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Bernhard Langer: “Meine Karriere grenzt an ein Wunder”

Kurzes ‚Schulbreak‘

In der fünften Klasse wurde ich auf eine bessere Schule versetzt, die ersten drei Monate waren Probezeit. Ich musste pendeln und war nie vor 16 Uhr zuhause. Mit Hausaufgaben endete mein Schultag um 21 Uhr. Ich hatte keine Zeit mehr, meiner Leidenschaft als Caddie nachzugehen, das war für mich damals untragbar. Daher fiel absichtlich durch meine Englisch und Mathe Prüfungen und wurde der Schule verwiesen. Ich fing direkt wieder an als Caddie zu arbeiten und war wieder glücklich.

Vom Caddie zum besten Spieler der Welt. Bernhard Langer Lebensgeschichte ist so spannend, wie skurril.
(Fotokredit: by Andrew Redington/Getty Images)

Der zerbrochene Traum

Mit 15 hatte ich dann meine neun Pflichtjahre in der Schule beendet und fuhr mit meinen Eltern in eine Art Jobcenter. Ich erzählte dem Beamten, ich möchte Golfprofi werden und anderen das Golf spielen beibringen. Er fragte mich ”Golf … was ist das denn?”. Außer Minigolf hatte er noch von keinem anderen Golfsport gehört, eine damit einhergehende Professionalisierung war ihm erst Recht suspekt. Ich erklärte ihm, das sei etwas Ähnliches wie z.B. ein Tennislehrer. Der gute Mann verließ völlig verwirrt den Raum und bat um etwas Geduld. Er schlug ein Buch auf, um nachzuschauen, was es mit diesen Golfprofis auf sich hat, um mir dann wie es zu erwarten war, eine Absage zu erteilen. “So etwas gibt es leider nicht bei uns in Deutschland, suchen Sie sich einen anständigen Beruf. Meine Eltern stimmten zu, mein Traum zerbrach in tausend Teile. Vorerst.

In etwa Skratch

Nur ein paar Tage später bekam ich ein Angebot als Assistenz-Pro im Münchener Country Club. Ich hatte außer meiner Erfahrung als Caddie keinerlei Referenzen. Als Golfer kannte ich aber meinen Score und wusste, ich war in etwa “Skratch”, auch wenn ich erst ein offizielles Turnier gespielt hatte. Ein Event für Caddies, welches ich mit einer 75 gewonnen hatte. Trotz meiner geringen Erfahrung stellte mich Pro Heinz Fehring damals ein, auch das grenzte an ein Wunder.