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Erster Golf Fitness Summit in Frankfurt

Golf Fitness Summit in Frankfurt.
Neuste Trainingserkenntnisse aus sportwissenschaftlicher Perspektive.

Die üblichen Golfklischees stimmen schon lange nicht mehr. Der „Spaziergang mit Hindernissen“ ist mittlerweile längst zum Breitensport avanciert und mitunter günstiger zu haben, als ausgesuchte Fitness Clubs. Auch Karohosen und Knickerbocker sieht man eigentlich nur noch im Retro-Look. Aber an einer Frage scheiden sich nach wie vor die Geister, die schon fast philosophischer Natur ist: Ist Golf eher als ein Spiel oder doch als ein Sport zu verstehen? Fakt ist, dass sich im Profisport zunehmend der athletische Typ durchsetzt. In den späten 1990ern revolutionierte Tiger Woods mit seiner einzigartigen Dynamik die Golfwelt. Seit dem zogen viele Profis nach. Mit Personal Coaches und ausgeklügelten Fitness-Plänen wurden die Drives länger. Im April 2015 zierte sogar ein Golfprofi das Cover der Men’s Health: Rory McIllroy hat sich vom einstigen eher „weichen“ Typ zum Vorzeige-Athleten gemausert. Mehrmals wöchentlich stemmt McIllroy dafür Gewichte.

Fotos: Isabel von Wilcke
Fotos: Isabel von Wilcke

Doch inwieweit ist Langhanteltraining für den Golfschwung wirklich sinnvoll? Können auch im höheren Alter noch Muskeln aufgebaut werden? Wie wichtig sind Stabilität und Beweglichkeit für eine höhere Schwungpräzision? Diesen und weiteren Fragen widmete sich der Erste Golf Fitness Summit Anfang Februar in Frankfurt, organisiert von Fabian Bünker (Landestrainer GVNB e.V.) und Martin Zawieja (ehemaliger Gewichtheber und Olympia-Bronze-Medaillengewinner; Dozent an der Trainerakademie Köln).

Der Summit war mit rund 150 Teilnehmern – trotz des Karneval-Wochenendes – ausverkauft. Golftrainer, Physio-Coaches, Sportwissenschaftler, Mediziner, Personaltrainer und Fitness-interessierte Amateure hörten aufmerksam den 15 Referenten zu. Bei den Vorträgen ging es um sämtliche Facetten des Golf-Fitness Bereiches: Kraft, Kognition, Koordination, Kondition, langfristiger Leistungsaufbau, Krafttraining mit Kindern, Leistungsdiagnostik, etc.

Getreu dem Motto: „The Future is now“ plädieren die Experten Bünker und Zawieja dafür, die Zusammenarbeit zwischen Golf- und Fitnesstrainern im Golf-Athletiktraining zu stärken. Denn wo die Arbeit am Schwung des Golfcoachs aufhört, fängt die Arbeit des Fitnesstrainers (oder in einigen Fällen auch Physiotherapeuten) an, wie Fabian Bünker zur Eröffnung des Golf-Fitness-Summits verkündete. Sinnvoll wäre, wenn jeder Golfer – ganz egal welcher Leistungsstärke – wüsste, welche Muskeln wofür zuständig sind und wie diese effektiv trainiert werden können. So muss es nicht immer ein Training mit Hanteln oder anderem Fitnessequipment sein. Simple Kräftigungs-, Koordinations- und Kraftübungen können und sollten sogar mittels einfacher Dinge wie z.B. einer Blackroll in den Alltag eingebaut werden.

Highlight des Wochenendes war unter anderem der Vortrag von Kai Fusser. Der gebürtige Deutsche ging vor 30 Jahren nach Orlando, um dort mit den weltbesten Spitzensportlern zusammen zu arbeiten. Er coachte keine Geringere, als Ausnahmegolferin Annika Sörenstam. Nachdem die damals Weltranglistenerste von November 2001 bis April 2002 intensiv mit Fusser zusammengearbeitet hat, wurden innerhalb von lediglich sechs Monaten ihre Drives um 20 Meter länger und sie gewann in der Folgesaison 2002 18 von 25 gespielten Turnieren.

Ein eindeutiger Beweis, wie wertvoll ein gezieltes Fitnesstraining für jeden Golfer sein kann.

Der 2. Golf Fitness Summit wird am 13./14. Januar 2018 wieder in Frankfurt stattfinden. Weitere Informationen dazu gibt es unter

www.golf-fitness-summit.de

Fabian Bünker