und fertig“, gibt er zu. „Gestern haben wir 5,15 Stunden benötigt, heute etwas kürzer. Das ist körperlich anstrengend“, so Langer (Lesen Sie hier mehr).
Und das machte sich am Moving Day bemerkbar. Für lange Zeit kämpfe Langer hervorragend und hielt seine Runde trotz eines Bogeys an den Bahnen 6 und 11, sowie einem Doppelbogey an Loch 12 mit vier Birdies zusammen, ehe er an den beiden letzten Bahnen ein weiteres Bogey und Doppelbogey einstecken musste. Das brachte den 61-Jährigen auf ein Tagesergebnis von drei über Par. Im Anbetracht dessen, dass Phil Mickelson, der 14 Jahre jünger ist als Langer, der zweit älteste Spieler ist, der den Cut geschafft hat, ist Langers Leistung allerdings umso beeindruckender.
Martin Kaymer spielte eine eher langweilige Even Par Runde, mit einem Bogey und einem Birdie je auf den Front und den Back Nine.
Spannend wie schon lange nicht mehr
Drei Tage hat es gedauert, bis sich ein Spieler ein wenig vom Teilnehmerfeld absetzen konnte. Mit zwei Schlägen Vorsprung darf sich der Italiener Francesco Molinari zum zweiten Mal in Folge Führender beim Masters 2019 nennen. Allerdings sollte es sich Molinari nicht all zu gemütlich machen, denn kein geringerer als Tiger Woods, der zu alter Höchstform aufläuft, sowie in etwa eine Handvoll weitere Spieler haben nach wie vor eine realistische Chance auf das Grüne Jackett.
Seit 1990 kam der spätere Sieger aus den besten fünf Spielern nach 54 gespielten Löchern. 2019 würde das bedeuten, dass der Sieger entweder Tony Finau, Francesco Molinari, Webb Simpson, Brooks Koepka, Ian Poulter oder Tiger Woods heißen wird.
Der frühe Vogel
Bereits am zweiten Tag des Masters 2019 musste die Runde aufgrund einer Unwetterwarnung für gut 30 Minuten unterbrochen werden. Bereits zu diesem Zeitpunkt schauten die Verantwortlichen mit Sorge auf die Wettervorhersagen für den Finaltag. Da sich die Voraussagen auch am Samstag nicht besserten, wird der Start der Finalrunde auf 7.30 Ortszeit vorgezogen. Außerdem werden die Spieler in Dreier-Flights und von den Abschlägen eins und zehn starten. Dies bedeutet, dass die Übertragungszeiten auch in Deutschland auf 15.00 Uhr deutscher Zeit vorgezogen werden.
Das volle Leaderboard und Teetimes für den Finaltag finden Sie hier