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Masters 2025: Langer kämpft mit den Tränen

Bernhard Langer steht zum 41. und letzten Mal im Feld des Masters. Verständlich, dass beim zweimaligen Turniersieger bereits vor Beginn die Emotionen hochkommen.

Getty/Augusta National

Bernhard Langer bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Masters 2025 im Augusta National
Sein letzter Auftritt in Augusta: Bernhard Langer

Es fällt immer noch schwer zu glauben, aber der Abschied rückt näher. Bernhard Langer wird in dieser Woche letztmals als Spieler beim Masters dabei sein. Jenem Turnier, bei dem die deutsche Legende ihre größten Erfolge feierte. Der Sieger von 1985 und 1993 wird am Donnerstag zum 41. und letzten Mal Teil des Feldes sein. Wie sehr ihn der Abschied bewegt, machte sich auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Majors im Augusta National bemerkbar. Es dauerte nicht lange, bis sich die Augen mit Tränen füllten und die Stimme stockte. Wie der 67-Jährige auf seine Karriere, besonders im Augusta National, zurückblickt und wie große die Vorfreude auf die kommenden Tage ist, verriet er im Gespräch mit der Presse. Wir haben die spannendsten Zitate herausgesucht.

Bernhard Langer über den anstehenden Masters-Abschied…
„Es ist sehr emotional. Man merkt schon, dass meine Stimme ein wenig bricht, wenn ich daran denke, dass es mein letztes Masters sein wird. Nach vier Jahrzehnten wird es bittersüß sein. Ich wusste, dass es an der Zeit war, als Spieler aufzuhören.“

… über den letzten Gang hinauf zum 18. Grün
„Normalerweise kann ich mich sehr gut konzentrieren. Wenn ich auf die Runde gehe, denke ich nur noch an den Wettkampf, das Golfspiel und die Aufgabe, die vor mir liegt. Aber wenn ich mich umschaue und die Zuschauer sehe, meine Familie, meine Kinder, meine Enkel, meinen Bruder und andere Freunde, die mich in dieser Woche unterstützen werden, werde ich vielleicht ein bisschen emotional.“

… über die Entscheidung, sich als Spieler vom Masters zu verabschieden. 
„Vor ein paar Jahren habe ich den Vorsitzenden des Clubs gefragt: Gibt es eine zeitliche Begrenzung? Werden wir mit 60 Jahren zu alt? Oder gibt es eine Grenze? Er sagte: ‚Nein, du wirst wissen, wann es Zeit ist, aufzuhören. Das hängt ganz von Ihnen ab.’”

Eagle auf Bahn 13 - Masters 1993
Eagle auf Bahn 13 – Masters 1993

Bernhard Langer: „Es ist wie an der Börse…“

… über die Anfänge seiner Rekord-Karriere auf der PGA Tour Champions
“Ich dachte einfach, ich probiere die Champions Tour ein paar Wochen lang aus und schaue, ob sie mir gefällt oder nicht. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie es sein würde, und ich glaube, nach drei Wochen habe ich gesagt: Dieser Ort ist großartig. Hier möchte ich den größten Teil meines Golferlebens verbringen, und so habe ich immer weniger in Europa gespielt, immer weniger auf der regulären Tour und habe mich auf die Champions Tour konzentriert.”

… über seine lange und erfolgreiche Laufbahn
“Das sind große Worte, Langlebigkeit und Beständigkeit, besonders im Golfsport. Es ist so zerbrechlich, so unbeständig. Wie an der Börse. Es kommt und geht. An einem Tag hört man von großen Gewinnern, und zwei Jahre später hört man aus irgendeinem Grund nichts mehr von ihnen.”

„Unfassbar beeindruckend. Er so eine Art Iron Man des Golfsports“

Rory McIlroy über Bernhard Langer

… über die Komponenten für Erfolg
“Ich glaube, Gott hat mich mit einem enormen Talent und einem großartigen Wettkampfgeist gesegnet, aber es gibt noch viele andere Dinge, die wichtig sind. Man muss gesund sein, braucht ein großartiges Unterstützungssystem, einen guten Caddie, einen guten Trainer, und so weiter und so fort. Man muss auch bereit sein, Opfer zu bringen, denn es ist nicht immer einfach.”

… über Tiefphasen und Yips mit dem Putter
„Ich erinnere mich noch genau an das Jahr 1989, als ich in Detroit beim Buick Invitational spielte. Da hatte ich bereits das Masters gewonnen und war zweimaliger Gewinner der europäischen Geldrangliste und all so etwas. Aber ich habe dort gespielt und ich glaube, ich habe an einem Tag 17 Grüns in Regulation getroffen und am nächsten Tag 16, und ich lag 11 über Par und verpasste den Cut. Das war der absolute Tiefpunkt in meiner Karriere. Ich konnte den Ball nicht besser treffen und nicht schlechter putten als ich es tat. Im Hotel ging ich buchstäblich auf die Knie – ich war damals schon gläubig – und sprach ein Gebet, wie: Gott, wenn Du willst, dass ich mit diesem Spiel aufhöre, bin ich bereit, es aufzugeben. Zeig mir einfach, was Du von mir willst, und ich packe zusammen, kein Golf mehr.”

„Ich war total erschöpft…“

… über seinen körperlichen Zustand nach dem Achillessehnenriss 2024
“Ich spiele seit Mai letzten Jahres Wettkampfgolf, also fast 11 Monate. Aber ich bin die meiste Zeit mit einem Golf-Cart gefahren, was auf der Champions Tour erlaubt ist, also versuche ich jetzt, mehr und mehr zu laufen, und das ist nicht einfach. Gestern bin ich 18 Löcher gelaufen, und ich war total erschöpft und fertig, und ich war froh, dass ich es geschafft habe.”

… über den Platz im Augusta National
“Es gibt Par-4s, bei denen ich mit einem 3er-Holz in das Grün schlage, während andere Jungs 8er-, 9er- oder 7er-Eisen in der Hand haben. Dieser Platz ist nicht dafür gebaut, Hölzer ins Grün schlagen. Gestern zum Beispiel habe ich ein ziemlich gutes 3er-Hybrid auf der 1 geschlagen, der Ball ist in der Mitte des Grüns aufgekommen, und darüber hinaus gerollt. Das ist kein Platz zum Chippen. Man will nie hinter dem Grün sein. Aber das passiert, wenn man mit solchen Schlägern in die Grüns schlägt. Es ist Zeit, aufzuhören.”

… über die Anfänge seiner Karriere
“Ich habe mich sofort in das Spiel verliebt. Wir konnten ein bisschen üben und auf der Range chippen und putten und Bälle schlagen, wenn keine Mitglieder da waren, für die wir als Caddie arbeiten mussten. Wir konnten uns keine Golfschläger leisten, aber einer der Mitglieder hatte einige seiner alten Schläger weggeworfen. Sie hatten Bambusschäfte. Es waren ein 2er Holz, ein 3er Eisen, ein 7er Eisen und ein Putter mit einem gebogenen Schaft. Deshalb sage ich immer, dass meine Probleme beim Putten daher rühren.”

Ein Hammer-Abschiedsgeschenk gab es im Vorfeld von Mercedes-Benz: Eine individualisierte S-Klasse.