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Komitee verweigert Luiten und Co. die Olympia-Teilnahme

Das olympische Komitee der Niederlande verzichtet ein weiteres Mal freiwillig auf Startplätze bei den olympischen Spielen. Joost Luiten, Darius Van Driel und Dewi Weber sind die Leidtragenden der skurrilen Entscheidung.

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Chance verwehrt - Niederländer Joost Luiten darf nicht zu Olympia

Das olympische Komitee der Niederlande macht seine eigenen Regeln. Zumindest was die Qualifikation für einen Startplatz für die olympischen Spiele anbelangt. Die Qualifikation basiert eigentlich auf der offiziellen Weltrangliste im Golf, kurz OWGR. Länder dürfen zwei Spieler stellen – vier, wenn sich alle unter den Top 15 befinden – bis das Teilnehmerfeld mit jeweils 60 Spielern und Spielerinnen gefüllt ist.

In einem Statement der niederländischen Golf Föderation heißt es, dass in den Augen des olympischen Komitees keine reale Chance auf eine Top-8-Platzierung besteht und deshalb eine Teilnahme zwecklos erscheint.

Sabbatini und Pan holen Silber und Bronze

Dass im Golf häufig Golfer gewinnen, die etwas niedriger bewertet sind, wurde in dieser Saison schon oft bewiesen. Sieben Titel auf der PGA Tour holten Spieler, die sich vor ihrem Turniersieg außerhalb der Top 100 aufhielten. Darunter auch Nick Dunlap, der als Amateur das American Express gewann oder Jake Knapp, der als Nummer 174 der Welt in das Jahr 2024 startete.

Die Argumente Rory Sabbatini und C.T. Pan konnten das Komitee der Niederländer wohl auch nicht überzeugen. Der Slowake ging vor vier Jahren in Tokio als Nummer 161 der Welt an den Start und beendete das Turnier nur einen Schlag hinter dem Sieger Schauffele mit der Silbermedaille. Der Taiwaner C.T. Pan war sogar die Nummer 181. Beide standen am Ende mit ihrem verdient gewonnenen Edelmetall auf dem Treppchen. Pan gewann für die Bronzemedaille ein Sieben-Mann-Playoff, das auch McIlroy, Matsuyama und Morikawa beinhaltete.

Luiten, van Driel und Weber sind die Leidtragenden

Selbstverständlich sind die drei Leidtragenden der etwas unverständlichen Handhabung des niederländischen Komitees schwer enttäuscht. Immerhin traut ihr eigens Land ihnen nicht zu, dass sie eine gute Platzierung erspielen und die Niederlande vernünftig international vertreten können. Im Interview mit Golf Digest lies Weber ihren Frust an die Öffentlichkeit. Luiten und van Driel gaben ihren Unmut über die sozialen Medien preis.

„Our own country is saying we don’t think you’re worthy of being an Olympian, and you’re not worthy of representing the Netherlands. And honestly, that hurts. We even asked them, ‚Hey, is this about money? Like, we will pay for it ourselves. Our Federation will pay for it.'“

Dewi Weber – GolfDigest

Joost Luiten ist derzeit auf Platz Nummer 148, van Driel belegt den 242. und Dewi Weber den 302. Rang. Einzig Anne van Dam, die als Nummer 108. der Damenwelt gelistet wird, reist für die Niederlande nach Paris.

Nutznießer aus Österreich, Finnland und der Schweiz

Da die Niederländer abgesagt haben, wird das Feld mit Reservisten aufgefüllt. Joel Girrbach aus der Schweiz, Tapio Pulkkanen aus Finnland und Sarah Schober aus Österreich dürfen sich freuen. Alle drei gehören nicht zu den Top 300 der Welt. Im Falle eines erfolgreichen Ergebnis von nur einer dieser Athleten und Athletinnen, war es mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte Mal, dass Oranje auf Startplätze verzichtet.

Luiten und van Driel stehen für die BMW International Open in München auf der Startliste. Einen „lekker“ Applaus können die beiden von Münchens Seite sicher gut vertragen.