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Brücken-Technologie: Driving-Eisen & Hybrids

Driving-Eisen kommen auf der Tour immer mehr in Mode. Auch Amateure beschäftigen sich mit dieser attraktivenAlternative zum Hybrid. Aber für wen und bei welchen Bedingungen eignen sich die Brückenschläger? Wir haben uns mit dieser Frage beschäftigt und einenBlick auf den Markt geworfen.

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Driving-Eisen oder Hybrid? – Was passt besser zu mir?

Wenn die besten Spieler der Welt auf Linksplätzen antreten, rückt das Equipment verstärkt in den Fokus. Viele Spieler stellen sich auf den harten Untergrund und starken Wind ein, experimentieren mit bouncearmen Sohlenschliffen in den Wedges und passen die Putter an die zumeist langsameren Grüns an. Auch im Übergangsbereich zwischen Eisen und Hölzern gibt es häufig Veränderungen. Tiger Woods drehte vor der 152. Open in Royal Troon den Loft seines Eisen 3 nach unten, um den Ballflug bei Gegenwind niedrig zu halten. Die flachen Stinger-Schläge mit den langen Eisen, bei denen der Ball auf dem harten Untergrund vermeintlich gar nicht aufhört zu rollen, waren stets ein Markenzeichen des 15-maligen Major-Gewinners. Unter anderem Open-Gewinner Xander Schauffele ersetzte im Vorfeld des Majors sein Hybrid mit einem Driving-Eisen. 

Utility Eisen – Die Balance zwischen Länge und Kontrolle

Auch abseits der Turniere auf den berühmten Plätzen an der Küste spielen Driving- oder Utility-Eisen eine immer größere Rolle in den Taschen der männlichen Tour-Elite. Viele Top-Spieler schätzen die Balance zwischen Länge und Kontrolle. Im Gegensatz zu traditionellen langen Players-Eisen verfügen diese Schläger über einen größeren Kopf mit breiterer Sohle und Hohlkörperkonstruktion, was die Leistung bei Treffern im Heel- und Toe-Bereich im Vergleich mit einem üblichen Kopf eines Tour-Eisens verbessert.

Zudem verlassen die Bälle das Schlägerblatt mit weniger Spin, mehr Höhe und Ballgeschwindigkeit. Aber sind diese Brückenschläger auch in den Taschen der Freizeitgolfer eine sinnvolle Alternative zum Hybrid oder Fairwayholz? Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. So bieten beide Varianten einen Mix aus Vor- und Nachteilen. Hybrids produzieren mit ihren größeren Köpfen, einer breiteren Sohle und einer tieferen Gewichtung im direkten Vergleich in der Regel einen höheren Ballflug, steileren Landewinkel und etwas mehr Carry-Länge mit mehr Spin. So lässt sich der Ball bei einem längeren Schlag durch den steileren Landewinkel und die höheren Spin-Werte oft besser auf dem Grün platzieren. 

Bei vielen Spielern ist die seitliche Abweichung der Schläge vom Ziel mit einem Driving-Eisen etwas geringer, während Hybrids im Vergleich konstantere Ergebnisse bei der Carry-Länge generieren. (Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)

Nur so hoch wie es sein muss

Der Ballflug eines Driving-Eisens ist flacher, hat weniger Spin und einen längeren Rollanteil, was sich vor allem bei Gegenwind und harten, engen Fairways vom Tee auszahlen kann. Dies erklärt die Beliebtheit dieser Schläger bei Turnieren auf Linksplätzen. Die Gesamtlänge der Schläge ist bei identischen Lofts oft vergleichbar. Bei vielen Spielern ist die seitliche Abweichung der Schläge vom Ziel mit einem Driving-Eisen etwas geringer, während Hybrids im Vergleich konstantere Ergebnisse bei der Carry-Länge generieren. 

Vor allem die individuellen Vorlieben und die eigene Spielqualität sind entscheidend. Wer sich im Setup mit einem größeren Schlägerkopf der Rescue-Schläger eher unwohl fühlt, könnte über die etwas schlankeren Alternativen nachdenken. Aber: Obwohl die meisten Driving-Eisen heutzutage ein ordentliches Maß an Fehlerverzeihung bieten, entfaltet sich das Potential erst ab einem gewissen Niveau an Ballgeschwindigkeit und Trefferqualität.

