Golfen mit Hund – Bereicherung oder Last?
Praktisches mit Platzreife
Klar, eine Stärkung oder Belohnung ist auf der Runde unverzichtbar. Ob das Leckerli dabei aber aus dem Golf-Bag genommen werden muss (wo es später dann vielleicht sogar überwintert), ist eine andere Frage. Besser ist da sicherlich die Idee von Terra Canis und Treusinn, die ihre »Wufflées« und Leckerli-Taschen nun als stylische Kombi präsentieren.
Die »Wufflées« von Terra Canis sind luftige und getreidefreie Leckerlis, die den treuen Vierbeiner auf dem Golfplatz auch dann bei Laune halten, wenn Frauchen oder Herrchen mal wieder länger im Rough verschwunden sind. Die superleichten Hunde-Snacks aus Lungenfleisch in 100 Prozent Lebensmittelqualität lassen jede Fellnase aufmerksam werden. Und sie funktionieren dank der kalorienreduzierten und ausgewogenen Zutaten auch für übergewichtige bzw. sensible Hunde als Belohnung für zwischendurch. Weiterer Pluspunkt aus Golfersicht: Die »Wufflées« fetten nicht in der Hand und riechen angenehm. Preis: 5,99 Euro.
Die Leckerli-Taschen von Treusinn lassen sich dank des hochwertigen Karabiners einfach am Golf-Bag oder Hosenbund befestigen. Und sie sind – auch wenn das Hunde wohl nicht gerne hören – mit dem praktischen Klipp-Verschluss sicher zu verschließen, sodass auf der Runde keine Leckerlis herausfallen können. Die Taschen werden in Deutschland von Hand aus hochwertigem Wachstuch gefertigt, wie alle Produkte von Treusinn übrigens in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Der beschichtete Baumwollstoff ist robust, wasserfest und lässt sich außen wie innen feucht abwischen bzw. sogar in der Waschmaschine waschen. Preis: 39,90 Euro.
Natur-Nahrung
Die gesunden, fettarmen Belohnungs-Snacks von Platinum werden exakt nach dem Firmenmotto hergestellt – »natürliche Tiernahrung & Pflege«. Für Hunde jeden Alters und jeder Rasse geeignet, kommen sie ganz ohne unerwünschte Zusatz- oder künstliche Konservierungsstoffe aus. Die Platinum »Click-Bits Huhn + Lamm« etwa enthalten 76 Prozent frisches Geflügel- und Lammfleisch, Reis als hochwertige Zutat für den Kohlehydratanteil, Grünlippmuschel-Extrakt sowie viele weitere wertvolle Kräuter. Und dass sie dank 18 Prozent Restfeuchte saftig und lecker sind, wird Ihren Hund begeistern. Preis: 4,98 Euro.
Drei Fragen an Marco Kammermeier
Was muss man als Hundebesitzer berücksichtigen, wenn man seinen Vierbeiner mehrmals die Woche auf eine Golfrunde von drei bis vier Stunden mitnimmt?
Der Hund sollte natürlich trotz allem auch auf seine Ruhezeiten kommen. Auf der Runde ermöglicht man ihm am besten einen Rückzugsort im Schatten und versorgt ihn zwischendurch ausreichend mit Wasser. Bei sehr hohen Temperaturen sollte der Vierbeiner aber lieber zuhause im Kühlen bleiben dürfen. Bewegt sich der Vierbeiner durch das Golfen mehr als üblich, sollte außerdem die Nahrungsration überprüft und entsprechend erhöht werden.
Stichwort Nahrung: Platinum ist ein Premium-Futterhersteller für Hunde. Was heißt das genau?
