Der von Dominic Foos eingeschlagene Weg zum erfolgreichen Playing Pro ist gleichermaßen beeindruckend wie auch riskant. Mit 2 Jahren macht er angeleitet von seinem Vater Sam seine ersten Golfschwünge. Schnell ist klar, dass der in Karlsruhe geborene Junge mit großem Talent gesegnet ist: Handicap 8 mit zehn Jahren, Scratch mit zwölf Jahren, Plus-Vorgabe mit 13 Jahren. Foos wird für das europäischen Junior Ryder Cup Team nominiert. Mit 14 Jahren ist er die Nummer 1 der deutschen Amateur-Rangliste in der Altersklasse bis 19 Jahre. Er ist die Nummer 1 der Welt bei den Amateuren unter 15 Jahren und erreicht nach einer 62er-Runde bei den German International Boys Championship das beste Handicap (+6,4), das jemals ein Deutscher vorzuweisen hatte; mit gerade einmal 15 Jahren.
Das in Deutschland so beliebte „Wunderkind-Etikett“ ist endlich wieder vergeben. Noch als Amateur spielt er immer seltener für die Bundesliga-Mannschaft seines Heimatclubs St. Leon-Rot. Statt für Deutschland bei der Team-WM 2015 in Japan zu starten, wechselt er an seinem 17. Geburtstag im September 2015 ins Profilager. Entscheidungen, die sicherlich nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen. Aber Dominic Foos, sein Vater Dr. Sam Foos und Manager Irek Myskow haben ihren eigenen Plan und nur nach diesem richten sie sich.
Dadurch, dass Foos auch international früh Aufmerksamkeit erregt und sein Manager über ein hervorragendes Netzwerk in der Profibranche verfügt, darf er schon als Amateur neunmal auf Einladung an European Tour-Turnieren teilnehmen. Während andere Jungprofis oft jahrelang nach Sponsoren suchen müssen, hat Dominic Foos von Beginn an hochkarätige Partner an seiner Seite. Auch der übliche Weg junger Playing Pros, nach gescheiterter Qualifying School (Foos verpasste 2014 das Tour-School Finale) über eine der drittklassigen Sattellite Touren den Schritt auf die „zweite Liga“ Challenge Tour zu suchen, wird von Team Foos nicht eingeschlagen. Stattdessen setzt man 2015 weiter auf Turnier-Einladungen auf der European und der Challenge Tour. Die Ergebnisse sind zumeist dürftig. Bei vier Starts auf der European Tour verpasst er dreimal den Cut und wurde einmal 72. Bei acht Turnierteilnahmen auf der Challenge Tour schafft er es viermal nicht ins Wochenende. Anfang Juni landet er nach einem starken Auftritt bei der Swiss Challenge zum ersten Mal auf dem Treppchen, er wird Dritter. Doch es folgen zunächst keine weiteren guten Ergebnisse. Formschwankungen, die an sich nicht ungewöhnlich im Profigolf sind.