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Helen Briem: Ein Ausnahmetalent auf Erfolgskurs

Helen Briem hat ein Ausnahmejahr hinter sich: Die 19-jährige Nürtingerin eroberte nicht nur die Spitze der Amateur-Weltrangliste, sondern überzeugte nach ihrem Wechsel ins Profilager mit beeindruckenden Leistungen auf der Ladies European Tour.

Blickt auf ein unglaubliches Jahr zurück: Helen Briem
Blickt auf ein unglaubliches Jahr zurück: Helen Briem

Dass Helen Briem das spielerische Potential hat, den deutschen Golffans viel Freude zu bereiten, ist bereits seit einigen Jahren absehbar. Die großgewachsene Schwäbin legte eine imposante Amateurkarriere hin. Im Sommer diesen Jahres übernahm sie als erste Deutsche überhaupt die Spitze der Weltrangliste. Eine fast schon unglaubliche Leistung, da sie vornehmlich in Europa Turniere bestritt, wo es deutlich weniger Punkte gibt als bei den College-Events auf der anderen Seite des großen Teichs.

Bereits als Amateurin zeigte sie, dass sie bereits die spielerische Qualität verfügt, um auch im Profilager durchzustarten. Sie feierte drei Siege auf der LET Access, der Zubringer-Tour zu LET, und triumphierte nach ihrem Wechsel ins Profilager ein weiteres Mal. 

Auch in Europas erster Liga gab es keine Anlaufschwierigkeiten. Beim Amundi German Masters in Brandenburg reichte es beim Debüt zu einem starken elften Rang, eine Woche später schaffte es die 19-Jährige bis ins Stechen der Dormy Open in Schweden.

Erster Sieg bei den Profis 

Im September folgte der erste ganz große Wurf. Bei der La Sella Open freute sich das Top-Talent über den ersten großen Sieg – und einen stolzen Scheck in Höhe von 150.000 Euro. „Die höchsten Erwartungen habe ich an mich selbst. Ich möchte den Solheim Cup spielen, ich möchte zu den Olympischen Spielen, aber ich bin erst 19 und bin erst seit zwei Monaten Proette. Im Moment genieße ich es einfach und sammle Erfahrungen“, sagte sie nach ihrem ersten LET-Sieg.

Es folgten weitere Top-Ergebnisse beim Aramco-Event in Saudi-Arabien sowie vergangenes Wochenende bei der Andalucia Open de Espana, dem Saisonfinale der Ladies European Tour (jeweils T4). 

Briem war bei den Buchmachern vor dem Turnier sogar die Top-Favoritin, noch vor Spaniens Solheim-Cup-Legende Carlota Ciganda. Ein Blick in die Statistik beweist das unglaubliche spielerische Potential, das sie bei den Wettanbietern nach ganz vorne brachte. Briem traf auf der LET im Schnitt die meisten Grüns (85,76 Prozent), notierte die meisten Birdies (fünf pro Runde) sowie sowie die wenigsten Schläge (69,29). Sie führt die Wertung “Strokes Gained: Driving” an und belegt bei “Strokes Gained: Approach” den dritten Rang. Es sind wahnsinnig imposante Zahlen.

Europameister mit den Damen

Ganz nebenbei feierte Briem in den letzten Wochen ihrer Amateurlaufbahn auch noch den Europameistertitel mit den deutschen Damen und wurde für ihre Erfolge als „Sporthilfe Juniorsportlerin 2024“ ausgezeichnet. Noch nie zuvor hatte sich eine Golferin oder ein Golfer bei der Abstimmung durchgesetzt. 

Fest steht: Die 1,90 Meter große Nürtingerin blickt auf ein unwirkliches Jahr zurück, der Sprung ins Profilager gelang eindrucksvoll mit vielen Titeln und macht Hoffnung auf mehr. 

Nicht ausgeschlossen, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft auch bei den ganz großen Turnieren im Damengolf eine Favoritenrolle einnimmt.