Wir wollen für unsere vierbeinigen Lieblinge nur das Beste. Daher legen wir besonderen Wert auf die Auswahl der Zutaten und ihre Zubereitung. All unsere Nahrungsprodukte zeichnen sich durch einen außergewöhnlich hohen Frischfleischanteil aus. Selbst in unserer Trockennahrung werden beispielsweise für jedes Kilogramm ganze 1,27 kg Frischfleisch verwendet. Das ist durch unsere spezielle Herstellungsmethode möglich, bei der wir die hochwertigen und gesunden Zutaten schonend, ganz ohne die Zugabe von Wasser, garen. Das Ergebnis ist eine artgerechte und besonders schmackhafte Nahrung, die sogar den mäkeligsten Hund überzeugt.
Platinum ist Partner der Community golf-mit-hunden.de: Gibt es da vielleicht eine Anekdote, die Sie mit unseren Lesern teilen möchten?
Ich habe als Nicht-Golfer zwar keine eigenen Erfahrungen – aber ich erinnere mich noch an die erste Begegnung mit dem Gründer Michael Althoff, in der er uns sein Vorhaben »Golf mit Hunden« vorstellte. Damals konnte ich kaum glauben, dass es tatsächlich Plätze gibt, die auf ihrem »heiligen« Rasen Hunde erlauben würden. Mittlerweile wurde ich eines Besseren belehrt, und wir sind langjähriger Partner dieses tollen Formats.
Marco Kammermeier ist Marketingleiter bei Platinum – Natürliche Tiernahrung & Pflege
Weitere Must-Haves für das Golfen mit Hund
Wohlfühlmatte
Unsereiner setzt sich nach der Runde ja auf die Clubhausterrasse – schon mal daran gedacht, dass es dort der Hund ebenfalls gemütlich haben will? Dank der bequemen und pflegeleichten Wollfilzmatte von Hundskerle bekommt auch er seine Entspannung am 19. Loch und kann sich von der anstrengenden Golfrunde erholen. Das Wohlfühlstück besteht aus reinem Schafswollfilz, kann mit dem praktischen Ledertrageriemen zusammengerollt und so überall hin mitgenommen werden. Und es folgt natürlich der Philosophie von Hundskerle: Neben Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gehören dazu auch Schlagwörter wie stilvoll, authentisch, zeitlos, elegant und gesund. Für das Sortiment im Online- wie auch im stationären Shop in München werden modernes Design und Traditionelles pfiffig kombiniert, wobei qualitativ hochwertige Materialien aus schadstoffarmen und natürlichen Rohstoffen oberste Priorität haben. Die Hundematte ist in drei Größen verfügbar, Preis: ab 69 Euro.
Für Hundstage
Bei 18 Löchern mit dem Vierbeiner ist an heißen Tagen Schatten enorm wichtig: also entweder den Hund während des Schlags unter dem Schirm platzieren oder mit dem Bag eine schattige Stelle aufsuchen. Und eine Trinkflasche sollte natürlich auch nicht fehlen. Die angebotenen Modelle sind vielfältig – besonders praktisch sind aber gut verstaubare Versionen mit integriertem Wassernapf und eventuell Karabiner fürs Bag (zu bestellen u.a. über schecker.de, amazon.de)
Leinen los!
Eine Golfrunde kann ja schon mal fünf Stunden dauern. Da ist es wichtig, den Hund bequem an der Leine führen zu können, die in der Regel am Bag befestigt ist. Besser als ein normales Halsband eignet sich dafür allerdings ein Hundegeschirr, das weder einengt noch den Hals zuschnürt, wenn die Leine unter Spannung ist (zu bestellen z.B. über ruffwear.de).
Tierschützer
Unerlässlich – gerade in FSME-Risikogebieten – ist der Zeckenschutz für den geliebten Vierbeiner. Neben der noch recht jungen Borreliose-Impfung empfehlen sich auch Zecken-Halsbänder oder sogenannte Spot-On-Produkte wie z.B. »Frontline«, das sind Lösungen, die auf den Nackenbereich des Hundes aufgebracht werden. Mehr Infos: parasitenportal.de bzw. auf den Websites von Tierbedarfs-Fachhändlern.
Wasser marsch!