Auch Schläge aus dem Rough gestalten sich mit einem Hybrid in der Regel einfacher. Für ambitionierte Golfer, die regelmäßig bei Wind und auf härteren Plätzen unterwegs sind, kann es sinnvoll sein, ein Driving-Eisen in der Hinterhand zu haben. Auf weichen und eher weniger windanfälligen Kursen geht die Tendenz in Richtung Hybrid.

Driving Eisen: Callaway Apex UT

Das Apex UT Eisen bietet dank der geschmiedeten 455-Schlagfläche explosive Ballgeschwindigkeiten, gehört mit einer verhältnismäßig kleinen Kopfgröße aber zu den sportlicheren Optionen auf dem Markt und bringt vor allem Spielern, die den Ball einigermaßen konstant mittig treffen, große Freude. Das Dynamic-Sole-Design mit einer abgeschrägten Vorderkante sorgt für stabilen Kontakt durch eine verbesserte Bodeninteraktion. Durch seine kompaktere Form und die etwas flachere Schlagfläche fördert das neue Apex-Utility-Eisen einen höheren Ballstart und geringere Spin-Werte als sein Vorgängermodell.

Preis: 299 Euro; Lofts: 2/18°, 3/20°, 4/23°; Schaft: Mitsubishi UT 80 Graphite (X, S, R) und weitere Optionen; Info: eu.callawaygolf.com

Ping iCrossover

Die seit Jahren etablierten Crossover-Model-le punkten mit einer Konstruktion mit niedri-gerem Schwerpunkt und der Maraging-Stahl-Schlagfläche für mehr Ballgeschwindigkeit und optimale Abflug- und Landewinkel. Ein EVA-Polymer verbessert das Gefühl und den Klang, während die abgerundete Vorderkan-te die Bodeninteraktion verbessert. Zusätz-liche, seitlich positionierte Gewichte erhöhen das Trägheitsmoment. Darüber hinaus sorgen präzise gefräste MicroMax-Grooves und ein spezielles Finish (Hydropearl 2.0) für konstan-te Spin-Werte. Ein weiterer Pluspunkt: Das verstellbare Hosel mit acht Positionen ermög-licht eine schnelle und einfache Anpassung des Ballflugs je nach Schwungeigenschaften.

Preis: 340 Euro; Lofts: 2/18°, 3/20°, 4/22,5°; Schaft: Ping Tour 2.0 Chrome 85 (X, S, R) und weitere Optionen; Info: eu.ping.com

Mizuno Pro Fli-Hi

Seit Jahrzehnten steht fest: Mizuno kann Eisen. Deshalb hatte Xander Schauffele während seines Open-Triumphs in Troon auch ein Eisen 3 aus der MP20-Serie in der Tasche. Auch das Mizuno Pro Fli-Hi dient einigen Tour-Spielern als leistungsstarke Alternative. Das Chassis aus 4335+ Nickel Chromoly und ein 23 Gramm schweres Gewicht im unteren Kopfbereich bieten beste Voraussetzungen für stabile Treffer mit soliden Abflugwinkeln. Die versetzte Schweißnaht ermöglicht eine schmalere Topline und erhöht den Flex, was vor allem bei Treffern am unteren Ende der Schlagfläche zu besseren Ballgeschwindigkeiten führt. Die Harmonic-Impact-Technology sorgt für ein angenehmes Gefühl beim Ballkontakt, während ein vergrößerter Bounce-Winkel die Bodeninteraktion verbessert. Das Black-Ion-Finish verleiht dem Schläger ein kompakteres Profil.

Preis: 305 Euro; Lofts: 2/16,5°, 3/19°, 4/21,5°; Schaft: Aerotech Steelfibre HLS880 Steel/Graphite (F3, 4, 5) und weitere Optionen; Info: mizunogolf.com

TaylorMade P-UDI und P-HDY

Die neuen Driving-Eisen der P-Series von TaylorMade, P-UDI und P-DHY, sind speziell für Spieler mit einem Handicap bis 18 konzipiert. Diese Modelle zeichnen sich durch ein modernes Design mit einer Perlsatin Oberfläche und einem spiegelnden schwarzen Mittelsteg aus. Eine interne Gewichtsstruktur fördert einen einfachen Ballstart, erhöhte Fehlertole-ranz und verbesserte Konstanz. Die geschmiedete Hohlkörperkonstruktion mit 4140-Stahl-Schlagfläche weist bewährte Technologien wie SpeedFoam Air und das Thru Slot Speed Pocket auf. Bis zu 26 Gramm Wolfram kamen zum Einsatz. Der P-UDI hat eine moderate Sohlenbreite und weniger Offset als seine Vorgängermodelle, während der fehlerverzeihendere P-DHY etwas breiter ist.

