News

Interview mit David Leadbetter

Haben Sie Ihre Lehrmethoden in all den Jahren geändert?

Ja und nein! Ich versuche ständige Verbesserungen und ich weiß, dass mein Team der Lehrer   hier in Deutschland ist es Paul Dyer ständig üben, ihr Lehren zu verbessern. Andererseits bleiben die Basis-Prinzipien eines athletischen Schwunges so, wie ich es schon in meinem ersten Buch Der Golf Schwung beschrieben hatte und gelten heute immer noch als Basis meiner Philosophie.

Wer hat derzeit den attraktivsten Golfschwung?

Ich schließe mich vielen an: Ernie Els. Wir haben jahrelang zusammen gearbeitet, und ich habe immer seinen Rhythmus und die Gleichmäßigkeit seines Schwungtempos bewundert.

In Deutschland wachsen derzeit viele Talente heran. Was würden sie denen und ihren Eltern mit auf den Weg geben?

Was ich den jungen Golfern und deren Familien mit auf den Weg gebe, ist wohl das Wichtigste, was man in meiner Position sagen kann: Sie sollen das Spiel lieben und respektieren. Es wird immer harte Zeiten geben, selbst in den glamourösesten Karrieren und nur die, die dem Spiel, seiner Tradition und seiner Geschichte gegenüber wirklich dankbar sind, werden die Motivation haben, diese harten Zeiten zu überstehen. Übrigens: Ich wurde von meinem Deutschland-Direktor Paul Dyer genau informiert und wir glauben, dass Deutschland eine große Golf-Zukunft hat und Golf hierzulande sogar einmal die Freizeit-Sportart Nummer eins werden kann. Es gibt ja jetzt schon viele Talente, nicht nur einen Martin Kaymer.

Was ist schwungtechnisch der Schlüssel zum Erfolg?

Den Schläger so in Bewegung zu setzen, dass Power und Kontrolle perfekt im Einklang zueinander stehen. Ich bin mir sicher, dass das Verständnis über die Dynamik des Schwunges der Schlüssel zum Erfolg ist.

Interview mit David Leadbetter


Wie wichtig sind im Training Drives, kurzes Spiel, Putts, mentale und körperliche Fitness?

Alles zusammen ist natürlich wichtig! Aber bei uns sagt man: Gute Spieler können sich nicht erlauben, einen Stein nicht umzudrehen. Das heißt im Klartext: Wenn man schon einen dieser Aspekte herausgreifen möchte, dann das kurze Spiel. Da kann man einfach nicht gut genug sein! Also ran ans Üben!

Gibts für Sie eigentlich einen All-time-hero?

Keinen bestimmten. Es gab viele Heros, auch in anderen Sportarten. Ich persönlich war immer davon beeindruckt, was solche Stars alles tun mussten, um dahin zu kommen, wo sie waren. Und vor allem: dort zu bleiben… Im übrigen glaube ich, dass künftig nicht mehr nur ein Spieler wie Tiger Woods über 260 Wochen die Weltrangliste dominieren wird, sondern sich viele gute Spieler vorne abwechseln werden. Das macht es spannender.

Was halten Sie denn überhaupt von Tigers Golf?

Davon abgesehen, dass er wohl derzeit andere Probleme als Golf hat, war ich nie ein Fan seines Golfschwunges. Er wirkt auf mich irgendwie künstlich und keineswegs natürlich. Aber auf seine Weise hat er das Allerbeste daraus gemacht. Und das ist dann schon wieder bewundernswert.

Das Interview führte Conny Konzack