Speziell nach der Runde im Sommer ist eine kleine Dusche für den Vierbeiner eine willkommene Abwechslung. Kostenloser Golf Journal-Tipp: Ein Wasserschlauch ist auf jedem Golfplatz vorhanden und sorgt zumindest bei Wassernarren für große Freude.
Golf Magazin-Umfrage: Hunde auf dem Golfplatz
Das war mal ein richtig heißes Debattierthema – mit Rekordwerten bei den Umfrageteilnehmern und der Facebook-Aktivität: Hunde auf dem Golfplatz. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Golf Magazin-Leser und -User hat mit den Vierbeinern kein Problem.
So etwas hatten wir in der inzwischen auch schon zweieinhalbjährigen Geschichte der Monatsfragen von Golf Magazin noch nicht erlebt: Fast 600 Umfrageteilnehmer, auf Facebook erreichte der dazugehörige Beitrag rund 12.000 Personen, generierte knapp 2.000 Interaktionen und wurde emsig kommentiert. Das Thema: Wie denken Sie über Hunde auf dem Golfplatz?
Aber gut, die Frage, ob »Wuffi« mit auf die Runde darf oder nicht, hatte natürlich schon ein gewisses Polarisierungspotenzial. Und das drückt sich auch im Umfrageergebnis aus. Denn einerseits finden 52,1 Prozent aller Teilnehmer die Hundebegleitung auf dem Golfplatz »gut«. Weitere 10,4 Prozent sagen, »das ist mir egal«. Ihnen gegenüber stehen allerdings zwei Gruppen, die das eindeutig nicht mögen. »Die Vierbeiner stören mich« (19,3%) bzw. »muss ich nicht unbedingt haben (18,2%), heißt es.
Interessant dabei: Unter den besseren Golfern (bis Handicap -18,4), die ziemlich exakt die Hälfte aller Umfrageteilnehmer stellen, ist die Pro-Hunde-Fraktion etwas größer (55,3%) als unter den weniger versierten Spielern (ab Hcp -18,5), von denen sich lediglich 50,6 Prozent als Fellnasen-Fans outen. Und: Es ist beileibe nicht so, dass die Hundehalter diese GM-Umfrage dominiert hätten. Nur 41,5 Prozent aller Teilnehmer besitzen selbst so ein Tier.
Golfen mit Hund – aber immer an der Leine
Was jedoch nicht zwingend bedeutet, dass Frauchen oder Herrchen ihren Vierbeiner auch mit auf den Golfplatz nehmen. Denn auf die entsprechende Frage antworteten nicht alle, sondern nur 65,4 Prozent der Halter mit »ja, ich spiele mit Hund«. Gut jeder Dritte (34,6%) erklärte hingegen: »Nein, er bleibt zuhause oder im Auto«.
Die Gründe dafür sind übrigens ebenso vielfältig wie bei der Grundsatzfrage, ob jemand für oder gegen vierbeinige Rundenbegleiter ist. »Hunde sind Rudeltiere und gehören immer dazu, auch auf dem Golfplatz«, tippte etwa H. S. aus Dußlingen ins Umfrageformular. »Nur angeleint, dann ist das bei einer Privatrunde kein Problem. Bei Turnieren bleibt er zuhause«, schrieb T. F. aus Viechtach.
Damit nennt er zugleich einen wesentlichen Punkt, der selbst den meisten »Hunde-Golfern« wichtig ist: Das Tier gehört an die Leine. Zumal sie auch in fast allen Golfclubs, die Vierbeiner erlauben, ohnehin nicht frei herumlaufen dürfen. Was wiederum andere Hundehalter wie etwa M. H. aus Weßling ins Grübeln bringt: »Der Hund hat an der Leine auf dem Golfplatz keine Freude.«
Den Gegnern einer »Platzerlaubnis« für die Fellnasen wird dieser Einwand nur recht sein. Wobei sie ihr Nein aber sehr unterschiedlich begründen. »Schlechte Erfahrung mit Golfern, die den Hund frei laufen und im Bunker wühlen lassen, ohne hinterher zu rechen, oder gar die Hundehaufen auf dem Fairway/im Bunker liegen lassen«. Das schrieb beispielsweise H. L. (Unterföhring). H. P. aus München forderte schlicht: »Nooo dogs!!!«.