Preis: 289 Euro; Lofts: 2/17°, 3/20°, 4/22°(UDI) | 2/18°, 3/20°, 4/22° (DHY); Schaft: UST Mamiya’s Recoil DART (X, S, R); Info: de.taylomadegolf.eu

Titleist U505

Hoher Launch, Fehlerverzei-hung und ordentlich Ge-schwindigkeit – diese Aspek-te standen bei der Entwick-lung der U505 Utility-Eisen von Titleist besonders im Fokus. Für hohe Ballge-schwindigkeiten bei einem angenehmen Gefühl soll das Zusammenspiel der dünne-ren, geschmiedeten Schlag-fläche (L-Face) mit der soge-nannten Max Impact 2.0-Technologie sorgen. Dank des Einsatzes von D18-Wolfram-Gewichten und einem neuen Hohlkörperde-sign wird eine präzisere Gewichtung und verbesserte Fehlerverzeihung erreicht. Mithilfe des Feedbacks der zahlreichen Tour-Spieler sowie aus der renommierten Wedge-Abteilung hat sich auch das Sohlenprofil weiter verbessert.

Preis: 299 Euro; Lofts: 1/16°, 2/18°, 3/20°, 4/22°; Schaft: Project X HZRDUS Black 4G (X, S, R) und weitere Optionen; Info: titleist.de

Wilson Staff Model RB Utility

Das Staff Model RB Utility wurde mit Input von Tour-Spielern wie Kevin Kisner und Padraig Harrington entwickelt und zeichnet sich durch eine schlanke Topline und eine ausgewogene Gewichtsverteilung aus, die die Fehlerverzeihung und Spielbarkeit verbessert. Die hohle Konstruktion aus verschiedenen Materialien optimiert die Ballgeschwindigkeit, die Form und die aerodynamische Effizienz. Die Schlagfläche aus C300-Stahl führt zu hohen Ballgeschwindigkeiten und einem weichen Schlaggefühl. Sorgfältig positionierte interne Rippenstrukturen erhöhen die Stabilität bei Fehlschlägen und dienen als Grundlage für einen angenehmen Klang.

Preis: 249 Euro; Lofts: 2/18°, 3/21°, 4/24°; Schaft: True Temper HZRDUS GEN 4 Black (X, S, R) und weitere Optionen; Infowilson.com

Hybrids: Callaway Paradym Ai Smoke

Mit der Serie »Paradym Ai Smoke« will Callaway mithilfe von Daten realer Spieler und fortschrittlichem maschinellen Lernen einmal mehr seine Schlagfläche in puncto Fehlerverzeihung und Leistungsfähigkeit auf eine neue Stufe gehoben haben. Das Hybrid mit der matten, schwarzen Krone ist für Spieler mit mittleren bis hohen Schwunggeschwindigkeiten konzipiert und zielt darauf ab, maximale Distanz bei geringer Streuung zu erreichen. Das etwas größere Profil soll mehr Selbstvertrauen vermitteln, auch die überarbeitete Sohle gleitet im Rough noch einwandfrei durch den Boden. Dank strategisch platzierter Wolfram-Blöcke (Tungsten Speed Cartridge) wird die Schlägerkopfgeschwindigkeit erhöht und der Schwerpunkt optimal positioniert, was zu geringeren Spin-Werten und mehr Länge führt.

Preis: 329 Euro; Lofts: 3/18°, 3/21°, 5/24°, 6/27°; Schaft: Project X Cypher 2.0 (S, R, LGT) und weitere Optionen; Info: eu.callawaygolf.com

Cobra Darkspeed

Die Darkspeed-Hybrids sehen nicht nur elegant aus, sondern wollen mit den gleichen Technologien wie die Fairwayhölzer und Driver punkten. Die mit KI entwickelte PWR-Bridge-Gewichtung verfügt über ein schwebendes Gewicht, das niedriger und weiter vorne positioniert ist, wodurch eine höhere Ballgeschwindig-keit erreicht wird. Der PWRSHELL-Schlagflächeneinsatz mit einer KI-basierten Technologie maximiert die Geschwindigkeit über die gesamte Schlagfläche. Das Hybrid glänzt mit einem kompakten, sportlichen Look, bietet aber dennoch ein überdurchschnittliches Maß an Fehlerverzeihung.

