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Das Ablenkungsmanöver der Profis

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Dieser Satz trifft nicht nur auf unsere Gesetzgebung zu. Sondern auch auf die Tour Pros dieser Welt. Seitdem die neuen Golfregeln im Januar in Kraft getreten sind, werden die Pros regelmäßig „Opfer“ der Regeländerungen. Diese Rolle scheint besagten Spielern auch sehr gut zu gefallen. Denn sie lenkt davon ab, dass sie schlicht und ergreifend ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.


Egal ob Justin Thomas, der sich am Wochenende mit deutlichen Aussagen mit der USGA, den Regelhütern der USA, angelegt hat. Rickie Fowler, der durch einen eindeutigen Drop seine Meinung kundtat. Oder Alex Cejka, der wegen eines fehlerhaften Greenreadingbooks disqualifizeirt wurde, die Beispiele häufen sich. Allerdings stellt sich die Frage, über die sich noch nicht einmal die USGA und die europäische R&A einig sind, liegt das Problem an den eigentlichen Regeln? Müssten die Tour Profis nicht eine Lanze für diese brechen und als Vorbild für den normalen Amateurgolfer agieren? Wie soll dieser die Regeln respektieren und akzeptieren, wenn selbst die Spieler, die ihren nicht gerade schlechten Lebensunterhalt damit verdienen, sich über eben jene Regeln lustig machen.

Rickie Fowler zeigt durch diesen Drop, was er von den neuen Regeln hält. Eine Woche zuvor wurde er aufgrund eines falschen Drops bestraft.

Das eigentliche Problem ist ein ganz anderes

Warum ist das Ganze ein Problem der Herrentouren? Denn es fällt schnell auf: bei den Damen, die wohlgemerkt den selben Richtlinien unterliegen, scheint es kein größeres Problem zu geben. Offenbar sind die Herren nicht gewillt, sich mit den neuen Regeln ausführlich auseinander zu setzen und haben sich stattdessen dazu entschieden sich schmollend hinter ihre Twitter Accounts zu verziehen und entsprechende Wellen über die Social Media Seiten schlagen zu wollen. Siehe Justin Thomas. Denn sie sind sich durchaus bewusst, welche Reichweiten sie damit generieren und forcieren damit das PR-Desaster der neuen Regeln und lenken davon ab, dass sie schlicht und ergreifend nicht genügend Regelkenntnisse haben.

Auch abseits des Golfplatzes schützt mich kein Gesetz dieser Welt, wenn ich die Hände hoch hebe und sage „das war mir nicht bekannt“ oder „das ist aber ein unfaires Gesetz.“ Die Regeln gelten für alle Spieler gleichermaßen und während man sich über die neue Drop-Technik oder ähnliches durchaus konstruktiv unterhalten kann, ist es definitiv nicht zielführend, wenn man sich darüber lustig macht. Von Multimillionären sollte man definitiv mehr Professionalität erwarten können.