Golfen mit Hund – Pro & Contra
Wow, das war ein Thema, das die Gemüter erregte – ob Hundebesitzer oder Nicht-Hundebesitzer. Hier eine kleine Auswahl der vielen Kommentare auf Facebook bzw. von den Teilnehmern der Golf Magazin-Monatsfrage.
Pro: Golfen mit Hund
Gerlinde Schreiber Auf unserem Golfplatz kein Problem, die Hunde sind angeleint und stören absolut nicht – gut, wenn auch noch Herrchen und Frauchen gut erzogen sind.
Frank Uffelmann Ein wichtiges Kriterium für unsere Golfreisen besteht mittlerweile darin, ob unser Hund, natürlich angeleint, gut erzogen, nicht bellend, mit auf die Plätze darf.
Eline van Dijk Mit Hund! In Frankreich ist es auch möglich, und das geht super gut. Der Hundebesitzer sollte die Etikette und Regeln beachten.
Alexandra Küng Also ich nehme meinen Vierbeiner auch immer mit. Und der kennt wenigstens die Etikette, was man ja nicht von jedem Golfer sagen kann. Das schönste Erlebnis hatten wir am königlichen Golfplatz in Turin. Als wir fragten, ob Tiere erlaubt sind, damit wir unseren Hund mitnehmen konnten, hat uns der Manager gesagt: „Ja, auch Raubtiere sind hier erlaubte Mitglieder.“
Rene Lakers Also in meinem Club ist das überhaupt kein Problem. Die Hunde sind brav angeleint und erfreuen sich daran, mit Herrchen an der frischen Luft zu sein. Ich verstehe auch gar nicht, wo das Problem sein sollte, obwohl ich Tierhaarallergiker bin. Leider werden die Missgunst und der Hass gegenüber anderen Menschen immer schlimmer. Traurig!
Anja Kettelhack Ich gehe so oft wie möglich mit Hund. Letztes Jahr habe ich eine Proberunde in Grevenmühle für die DGL mit Hund gespielt. Großartig! Ich wüsste nicht, was man gegen einen gut erzogenen Hund auf dem Golfplatz einzuwenden haben sollte. Man kann ja Hunde, die sich nicht benehmen können, vom Platz schicken.
Carola Krawinkel Klar mit Hund! Übrigens sind die Hinterlassenschaften oft von Anwohnern, die am Abend den Platz zum Gassi gegen nutzen.
Pro – angeleint auch willkommen bei Nicht-Hundebesitzern
Gabriela Steiger Kein Problem, wenn im Buchungssystem angezeigt wird, Hund im Flight, dann kann ich entscheiden, ob ich mich dazu buche oder nicht. Bin selbst Hundebesitzerin seit 35 Jahren.
Oliver Schröder Wenn auch Frauchen/Herrchen gut erzogen sind und der Hund angeleint ist, warum nicht?
Monica Leutenegger-Bär Kein Problem, wenn die Hunde nicht herumrennen oder auf dem Green mit den Bällen spielen. Und die kleinen Hunde, die in einer Tasche auf dem Golfwagen sind, sollten gar kein Problem sein.
Thomas Walter Wenn die Hunde bei Fuß laufen, alles okay. Wie oft stehen schlecht geparkte Bags oder suchende Golfer im Weg? Hinterlassenschaften wie sonst auch einpacken, dann sind das doch treue Begleiter. Und sie hören zu und widersprechen nicht. Und Tipps zum Schwung geben sie auch nicht, so what?
Michaela Naschberger Meine Hunde bleiben im Cart ganz brav sitzen, nur, wenn niemand hinter uns ist, dürfen sie ab und zu nebenher laufen. Die angeleinten Hunde sind überhaupt kein Problem. Nur freilaufend bitte nicht.
