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Entschleudigen wie Tom Watson

Tom Watson, 68 Jahre alt, hat letzten Mittwoch den Par-3-Wettbewerb des US Masters gewonnen. Er spielte 6 unter Par auf neun Löchern.

Daher hole ich noch einmal einen Ratschlag hervor, den ich in Kolumne 14 fürs Bunkerspiel beherzigt habe, doch mittlerweile denke ich, darin liegt der Schlüssel zu einem souveränen Spiel – und vielleicht sogar zu einem souveränen Leben.

»Geh langsam, sprich langsam, tue alles ganz langsam«, sagt Tom Watson. Dazu passt die Meldung, dass wir in unsicheren Situationen (der Chef hat einen Fehler entdeckt, ein Polizist gibt uns einen Strafzettel) mit hoher, fahriger Stimme reagieren: Nach einer Studie der Uni Stirling in Schottland bedeutet eine tiefe Stimme Dominanz, und genau die wollen und können wir in Augenblicken nicht ausüben – wir sprechen mit höherer, schnellerer Stimme als üblich, um die Rollenverteilung anzuerkennen. Nur ganz wenige, sehr selbstsichere Menschen schaffen es, diesen Effekt zu vermeiden.

Dazu passt auch, dass ich nächste Woche einen Termin beim Autohändler habe, und das sind diese Termine, wo du weißt, dass du am Ende ja doch nur verlieren kannst. Es sei denn, ich versuche es mal wie Tom Watson, senke die Stimme und spreche ganz langsam:

»Ich…hätte…gern…dieses…Auto. Und…zwar…pronto.«

Entweder hält mich der Autohändler für grenzdebil. Oder er hält mich für ein hohes Tier in der Organisierten Kriminalität meiner Stadt – und legt noch einen Satz Winterreifen obendrauf.