Er wirkt immer etwas abwesend. Sein Blick ist leer. Seine Interviews sind nicht nobelpreisverdächtig.
Egal, er macht einfach alles richtig. Zum Beispiel ist er mit Paulina Gretzky zusammen, und wenn Sie nicht wissen, wer das ist, sollten Sie mal bei Google nach Bildern von ihr suchen oder, noch besser, gleich auf Instagram stalken.
Es ist Samstag, als ich diese Zeilen schreibe, und ich weiß nicht, ob Dustin Johnson die US Open gewinnen wird oder es am Ende noch verhaut.
Aber zwei Geschichten über ihn sind beeindruckend. Erstens: Er stellte vor einigen Jahren seinen Schwung mit einer Nonchalance um, als würde er seine Unterhose wechseln – von einem wilden Draw zu einem kontrollierten, geraden Ball mit minimalem Fade-Spin. Das bereitete ihm nicht das geringste Problem.
Leider ist es wohl zwecklos, sich Dustin Johnsons Drive-Schwung abzuschauen. Denn dazu bräuchte man die Beweglichkeit einer 15-jährigen rumänischen Bodenturnerin.
Zweitens: Er war immer ein relativ schlechter Wedge-Spieler. Also arbeitete er härter an seinen Pitches als alle anderen. Und nun gehört er auch dort zu den Besten der Welt.
Fast alle Spieler arbeiten mit den Wedges an der Zielgenauigkeit. Nicht Dustin Johnson: Ihm geht es um die präzisen Distanzen. Mit einer Art Leiter-Drill schlägt er von 30 bis 100 Metern so viele Bälle wie möglich, wobei der nächste Ball immer ein klein wenig länger sein sollte als der erste – so lange, bis er am Ende seiner Wedge-Distanz angekommen ist. Und dann geht es auf die gleiche Weise zurück.
Das ist eine Sache, an der man sich mal versuchen kann. Denn um ein tödlicher Wedge-Spieler zu werden, braucht es keine Weltklasse-Athletik.
Warum wir dennoch nicht besonders gut mit den Wedges sind? Weil wir stattdessen auf der Range verzweifelt versuchen, unsere Drives 300 Meter weit zu hauen.