Paul Fischnaller Ich habe nichts gegen Hunde auf dem Golfplatz, wenn ich aber dieses Bild hier sehe, dann frage ich mich schon, was das soll. Hundelaufplatz oder Golfplatz? Irgendwann laufen 30 Hunde und 20 Spieler. Es muss alles seine Grenzen haben.
Contra: Golfen mit Hund
Samuel Nyfeler Hunde gehören nicht auf den Golfplatz! War selber 30 Jahre Hundebesitzer.
Ingo Cäzor Warum wollen einige immer alles verändern und zerstören? Hunde waren nie dabei, das war gut so und sollte so bleiben. Demnächst wollen die Pferdebesitzer reiten usw… Lasst einfach die Kirche im Dorf. Die Lieblinge können ihr Geschäft auch woanders verrichten – nur meine Meinung.
Juliane Bergmann Hat für mich genau wie Kinderwagen nix auf dem Platz verloren. Allein schon wegen der Gefahr durch fliegende Bälle…
Eric Jaeger Ich glaube, man nennt es „jagen“, wo man seinen Hund mitnimmt? Für mich hat ein Hund in keinster Weise was auf dem Golfplatz verloren!!!
Rolf Senti No-Go, gehören nicht hierhin.
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Golf Magazin-Umfrageteilnehmer über das Golfen mit Hund
»Würde mit Hund spielen. Bin kein Hundebesitzer.»
(M. K., Lilienfeld)
»Habe mich noch nie daran gestört…»
(L. K., Triesenberg)
»Auto ist kein Platz für Hunde!!!»
(P. D., Berlin)
»Er bleibt zuhause, er mag es selbst nicht, er benötigt ein freies Feld, wo er ohne Leine herumlaufen kann.»
(B. J., Lohfelden)
»Ja, ich spiele mit Hund. Der ist ausgebildet und stört in keiner Weise. Außerdem schaffe ich mir nicht einen Hund an, um ihn dann im Minimum sechs bis acht Stunden allein zu lassen.»
(R. S., Köln)
»Mein Hund genießt mit mir den Golftag – beide sind happy.»
(H. S., Cham)
»Wir haben in unserem Club mehrere sehr gut ausgestattete Hundezwinger, in denen die Hunde während der Runde untergebracht werden können. Angeleinte Hunde sind jedoch auch auf der Runde erlaubt.»
(R. K., Frankenthal)
»Ich kann ihn nicht so lange alleine lassen, und er ist gerne mit dabei.»
(K. O., München)
Interview mit Michael Althoff
»Man sollte den Hund nicht überfordern!«
Wenn Golfer nicht »auf den Hund kommen«, sondern mit eben diesem auf einen Golfplatz wollen, dann ist das nicht immer ganz einfach. Ein Internet-Portal bündelt dazu jedoch jede Menge hilfreiche Tipps: golf-mit-hunden.de. Neben Infos über hundefreundliche Golfanlagen in zehn Ländern finden sich auch generelle Ratschläge für golfende Hundebesitzer und Reiseberichte mit »Vierbeiner-Blickwinkel«. Das Golf Journal sprach mit Michael Althoff, dem Betreiber der Website.
Herr Althoff, was brachte Sie auf die Idee für Ihr Hund-Golfer-Portal, und wann haben Sie es dann realisiert?
Die Idee kam uns vor rund zehn Jahren. Als Golfer und Hundehalter waren wir immer auf der Suche nach Plätzen, auf denen wir gemeinsam mit unseren Vierbeinern auf die Runde gehen konnten. Dies herauszufinden, war jedoch teils sehr mühsam. Und so taten wir das, was Unternehmensberater gerne in wenig organisierten Märkten machen: Wir haben versucht, das Thema zu strukturieren. Es war schnell klar, dass eine Website mit entsprechender Datenbank der einfachste Weg war. Und so entstand dann binnen 14 Tagen golf-mit-hunden.de – inzwischen auch mit zahlreichen Reiseberichten zu Anlagen, die wir selbst besucht haben.