Preis: 299 Euro; Lofts: 2/17°, 3/19° 4/21°, 5/24°, 6/28° (nur als Sonderbestellung); Schaft: KBS PGI 85 (S, R, A); Infocobragolf.com/de-eu

Ping G430

Die im Vergleich zu vielen anderen Modellen schlanker wirkenden G430-Hybrids von Ping sind mit innovativen Technologien wie dem Carbonfly Wrap ausgestattet, durch den acht Gramm an Gewicht an der Krone weg-fallen. Dadurch senkt sich der Schwerpunkt, was die Ballgeschwindigkeit erhöht und einen angenehmen Klang erzeugt. Durch ein Hosel mit acht Positionen können Loft- und Lie-Winkel angepasst werden. Die hochfeste Maraging-Stahl-Schlagfläche ist dünner als beim Vorgängermodell und sorgt so für ein weiteres Plus an Länge. Darüber hinaus verbessert der variable Rollradius (Spinsistency) an der Schlagfläche die Er-gebnisse bei dünnen Treffern. Ein Wolfram-Gewicht sorgt für zusätzliche Fehlertoleranz.

Preis: 365 Euro; Lofts: 2/17°, 3/19°, 4/22°, 5/26°, 6/30°, 7/34°; Schaft: Ping Alta CB Black 70 (SR, R, S); Info: eu.ping.com

Srixon ZX MK II

Der Clou an den mit kaum Offset und einer abgewinkelten Spitze sportlich aussehenden Hybrids von Srixon Golf: Dank des Rebound Frame – ein Ring aus dünnem Titan im Schlägerkopf – gibt es neben der Schlagfläche aus Ti51AF Titanium eine weitere flexible Zone im Treffmoment. Laut Hersteller soll das Zusammenspiel der beiden Zonen beim Aufprall die Energieübertragung verstärken. Vor allem Spieler mit höheren Handicaps und nicht ganz so rasanter Schwunggeschwindigkeit sollen von dieser Konstruktion mit kompaktem Profil profitieren. Auch weil der Schwerpunkt noch tiefer sitzt und so den Abflugwinkel erhöht. Des Weiteren führt der veränderte Schlagflächenradius für gleichmäßigere Spin-Werte bei Treffern unten und oben auf dem Schlägerblatt.

Preis: 279 Euro; Lofts: 2/17°, 3/19°, 4/22°, 5/25°, 6/28°; Schaft: Project X HZRDUS Smoke Red RDX (S, R, A); Info: eu.dunlopsports.com

TaylorMade Q10

Durch den Einsatz einer größeren Karbonkrone im Vergleich zum Vorgängermodell konnte in der Qi10-Serie Gewicht gespart werden, das nun an den Rändern für einen tieferen Schwerpunkt und in der Folge mehr Fehlerverzeihung sorgt. Das Qi10-Modell bewegt sich bei der Größe zwischen dem kompakten Qi10 Tour (kompakt) und dem übergroßen Qi10 Max. Was die Familie eint, sind Technologien wie das Thru-Slot-Speed-Pocket, um die Geschwindigkeit bei dünnen Schlägen zu optimieren, sowie die korrigierenden Schlagflächenwinkel des Twist Face, der durch die Krümmung der Schlagfläche Fehlschlägen entgegenwirkt.

Preis: 329 Euro; Lofts: 3/19°, 4/22° 5-25°, 6/29°, 7/33° (6&7 nur RH); Schaft: Fujikura Ventus TR Blue HB (S, R, A); Info: de.taylomadegolf.eu

Wilson Dynapower

Auch bei der Entwicklung der Dynapower-Serie griff Wilson Golf auf die Expertise von Tour-Spielern zurück – und deren Wunsch nach einem etwas flacheren Profil wurde umgesetzt. Darüber hinaus soll das Dynapower-Modell mit einer enorm fehlerverzeihenden Schlagfläche aus Carpen-ter Custom 455 mit variabler Stärke punkten. Mithilfe von künstlicher Intelligenz soll nun jeder Abschnitt die optimale Dicke aufweisen, um kollektiv das Ergebnis außermittiger Treffer so gerade und lang wie möglich zu gestalten. Ein internes Gewicht sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, der den Schläger im Treffmoment stabiler macht.

Preis: 230 Euro; Lofts: 3/19°, 4/22°, 5/25°, 6/28°; Schaft: Project X HZRDUS Smoke Red RDX (S, R, A); Info: wilson.com