Es war ein außergewöhnliches Jahr für Bettina Hauert. Nach ihrem ersten Sieg bei der Ladies Swiss Open schoss die Hagenerin über Nacht vom Niemandsland der Ladies European Tour auf Rang Eins der europäischen Geldrangliste. Dass ihre Glanztat kein Zufall war, stellte sie nur ein paar Wochen später mit einem erneuten Triumph beim Finnair Masters und der Teilnahme am Solheim-Cup eindrucksvoll unter Beweis. Seitdem ist „Betty“ in aller Munde und wird bereits in einem Atemzug mit dem deutschen Überflieger und „Newcomer des Jahres“ Martin Kaymer genannt, der sich nach nur einer Saison auf der European PGA Tour zu den 50 besten Golfprofessionals in Europa zählen darf.
Monate lang auf Rang Eins
Über Monate hatte die 25-Jährige die europäische Geldrangliste der Frauen angeführt. Bis zum Dubai Ladies Masters – dem letzten Turnier des Saison. Mit Runden von 73, 76, 81 und 75 Schlägen landete sie nach vier schlechten Turniertagen auf dem enttäuschenden 65. Rang. Resultat: 17 Schläge über Par und nur 1.275 Euro Preisgeld. Das reichte nicht! Die Schwedin Sophie Gustafson – Hauerts engste Verfolgerin in der Geldrangliste – kam zum Schluss auf ein Preisgeld von 7.325 Euro (Rang 15) und überholte die Deutsche noch auf den letzten Löchern. Rund 2.000 Euro und elf Schläge Abstand trennten die Hagenerin nach Abschluss der Saison von Gustafson und dem ganz großen Triumph. Beeindruckend: Der Schwedin reichten nur sieben gespielte Events zu Europas Spitze. Zum Vergleich: Hauert spielte 19 (!) Turniere. Den Sieg in Dubai sicherte sich Altmeisterin Annika Sorenstam, die mit zehn Schlägen unter Par ihren Titel souverän verteidigte. Bettina Hauert wurde zur „Spielerin des Jahres“ gewählt, ein Erfolg, der nicht hoch genug eingestuft werden kann.
Ein gutes Jahr für die deutschen Golferinnen
Neben Bettina Hauert spielte auch Martina Eberl die beste Saison ihrer Karriere. Mit dem Gewinn des Madrid Ladies Masters kassierte die Proette mit 100.000 Euro die bislang höchste Siegesprämie als Golferin. Nach 72 Löchern beim Dubai Ladies Masters kam Eberl beim Abschlussturnier auf Rang 25. Insgesamt kassierte die 26-Jährige in diesem Jahr 155.473 Euro und beendete das Jahr 2007 auf dem erfolgreichen neunten Rang der europäischen „Money List“. Auf Position Vier in Dubai und 34 in der Gesamtliste verabschiedete sich Deutschlands beste Golferin 2006 Anja Monke in die Weihnachtspause. Die 30-Jährige ist auf dem Weg zu alter Stärke und wird im nächsten Jahr sowohl in Europa als auch auf der lukrativeren LPGA Tour in Amerika aufteen. Ganz soweit sind Katharina Schallenberg, Denise-Charlotte Becker und Sandra Gal noch nicht. Die ehemaligen Amateurspielerinnen starten im kommenden Jahr in ihre erste Profisaison auf der Ladies European Tour. Wir freuen uns schon jetzt auf ein tolles Golfjahr 2008. (job)