Golfurlaub mit Hund
Stichwort Reisen: Ein Urlaub mit Hund erfordert ja ohnehin etwas mehr Planung. Was müssen Golfurlauber hier zusätzlich beachten?
Besonders wichtig sind die An- und Abreise und alle Aktivitäten vor Ort abseits der Golfplätze. Urlauber mit Hund reisen meist per PKW. Wir empfehlen übrigens, Hunde im Auto stets in speziellen Hundetransportboxen mitzunehmen, das schützt bei leider nie ganz auszuschließenden Unfällen zusätzlich. Bei Flugreisen ist zu klären, ob der Hund mit an Bord darf (meistens ist hier bei acht Kilo inklusive Transporttasche Schluss) oder in den Frachtraum muss – ob man Letzteres seinem Hund zumuten möchte, ist Geschmackssache.
Und am Urlaubsziel…
Vor Ort kommt es dann auf die weiteren Aktivitäten an: Was ist geplant, wo kann man seinen Hund mitnehmen? Je nach Urlaubsart können das hundefreundliche Strände sein, aber auch hundefreundliche Restaurants. Wer Museen besuchen möchte, sollte ebenfalls klären, ob hier Hunde erlaubt sind. Denn letztlich möchte man im Urlaub seinen Hund nicht dauernd alleine im Hotelzimmer lassen, sondern ihn bei möglichst vielen Aktivitäten mitnehmen. Das erfordert übrigens auch ein wenig Rücksichtnahme seitens der Zweibeiner: Hunde benötigen deutlich mehr Schlaf als Menschen, daher sollte man die Tage nicht zu voll packen und ausreichend Ruhephasen einplanen. Will man beispielsweise einen Städte-Power-Trip unternehmen und neben Golf auch shoppen und möglichst viele Besichtigungen in die Reise packen, sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man diese Reise nicht besser ohne seine Hunde antritt.
Hilfreiche Tipps für’s Golfen mit Hunden
Mal ganz allgemein gefragt: Was ist der größte Fehler, den Hundebesitzer machen können, die ihren Vierbeiner auf den Golfplatz mitnehmen?
Wichtig ist, dass Hunde auf dem Platz angeleint geführt werden – denn spätestens beim Auftauchen von Wild setzt schnell der Jagdinstinkt ein. Zudem ist es wichtig, auf der Runde auch an den Hund zu denken. Ausreichend Wasser, vor allem bei Runden im Sommer, und eine kleine Belohnung sollten daher stets mit auf den Platz genommen werden. Und ganz wichtig: Man sollte den Hund nicht überfordern! Eine 18-Löcher-Runde dauert meist vier Stunden und mehr, man legt zu Fuß oft acht bis zehn Kilometer zurück – das ist, vor allem für kleine Hunde, eine gehörige Wegstrecke! Gerade bei älteren Hunden sollte man daher in Erwägung ziehen, nur neun Löcher zu spielen oder den Hunden Mitfahrgelegenheiten im Trolley oder in einem Cart zu bieten.
Nun werden ja immer wieder mal »Platzreifekurse« für Hunde angeboten. Brauchen Hund oder Herrchen so etwas?
Leider neigen wir Deutschen – gerade im Golf – sehr zu Regelungen und Prüfungen, auch beim Thema »Golf mit Hunden«. Stellen wir die Frage einmal anders: Würde ein Golfer einen Hund mit auf die Runde nehmen, der sich nicht benimmt und den Golfer stört? Von daher regelt sich das nach unserer Erfahrung von selbst. Zudem gibt es keinerlei einheitliche Standards, was ein solcher Kurs beinhalten muss. Von daher: Hunde, die sicher an der Leine laufen und sich beim Warten auf den nächsten Schlag oder Putt hinsetzen oder hinlegen, erfüllen alle wesentlichen Voraussetzungen. Ob man dies seinem Hund selbst beibringt oder dies in einem Kurs bei einer Hundeschule lernt, sollte jeder Golfer für sich entscheiden. Grundsätzlich sind solche Kurse aus unserer Sicht nicht erforderlich, wer sich als Hundehalter jedoch unsicher im Umgang mit Hunden auf dem Platz fühlt, kann hier wertvolle Hilfestellung finden.
