Bereits am Freitag stand das Turnier unter keinem allzu guten Stern, denn mehrfach musste der Start aufgrund heftiger tropischer Regenschauer nach hinten verschoben werden. Schließlich wurde der erste Tag auf lediglich 12 Löcher verkürzt und die siebte Bahn von einem Par 4 in ein Par 3 verkürzt. Der Wetterbericht für das Wochenende lies ebenfalls nichts Gutes erahnen und sorgte für die ein oder anderen besorgten Gesichtsausdrücke bei den Verantwortlichen, die sich am Ende zum Glück in Wohlwollen auflösten. Wie bei den meisten Premieren eines Turniers, gab es auch in den Seychellen einige Kinderkrankeiten, die allerdings zumeist eher für Schmunzeln, anstelle von Unmut sorgte. Besonders kurios war ein Vorfall nach Beendigung der ersten Runde, als der Sieger von Mauritius Clarke Dennis zum Interview gebeten wurde. Dieser hatte soeben ein Ergebnis von Even Par ins Clubhaus gebracht, was ihm ein Rang im Mittelfeld einbrachte und normalerweise kein Grund für ein gesondertes Post-Round-Interview darstellt. Auf den Leaderboards war Dennis hingegen bei vier unter Par und als Co-Führender aufgelistet und so kam es zu einem etwas unbeholfenen Interview auf beiden Seiten der Kamera, ehe der Fehler bemerkt wurde.
Am Finaltag sah zunächst nichts nach einem packenden Finale aus, denn Miguel Angel Martin führte souverän mit fünf Schlägen Vorsprung vor Tom Lehman bei -10, präsentierte sich allerdings bereits am ersten Abschlag etwas nervös. An Bahn 12 kam dann bereits der erste Führungswechsel. Lehman, Martin und Chapman teilten sich die Führung bei sechs Schlägen unter Par, ehe es für den letzten Flight auf die viel gefürchteten letzten sechs Bahnen ging, die ihr Versprechen für ein dramatisches Finish sogar noch übertrafen. Mit Philip Price und Chapman bei sechs unter Par im Clubhaus, galt es für Lehman und Martin ein Par an der 18. Bahn zu spielen, um mindestens in ein Playoff zu kommen. Die Abschläge der beiden landeten hingegen im Dschungel und ein Bogey für Lehman und ein bitteres Triple-Bogey für Martin, mit zwei weiteren Strafschlägen aufgrund zweier Wasserbälle, führten schließlich dazu, dass Price und Chapman alleine zurück auf die 18. Teebox gingen.
Mit einem hervorragenden Eagle hieß am Ende der Gewinner Roger Chapman, der seine Emotionen kaum zurückhalten konnte. Noch zu Beginn der Saison musste er sich einer Schulteroperation unterziehen. „Ich wusste nicht, ob ich wieder richtig Golf spielen kann“, sagt Chapman mit erstickender Stimme. Mit ihm als erster Gewinner auf den Seychellen und Paul Broadhurst als verdienter Sieger der Order of Merit, fand die MCB Tour Championship in diesem Jahr ihre würdigen Saisonabschluss in diesem zweigeteilten Finale.