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Birdiebook aus Augusta: Meine schönsten Masters-Momente

Augusta

Erste Schritte über den heiligen Rasen

Am Montag der Turnierwoche komme ich am späten Nachmittag in Augusta an und fahre natürlich direkt zum Club. Im Autoradio gibt es kein anderes Thema. Die ganze Region scheint sich im Masters-Fieber zu befinden. Schon viele Meilen vor der riesigen Anlage wird der „Masters Traffic“ auf großen LED-Tafeln auf die richtigen Straßen geführt. Das Areal, über das sich die Parkplätze erstrecken, ist riesig. Der Augusta National Golf Club, der in Geld schwimmt, hat über die Jahre zahlreiche Grundstücke aufgekauft, um mehr Platz für die Autos der Patrons zu schaffen. Mir bleibt noch etwa eine Stunde Tageslicht, in der ich unbedingt soviel wie möglich vom Golfplatz sehen will. Doch erstmal muss ich durch den Security Check, wie am Flughafen, kein Scherz. Angekommen am Pressehaus, das direkt am Fairway von Bahn 1 liegt, stelle ich mich nur kurz vor, bringe meine Tasche an den mir zugewiesenen Sitzplatz und raus geht es wieder. Menschenmassen strömen mir entgegen. Schon am Montag der Turnierwoche ist es rappelvoll. Einige Patrons haben „nur“ für einen oder mehrere Trainingstage Tickets, nicht aber für die Turniertage. Doch auch das lohnt sich, wie ich in den kommenden zwei Tagen feststellen werde. Und dann haut es mich um: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen freien Blick auf den Golfplatz von Augusta National. Ich erstarre fast in Ehrfurcht, kann nicht glauben, wie unfassbar perfekt alles aussieht. Die Fairways… wie dichte grüne Teppiche. Eingerahmt vom braunrötlichen Pinestraw unterhalb der uralten Bäume neben und zwischen den Spielbahnen. Wer die Masters-Übertragungen aus dem Fernsehen einmal gesehen hat, kennt die Einspieler am Anfang jeder Übertragung, die Flyover-Videos von den einzelnen Löchern… So sieht es dort tatsächlich aus! Ich hielt diese Aufnahmen immer für animiert, eingefärbt, „gephotoshopped“. Aber nein, leuchtende Botanik wohin man nur schaut. Jeder Grashalm sitzt perfekt. Bevor ich den ersten Schritt auf das Fairway mache, frage ich mich, ob das auch wirklich in Ordnung ist. Man will dieser Perfektion ja nicht schaden… Dann mache ich es einfach. Und es ist wunderbar!

 

Weitere Masters-Momente folgen. Jetzt wartet der Flieger nach Paris. Sportliche Grüße nach Deutschland, Ihr Marcel Czack.