News

Gastgeber Langer überzeugt, Kaymer bleibt blass

© 2008 Sport-Informations-Dienst

Im Generationen-Duell hat Altmeister Bernhard Langer seinen „Kronprinzen“ Martin Kaymer deutlich distanziert. Bei Kaiserwetter zum Auftakt der Mercedes-Benz Championships in Pulheim bei Köln schob sich der 51 Jahre alte Gastgeber Langer mit Birdies an der 16 und 18 und einer 70 als Siebter noch in die Top Ten. „Ich habe sehr gut gespielt und bin mit meiner Runde zufrieden“, sagte der zweimalige US-Masterssieger, der noch einige gute Birdiechancen ungenutzt ließ.

Dagegen verging dem 23-jährigen Kaymer bei strahlendem Sonnenschein zunehmend das Lachen. Am Ende stand für den zweimaligen Saisonsieger nur eine 74 und damit Rang 46 zu Buche. Damit war Kaymer, der durch ein Doppel-Bogey an der sieben und ein Bogey an der acht jeweils nach verzogenen Abschlägen entscheidenden Boden verlor, der Schwächste eines deutschen Quartetts. Besser machten es auch noch Marcel Siem (Ratingen) und Sven Strüver (Hamburg) mit Par-72-Runden und dem gemeinsamen 21. Platz.

Weit weg war für das deutsche Quartett die Spitze bei der mit 2,0 Millionen Euro dotierten Konkurrenz, die seit dem vergangenen Jahr nach dem Prinzip „Winners only“ durchgeführt wird. Mit jeweils 66 Schlägen führten der Engländer Richard Finch und der Franzose Jean-Francois Lucquin, in der Vorwoche Gewinner des European Masters, das Leaderboard an.

Kaymers Weg nach oben ist steinig

Für seinen zweiten Auftritt in Pulheim nach Platz 32 im Vorjahr hatte sich Martin Kaymer nach dem Vorbild München viel vorgenommen. „Im vergangenen Jahr habe ich dort den Cut verpasst, in diesem Jahr gewonnen. Auch hier will ich mich steigern und peile eine Top-10-Platzierung an“, sagte der Rheinländer, der in den vergangenen Wochen allerdings erste Rückschläge auf seinem bislang steil nach oben führenden Weg in die Weltspitze hinnehmen musste.

Anfang Juli starb seine Mutter nach langem Leiden, was dem Familienmenschen Kaymer arg zusetzte. In der Folgezeit führte seine Leistungskurve abwärts, nicht zuletzt deshalb verspielte er im Kampf um einen Platz im europäischen Ryder-Cup-Team seine glänzende Ausgangsposition. Als er dann auch noch im für ihn entscheidenden Turnier im schottischen Gleneagles den Cut verpasste, stand fest, dass er sich nicht aus eigener Kraft erstmals für das Team qualifizieren konnte.

Wie Martin Kaymer vor dem ersten Turniertag in Pulheim jedoch mitteilte, wurde er von Teamkapitän Nick Faldo (England) als erster Nachrücker für das Duell vom 19. bis 21. September im Golfclub von Valhalla in Louisville/Kentucky nominiert und wird somit in der kommenden Woche die Reise über den Großen Teich antreten. „Ich wünsche aber keinem, dass er sich verletzt. Alle, die sich qualifiziert haben, sollen auch spielen. Sie haben es verdient“, so Kaymer.

Bester von vier für den Ryder Cup qualifizierten Spielern in Pulheim war der Schwede Robert Karlsson, der an den vier Tagen testen will, ob er seine Schulterverletzung auskuriert hat. Mit einer 67 und Rang drei verlief Teil eins seines Gesundheitschecks mehr als viel versprechend.

Das Turnier in Pulheim wird ohne Cut gespielt. Der Sieger kassiert einen Scheck über 320.000 Euro, der 78. und Letzte noch 2450. Titelverteidiger ist der Däne Sören Hansen, der mit einer 73 (+1) startete.