7.100 Zuschauer fanden am Donnerstag den Weg auf den Nord Course der Green Eagle Golf Courses. Wo man sich vergangenes Jahr noch eng an eng unter einen Regenschirm kuscheln musste, um sich vor den Wassermassen zu retten, die von oben auf einen nieder plätscherten, herrschten nun nahezu subtropische Verhältnisse. Vielleicht hat die Porsche European Open ein Abo auf außergewöhnliche Wetterverhältnisse abgeschlossen – 2017 eine Regenschlacht, bei der parkende Autos mit Hilfe von Treckern aus dem Schlamm gezogen werden mussten und dieses Jahr Sahara-Klima. Auf dem Gelände wurden über 37 Grad gemessen.
Doch dank einer guten Organisation und vor allem hervorragender Versorgung lief alles glatt. „Es wurden 7.000 Wasserflaschen an Spieler, Caddies und Helfer verteilt. An den Abschlägen stehen mit Wasser gefüllte Kühlboxen. Und auch die Zuschauer waren ausreichend versorgt – niemand ist auf dem Platz dehydriert“, berichtet Ralf Lühmann, Miteigentümer der Green Eagle Golf Courses, am Abend des ersten Turniertages zufrieden.
Amtierender Masters-Sieger in Green Eagle
Von den insgesamt 156 Spielern ging erstmals in der 40-jährigen Geschichte der Porsche European Open mit Patrick Reed ein amtierender Masters-Sieger in Norddeutschland an den Start. Das gab es seit Bernhard Langer (Masters-Champion 1985 und 1993) nicht mehr.
Gestartet wurde von 7.30 Uhr bis 14.30. Von den Spielbedingungen her hatten die Spieler mit den frühen Startzeiten einen klaren Wettbewerbsvorteil. Am zweiten Spieltag wird dann in umgekehrter Reihenfolge gestartet.
Der auf Bahn 10 gestartete Bryson DeChambeau legt einen sensationellen Start hin und liegt nach 9 Löchern, nach jeweils einem Birdie auf den Bahnen 17 und 18, vier unter Par. Der 24-jährige DeChambeau notiert nach 18 Löchern eine 66 (-6) und ist mit einem Schlag Vorsprung alleiniger führender im Clubhaus.
Auffällig ist, dass augenscheinlich unsere französischen Nachbarn mit diesen Temperaturen und den harten Grüns besonders gut umzugehen wissen. Den zweiten Platz teilen sich mit fünf unter Par (67) vier Spieler; drei Franzosen (Joel Stalter, Roman Wattel, Mike Lorenzo-Vera) und – Überraschung – ein Deutscher: Lokalmatador Benedikt Staben.
Benedikt Staben ganz nah an der Spitze
Der 28-Jährige spielte ursprünglich für den Hamburger Golf- und Landclub Hittfeld, hat aber seit diesem Jahr Green Eagle Golf Courses hinter seinem Namen stehen und war auch dementsprechend einer der ersten Deutschen, die von Porsche eine Einladung zu diesem Turnier erhielten. Benes Fazit: „Ich bin überglücklich und super stolz.“ Privat liegen harte Zeiten hinter Benedikt Staben. Überraschend und unerwartet war Jörg Staben, Benedikts Vater im Januar verstorben. Vater Staben hat 16 Jahre lang aktiv an der Weiterentwicklung des Hamburger Golfsport mitgewirkt. Und er hatte vergangenes Jahr bei der Porsche European Open für seinen Sohn Caddie gemacht arbeitete nicht. Und dennoch hat Benedikt eine mehr als solide erste Runde gespielt.
Die Spieler von Rang zwei bis Rang 16 sind nur ein bis drei Schläge vom Führenden DeChambeau entfernt. Der Deutsche, für den GC St. Leon-Rot spielende Allen John, Olympiasieger der Gehörlosen Golfer, ist einer von vier Amateuren im Turnierfeld. John liegt mit vier unter Par auf dem geteilten sechsten Platz.
Der zweite Turniertag beginnt wieder um 7.30. Zu den Startzeiten geht es hier.