Bill Harmon aus dem mächtigen Golflehrer-Clan der Harmon-Brüder fragte Tiger Woods einmal, ob er eher mit der rechten oder mit der linken Hand putten würde.
»Nur mit rechts«, erwiderte Tiger lachend, »die linke Hand ist bloß am Putter, weil ich sonst nicht wüsste, wohin damit.«
Tatsächlich sieht (oder besser: sah) man Tiger auf Putting-Grüns oft nur mit der rechten Hand am Griff putten. Auch Stan Utley empfiehlt zu Übungszwecken, mit einer Hand zu putten. Und Christoph Günther empfahl mir mal, mit einem Wedge zu putten. Hintergrund all dieser Übungen: Sie machen den Kopf frei von allzu technischen Gedanken, und du versuchst, den Ball einfach nur zum Rollen und ins Loch zu bringen.
Was mich zu der Überlegung brachte: Warum es nicht einmal konsequent mit einer Hand versuchen, nicht aus Übungszwecken, sondern im richtigen Spiel?
Also legte ich zehn Bälle einen Meter rund ums Loch. Ich nehme immer Löcher mit möglichst wenig Break, denn der Sport ist demütigend genug, da man muss sich nicht auch noch selbst auspeitschen.
Und ich machte einhändig sieben von zehn rein – die übliche miese Quote, die ich auch mit beiden Händen erziele. Dann versuchte ich es mit dem Wedge. 10 von 10 fielen. War das zu glauben?
Diese Magie wird natürlich nur bis Loch 1 anhalten. Oder bis die Greenkeeper einschreiten, wenn sie sehen, dass ich mit einem Wedge auf dem Grün herumfuchtele.