Eines ist sicher: Sei dir nie sicher auf einer Runde im Augusta National. Es ist und bleibt die Ausnahme, dass ein Profi zum Angriff ansetzt und nicht ausgebremst wird. Frag nach bei Rory McIlroy. Der Nordire ging auf Position drei auf die Runde und man konnte sich sicher sein, dass seine Strategie auf Attacke ausgerichtet war. Er schockte den in Führung liegenden Justin Rose gleich einmal mit einem Birdie am Eröffnungsloch, ließ ein Eagle an der 2 folgen und setzte ein Birdie an Bahn drei drauf. Vier unter nach drei Bahnen. Insgesamt 10 unter Par und an der Spitze des Tableaus. Was für ein Statement!
Abteilung Attacke in Augusta
Und weil er so im Flow war, gab’s die Birdie-Zugabe auf der 5. Der 35-Jährige war voll im Angriffsmodus, schließlich hechelt er seit über einem Jahrzehnt einem weiteren Major-Sieg hinterher. Zuletzt jubelte er 2014 bei der PGA Championship. Die Runde sollte für ihn noch eine emotionale Achterbahn werden. Er verlor zwei Schläge auf der 8 und der 10, um dann mit einem Birdie auf der 13 sowie einem Eagle auf der 15 auf 12 unter zu gehen. Diesen Score brachte er auch ins Clubhaus und kann sich am Sonntag mit einem Sieg den großen Traum vom Career Grand Slam erfüllen und sein Masters-Traumata von 2011 ablegen. „Ich muss am Sonntag in meiner Welt bleiben, das wird ein richtig harter Tag und ich weiß ja, was an so einem Tag alles passieren kann“, so McIlroy. Eine Maßnahme, um den Fokus zu bewahren: Handy-Verbot. „Das lege ich weg und schalte es erst nach dem Masters wieder an.“
Duell am Masters-Finaltag
Es ist gerichtet für den Triumph, den ihm die Fans so sehr wünschen. Nur dürften diese 18 Löcher die härtesten in seiner Karriere werden, denn die Konkurrenz hat sich noch lange nicht geschlagen gegeben und besonders einer ist heiß: Bryson DeChambeau. Der Amerikaner liegt nur zwei Schläge zurück – dank einer Aufholjagd von der 15 bis zur 18 mit drei Birdies. Am Schlussloch versenkte er den Ball aus über 40 Metern zum Birdie. »Ich wollte unbedingt in den Schlussflight. Das wird eine elektrisierende Atmosphäre und ich freue mich auf die Herausforderung. Ich muss mein bestes Golf abliefern. Deswegen gehe ich noch auf die Range und arbeite an meinem Eisenspiel. Danach ein Essen, Behandlung und ein James Bond Film.“
McIlroy und DeChambeau gemeinsam in der letzten Gruppe bei einem Major – viel besser geht es nicht. Es ist ja auch PGA Tour vs. LIV Golf. Der Showdown beginnt um 14.30 Uhr.
Ps: In den vergangenen acht Turnieren war der Sieger grundsätzlich in den Top-2 nach drei Runden.
Jäger visiert die roten Zahlen an
Stephan Jäger hat so seine Schwierigkeiten mit Augusta. In Runde 3 kam er mit 73 Schlägen ins Clubhaus. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Am Ende bedeutet das T42. »Es ist wie die letzten zwei Tage – nicht gut genug. Zufrieden sind wir nicht, aber okay. Wir werden es morgen nochmal probieren, vielleicht können wir mal unter Par spielen.“ Interessant bei seinen Formulierungen. Er antwortet vorwiegend in Wir-Form. Das macht durchaus Sinn. Auch wenn er der Protagonist auf dem Platz ist, um ihn herum arbeitet ein ganzes Team für den Erfolg. Gemeinsam mit Sam Burns (USA) geht es um 10.40 Uhr Ortszeit auf die Runde.
Die Startzeiten für den Sonntag: HIER