News

Interview mit Golfballtaucher Sascha Kruse

Golfballtaucher Sascha Kruse

 

Was machen Sie im Winter?

Ich mache mir immer schon im Sommer eine To-Do-Liste für den Winter. Ich nutze die Zeit vor allem, um die über das Jahr gesammelten Bälle mit meiner Ballwaschmaschine zu säubern und zu sortieren. Das ist aufwendig und kostet viel Zeit. Und natürlich mache ich meine Steuerklärung im Winter; eben alles, was ich während der Tauchsaison nicht schaffe. Von März bis November wird getaucht. Das kann schonmal richtig schattig sein, trotz Trockentauchanzug. Die Kollegen in Florida haben es da eindeutig kuscheliger.

 

Können Sie in den trüben Gewässern überhaupt etwas sehen?

In den wenigsten Teichen und Seen kann man etwas sehen. Da hilft auch die Unterwasserlampe nicht. Sobald man ins Sediment fasst, wird der Boden aufgewirbelt und die Sicht ist weg.
Grünzeug und Algen sind auch ein Problem. Ich taste also im Blindflug den Boden ab. Alles was sich hart und rund anfühlt kommt ins Netz. Wenn der Sack voll oder die Pressluftflasche leer ist, tauche ich auf.

 

Golfballtaucher
© Finn Radtke

 

 

Wo liegt Ihr Tiefenrekord?

In einem meiner Partnerclubs nördlich von Hamburg ist ein großer Baggersee in das Platz-Layout integriert. Der ist 15 Meter tief.

 

Was findet man am Grund der Teiche außer Golfbällen?

Meine kuriosesten Funde waren Autoschlüssel, Schlüsselbunde und Smartphones. Manchmal werde ich von Golfern, denen dieses Malheur geschehen ist auch direkt auf solche Gegenstände angesetzt. Das ist dann wirklich eine Herausforderung.

 

Spielen Sie selbst Golf?

Nein, dafür habe ich keine Zeit. Eine Ausrüstung hätte ich aber schon zusammengefischt. Auch Golfschläger gehen baden, öfter als man denkt.

 

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Krause. Gut Luft! 

 

 

Mehr Infos zu dem Mann mit dem exotischen Geschäftsmodell finden Sie auf: Golfballcomeback