+++ Haotong Li siegt +++ Spannendes Stechen +++ Starke deutsche Spieler +++ heiße Temperaturen +++ Beste Sommerstimmung +++
Es war eine BMW International Open der Rekorde. Einige Rekorde wurden gebrochen oder eingestellt und andere halten noch weiterhin an.
Gebrochen: Die 33. Auflage dieses Traditionsturniers begann am Donnerstag sehr vielversprechend: Am ersten Spieltag katapultierte sich der 26-jährige Haotong Li mit einem Platzrekord auf dem GC München-Eichenried an die Spitze. 10 unter Par lautete sein Fabelscore. Wer glaubte, dass diese Runde eine Eintagsfliege für den Chinesen sein sollte, irrt. Denn Li zeigte auch in den folgerunden Super-Golf und führte für 54 Bahnen das Feld non-stop an.
Eingestellt: Mit 17 deutschen Spielern war Schwarz-Rot-Gold sehr gut vertreten. Acht Spieler schafften es ins Wochenende der BMW International Open. Das ist so stark wie seit 1993 nicht mehr. Da haben nämlich zum letzten Mal genau so viele Schwarz-Rot-Gold-Spieler den Cut überstanden. Also mehr als solide.
Ungebrochen: Da Haoting Li nach drei Runden 20 unter Par lag, sah es sehr danach aus, dass den seit 20 Jahre anhaltenden Unter-Par-Rekord von John Daly würde brechen können: 2001 spielte der mittlerweile stets farbenfroh auftretende Rüpel-Golfer John Daly (USA) mit 27 Schlägen unter Platzstandard einen Turnierrekord im GC München Eichenried. Doch der wurde auch nach 21 Jahren nicht gebrochen.
Wilde Spekulationen vor Runde 4
Wer nicht über das Dauer-Thema LIV fachsimpeln wollte, spekulierte natürlich über den etwaigen Sieger. Bevor die beiden Leading-Flights um 13:30 – Darius von Driel (NED) und Jordan Smith (ENG) – und 13:40 Uhr – Thomas Pieters (BEL) und Haotong Li (CHN) – abschlugen, wurde auf dem gesamten Gelände der BMW International Open heftig diskutiert und fleißig spekuliert: Wer würde siegen? Behält Li die Nerven? Spielt Pieters seine Stärken aus und kann die 4 Schläge Rückstand wettmachen? Oder wird der Neuseeländer Fox noch von hinten angreifen? Fragen über Fragen, Spekulationen über Spekulationen mit teilweise mutigen Wetteinsätzen…
Aus Monotonie wurde Spannung
Zwar erfreuten sich die Zuschauer an den Spitzen-Scores und an den heimischen Athleten, doch führte die anhaltenden und deutliche Führung (vier Schläge) von Haoting Li zu einer gewissen Monotonie auf der Spitze des Leaderboards. Der „gemeine“ Zuschauer sehnt sich nämlich nach Spannung. Und die wurde geliefert: Wie eine kleine Zecke ließ der Belgier Thomas Pieters nicht locker und arbeitete sich Schlag um Schlag an den Chinesen ran. Auch der Neuseeländer Fox brillierte. Nach 15 Bahnen hieß es: Gleichstand von drei Spielern: Haotong Li, Thomas Pieters (BEL) und Ryan Fox (NZL). Auf Bahn 16, dem kürzer gesteckten Par 4 schoss Li seinen Ball knapp über den Teich und schraubte daraus ein Birdie. Auf der 17 folgte noch eins. Thomas Pieters legte an der Abschlussbahn auch noch mal einen rauf: Birdie. Kurzum: Stechen mit zwei Spielern: Haoting Li und Thomas Pieters.
Verdienter Sieger
Letztendlich behält der Chinese doch die Nerven. Und das bei seiner zweiten Teilnahme bei der BMW International Open. 2019 war er 144. geworden und verpasste den Cut. Dieses Jahr holt sich Haotong Li in seiner 148. DP-World-Tour-Turnier-Teilnahme seinen dritten Titel. Sein letzter Sieg liegt vier Jahre und 149 Tage zurück; damals gewann er die Dubai Desert Classic 2018. Somit ist der 26-jährige Li der erste asiatische und erste chinesische Sieger bei der BMW International Open.
Wie die Li-Statistik zeigt, gehört er zur Kategorie: stark von Anbeginn. Bereits vier Mal führte er über drei Runden (54 Bahnen) ein Turnier an – Volvo China Open 2015, Dubai Desert Classic 2018, Turkish Airlines Open 2018 und Saudi International 2019. Die Führung bei der Dubai Desert Classic konnte er auch nach Hause bringen und gewinnen.
Vierter Start-Ziel-Sieg bei der BMW International Open
Haotong Li ist der vierte Start-Ziel-Sieger bei der BMW International Open. Vor ihm gelangen das: 1989 David Feherty, 1991 Sandy Lyle und 2013 Ernie Els.
Deutsche Spieler ganz stark
Für den deutschen Golfsport zeigte die BMW international Open eine sehr gute Bilanz: 17 Spieler starteten unter Schwarz-Rot-Gold. Acht schafften es ins Finale. Und das ist ein weiterer eingestellter Rekord: 1993 spielten das letzte Mal so viele deutsche Spieler im Finale mit. Bester Deutscher: Nicolai von Dellingshausen mit -17. Marcel Schneider landete auf Rang 15 (mit -13) und Maximilien Kieffer -11. O-Töne und mehr gibt’s bei uns im Heft oder auf Instagram.
Leaderboard BMW International Open Tag 2
1. Haoting Li (CHN) -22
2. Thomas Pieters (BEL) -22
3. Ryan Fox (NZL) -20
4. Sami Välimäki (FIN) -18
T5. Romain Langasque (FRA) -17
T5. Pablo Larrazábal (ESP)-17
T5. Nicolai von Dellingshausen (GER) -17
T8. Lousi Oosthuizen (RSA) -16
T8. Jordan Smith (ENG) -16
T15. Marcel Schneider (GER) -13
T26. Maximilian Kiefer (GER) -11
T32. Yannik Paul (GER) -10
T36. Martin Kaymer (GER) -9
T36. Hurly Long (GER) -9
T36. Timo Vahlenkamp (GER) -9
T53. Marcel Siem (GER) -7
Alles offen
Bevor die beiden Leading-Flights um 13:30 – Darius von Driel (NED) und Jordan Smith (ENG) – und 13:40 Uhr – Thomas Pieters (BEL) und Haotong Li (CHN) – abschlugen, wurde auf dem gesamten Gelände der BMW International Open heftig diskutiert und fleißig spekuliert: Wer würde siegen? Behält Li die Nerven? Spielt Pieters seine Stärken aus und kann die 4 Schläge Rückstand wettmachen? Oder holt sich Jordan Smith seinen zweiten Titel auf deutschem Boden? Oder wird der Neuseeländer Ryan Fox noch eingreifen und von hinten angreifen? Fragen über Fragen, Spekulationen über Spekulationen mit teilweise mutigen Wetteinsätzen… Denn, wenn es einen Platz geht, auf dem doch noch ganz „tief“ geschossen werden kann, dann ist es der GC München Eichenried.