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Fix wie Harry Vardon

Sechs Siege bei der British Open – das ist bis heute unerreicht. Der Mann von der Kanalinsel Jersey siegte bei 62 Turnieren und führte die Kniebundhose in die Golfmode ein.

Vieles an Harry Vardon ist bemerkenswert, aber wer ihn und andere Altmeister sieht, ist von ihrer Spielgeschwindigkeit verblüfft: Vom Aufteen bis zum Schlag brauchen sie weniger als zehn Sekunden.

Kein Visualisieren des Ziels (was immer das bedeuten soll), keine Analyse des Windes, der Grastemperatur und der Sternkonstellation, keine Atemübungen, keine Beratung mit dem Caddie: gar nix.

 

Hier ist das Video eines Show-Matches von Harry Vardon gegen James Braid aus dem Jahr 1904. Beide brauchen – bei ihrem allerersten Schlag der Runde! – weniger als zehn Sekunden. Und Vardon schafft es trotzdem noch, zwei Probeschwünge einzubauen.

 

www.youtube.com/watch

 

Ja, schon klar, alte Filmaufnahmen sind etwas schneller als die Echtzeit – aber dass nicht lange gefackelt wird, ist doch ziemlich offensichtlich.
Die Uni Birmingham veröffentlichte in Zusammenarbeit mit der European Tour Ende 2017 eine Studie, dass Profi-Golfer von weniger Wartezeit über dem Ball profitieren würden. Das gilt für Drives, Schläge ins Grün und Putts. »Je kürzer man über dem Ball stehst, desto weniger Zeit hat man, sich destruktive Gedanken zu machen«, erklärt es einer der Forscher.

 

 

 

 

Die Wissenschaftler wollen zudem Folgendes ermittelt haben: Profis, die sich bemühen, etwas schneller zu spielen, ersparen sich einen Schlag pro Turnier. Klingt wenig, ist aber viel – und macht im Schnitt 190.000 Euro mehr Jahresverdienst aus.

 

 

 

 

 

Ich halte mich für einen relativ zügigen Spieler (wer tut das nicht?), aber ich werde ab jetzt noch mehr Gas geben. Das erlaubt es mir vielleicht, pro Tag zwei Sätze mehr zu schreiben. Was im Schnitt einen Teller Nudeln mehr pro Jahr ausmacht.