Golfen mit Hund: »Ganz oder gar nicht«
Und worauf sollten Golfclubs achten, wenn sie Hunde erlauben?
Golf mit Hunden ist etwas, was man nach unserer Einschätzung entweder ganz oder gar nicht machen sollte. Regeln wie »nur ein Hund pro Flight« sind für mich nicht nachvollziehbar und auch in der Praxis schwer organisierbar – konkret würde diese Regel beispielsweise verhindern, dass zwei Golfer mit Hund gemeinsam auf die Runde gehen. Zudem sollte man bereits bei der Startzeitenbuchung – auch online – angeben können, dass man mit Hund auf die Runde geht. Auch sollte man an die Zeit nach der Runde denken – zumindest auf der Clubhausterrasse sollten Hunde willkommen sein. Wer das Thema dann auch noch als Servicekomponente spielen möchte, kann beispielsweise an Tee 1 Hundekotbeutel zur Verfügung stellen und auf der Runde oder am Clubhaus Trinkstellen für die Hunde anbieten.
Die meisten Golfspieler stehen dem Thema offenbar ja ohnehin sehr positiv gegenüber: Wir haben kürzlich GJ-Leser und -User gefragt, wie sie über das Golfen mit Hunden denken. Mehr als die Hälfte findet das gut, obwohl nur rund 40 Prozent der Befragten selbst Hundebesitzer sind. Haben Sie eine Erklärung für dieses Ergebnis?
Hunde haben generell eine sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Viele Menschen würden gerne selbst Hunde halten, halten dies jedoch aufgrund ihrer aktuellen beruflichen Situation oder Wohnsituation für nicht sinnvoll. Das ändert jedoch nichts an der positiven Grundeinstellung zum Thema Hund. Und spätestens, wenn ein Hund auf der Runde die Mitspieler mit dem berühmten Dackelblick ansieht, schmilzt so ziemlich jeder Golfer dahin. Kaum ein Tier gibt dem Menschen so viel positives Feedback wie ein Hund, das gilt auch auf dem Golfplatz.
So denkt Michael Althoff persönlich über das Golfen mit Hund
Lassen Sie uns nun mal etwas »persönlich« werden: Was fasziniert Sie eigentlich am Golfen mit Hund?
Mark Twain wird das Zitat »Golf is a good walk spoiled« zugeschrieben. Hunde lieben es, neue Eindrücke zu gewinnen und neue Reviere zu erkunden – dafür ist Golf ideal. Golfplätze sind eben auch perfekte Einrichtungen, um mit dem Hund spazieren zu gehen. Gemeinsame Aktivitäten sind für Hund und Hundehalter der Mittelpunkt des Zusammenlebens – eine gemeinsame Golfrunde ist daher nichts anderes als ein langer gemeinsamer Spaziergang. Ich persönlich fand es immer merkwürdig, von einer Vier-Stunden-Runde wiederzukommen und dann noch einmal mit dem Hund Gassi zu gehen. Golfrunden mit den eigenen Hunden kombinieren die Bedürfnisse von Hund und Besitzer perfekt.
Und gibt es auch etwas, das Sie bei derartigen Runden nerven kann?
Wenn der Hund sicher an der Leine geht und die wesentlichen Verhaltensweisen beherrscht, ist der Hund als Verursacher raus. Was nerven kann, sind Grundsatzdiskussionen mit anderen Golfern – gleich, ob diese pro oder contra Hund sind. Hundehalter sollten akzeptieren, dass es auch Menschen gibt, die – vielleicht aufgrund schlechter Erfahrungen – nicht mit einem Vierbeiner auf die Runde möchten. Und Golfer ohne Hund werden vielleicht nie die enge Beziehung zwischen einem Hund und seinem Halter verstehen. Deswegen haben wir auch kein Problem mit Anlagen, die keine Hunde auf dem Platz erlauben – dies muss jeder Club und jeder Golfer für sich entscheiden. Mit ein bisschen gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme können so alle herrliche Runden auf dem Platz genießen. Wir von Golf-mit-Hunden sagen daher auch immer, dass wir zu diesem Thema informieren wollen, aber nicht missionieren.
