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Alles richtig gemacht, Dominic Foos!

Dominic Foos
Doch wie so oft bei „Wunderkindern“ erwarten offenbar auch viele Golffans, Foos müsse auf Anhieb ebender Etikettierung entsprechende Überflieger-Leistungen erzielen. Noch vor Erreichen der Volljährigkeit lasten auf ihm enorm hohe Erwartungen. Zu groß war das Versprechen, das Golf-Deutschland in seinen frühen Leistungen als Amateur entdeckt zu haben schien, zu groß die Lust auf die einzigartige Sensation. Eine für so junge Sportler oft gefährliche Anspruchshaltung.

Nur habe ich bei Dominic Foos gar nicht den Eindruck, dass er unter den in ihn gesteckten Erwartungen leidet. Als ich mit ihm bei den BMW International Open 2014 auf Gut Lärchenhof sprach, fragte ich den damals 16-jährigen Amateur, ob er aufgeregt sei vor dem Start bei diesem erstklassigen Profiturnier. Ohne zu zögern, verneinte er die Frage. „Nein, mittlerweile kenne ich die Abläufe bei Tour-Turnieren. Ich bereite mich einfach wie immer vor, gehe raus, halte mich an den game plan und gebe mein Bestes.“ Er spüre, dass er bereit sei für den Wechsel ins Profilager. Dominic Foos weiß selbst am besten, wie gut er ist.

 

 

Dominic Foos
Wegweiser in allen Bereichen: Sam Foos ist auch Caddie bei seinem Sohn Dominic.

 

 

Der jüngste Erfolg auf der Challenge Tour dürfte für ihn und seinen „inneren Kreis“ daher weniger überraschend gekommen sein als für viele seiner Fans und Kritiker. Für Foos sind Siege – auch bei den Pros – eher die logische Konsequenz aus jahrelanger harter und enorm professioneller Arbeit im Rahmen des großen Masterplans, eines Tages zur Weltspitze zu gehören. Die Öffentlichkeit ist oft sehr schnell mit Schlussfolgerungen nach dem Motto „der Wechsel zu den Profis kam zu früh“, „der Junge ist überbewertet“ oder auch das von mir oft gehörte „richtig große Amateurtitel hat er ja auch nie gewonnen“. So simpel ist es aber nicht. Entscheidend sind Faktoren wie der persönliche Reifegrad, Motivation, der eiserne Wille, besser zu werden, der Glaube an die eigene Stärke, die Fähigkeit nach Misserfolgen wieder aufzustehen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen und vor allem: das Bewusstsein darüber, dass der Weg an die Weltspitze ein sehr sehr langer und mühsamer werden wird. Und diese Kompetenzen sehe ich bei Dominic Foos und seinem Umfeld!

Wer jetzt beim nächsten verpassten Cut gleich wieder einen Abgesang auf den Golfspieler Foos anstimmt, möge Bedenken: Foos ist noch minderjährig, darf in Deutschland bisher weder seine Stimme bei der Bundestagswahl abgeben noch unbegleitet Auto fahren noch unbeschränkt wirksame Verträge schließen. Geduld ist geboten!