Golfen mit Hund beschert lustige Momente
Was war Ihr schönstes oder lustigstes Erlebnis während einer Golfrunde mit Hund(en)?
Schön ist an sich jede Runde – aber besonders in Erinnerung geblieben sind mir von unserer HuGo-Cup-Turnierserie, die wir bis vor zwei Jahren speziell für Golfer mit Hund ausgetragen haben, zwei Erlebnisse: Ein Hund hat nach einem schlechten Schlag seiner Halterin immer den Kopf in den Nacken geworfen und laut losgeheult. Und bei einem anderen Turnier dauerte einem Hund die Schlagvorbereitung seines Herrchens wohl zu lange, und er legte sich auf den Platz, schlief ein – und das Schnarchen war noch bis zur übernächsten Bahn zu hören!
Und fällt Ihnen auch ein »schlimmer Vierbeiner-Vierer« ein?
Ganz offen: Ein solches Erlebnis hatte ich bisher noch nicht. Aber wenn sie unsere Hunde fragen, werden diese wohl auf einige Runden verweisen, bei denen wir trotz heftigem Regen unsere Runde bis zum Schluss durchgezogen haben – unsere Hunde sind nämlich die wahren Schönwettergolfer in unserem Haushalt!
Michael Althoffs liebste Golfdestination mit Hund
Haben Sie eigentlich eine Art Lieblingsplatz, den Sie schon mal in Hundebegleitung gespielt haben?
Da gibt es so viele Anlagen in ganz Europa – aber wenn ich mich für einen Platz entscheiden soll, dann fällt meine Wahl auf Grado in Italien. Hier sind nicht nur seit vielen Jahren Hunde erlaubt, es gibt auch eine große Trinkstation am Clubhaus. Und nach der Runde können Golfer an einem separaten Hundestrand das Meer genießen. Unser Favorit sind hier die Boxen: abgezäunte Strandbereiche mit rund 50 Quadratmetern Fläche direkt an vorderster Strandlinie, sodass die Hunde nicht angeleint sein brauchen und man sich nach einer tollen Golfrunde nun auch herrlich entspannen kann.
Letzte Frage: Was ist der wichtigste Ratschlag, den Sie golfenden Hundebesitzern geben würden?
Haben Sie Verständnis, und genießen Sie die Runde! Wer mit Hund auf die Runde geht, sollte sich bewusst sein, dass auch die Bedürfnisse des Hundes zu beachten sind – man sollte daher beispielsweise ältere Hunde bei heißen Temperaturen nicht überfordern. Zudem sollte man verständnisvoll akzeptieren, dass manche Anlagen und Golfer eben keine Hundefreunde sind und daher Hunde nicht akzeptieren. Aber wenn man erst einmal gemeinsam auf der Runde ist, bleibt purer Genuss – und die Gewissheit, einen Flight-Partner dabei zu haben, der einem jeden Shank und jeden verschobenen Putt verzeiht!
Hier geht’s zu einem weiteren Interview: Erfahren Sie dort mehr über SAP-Gründer Dietmar Hopp!
Michael Althoff ist Diplom-Betriebswirt (FH) mit dem Schwerpunkt Verkehrswesen-Touristik sowie passionierter Golfer und Hundehalter. Wenn der 57-Jährige nicht »Golf mit Hunden« spielt, betreut er mit seiner Unternehmensberatung MC Management Consulting Kunden aus der Golf- und Touristikbranche. Zudem ist er Lehrbeauftragter an diversen deutschen Hochschulen und schreibt regelmäßig Beiträge für Fachzeitschriften wie z.B. den Golfmanager.