Beim diesjährigen 87. Masters startet Bernhard Langer im Alter von 65 Jahren zum 40. Mal bei dem beliebten Major.
Mercedes-Benz würdigt Langers Leistung beim Masters
Mercedes-Benz würdigt die Leistung des Mercedes-Benz-Markenbotschafters mit einem besonderen Kunstwerk. In Zusammenarbeit mit dem Pop-Art-Golfkünstler Christopher Obetz wurde vor Turnierbeginn ein einzigartiger EQS SUV kreiert. So kann der Deutsche stilvoll im Augusta National GC vorfahren.
Langer-Interview zum 40-jährigen Masters-Jubiläum
Ein Blick zurück zum letzten Sieg 1993
30 Jahre sind seit Ihrem denkwürdigen zweiten Masters-Sieg vergangen. Welche Erinnerungen und Emotionen haben Sie, wenn Sie an diesen Sieg zurückdenken?
B.L.: Zum einen ist es unglaublich, dass es schon 30 Jahre her ist. Zum anderen war es ein Riesenerfolg für mich, das zweite Mal das US Masters zu gewinnen. Insbesondere konnte ich es mit soliden vier Schlägen Vorsprung die letzten zwei Abschluss-Bahnen richtig genießen. Die Standing-Ovations der Tausenden Zuschauer am 18. Grün waren ein besonderes Erlebnis. Zum anderen war es am Ostersonntag. Ich bin Christ und da zelebrieren wir ja die Auferstehung von Jesus Christus.
Dies ist Ihre 40. Teilnahme beim Masters. In dieser Zeit hat sich der Augusta National GC entwickelt und ist wesentlich länger und enger geworden. Welche der jüngsten Platzänderungen hat sich Ihrer Meinung nach am stärksten ausgewirkt?
Viele der Veränderung haben sich ausgewirkt. Speziell in diesem Jahr ist Bahn 13 35 Yards länger geworden. Und es gibt einen anderen Winkel vom Abschlag aus, was bedeutet, das Spieler nicht mehr über die Bäume schlagen können, um dann mit einem Eisen acht oder Eisen sieben das Grün zu attackieren. Jetzt muss das Dogleg ausgespielt werden, was meines Erachtens dazu führen wird, dass Richtung eher Schläge mit einem Eisen vier ausgeführt werden, was natürlich den Schlag erheblich schwieriger macht. Es wird zukünftig Bogeys geben und weniger Eagles geben.
Bernhard Langers bisherige Siege & zukünftige Ziele
Ihre Karriere ist geprägt von vielen Rekorden – 121 Profisiege, 45 Champions-Tour-Siegen und elf Senior Majors. Was ist der Schlüssel zu Ihrem anhaltenden Erfolg?
Da gehören einige Dinge dazu – ein guter Caddie, eine gute Familie, der Manager, der Trainer und vor allen Dingen sehr viel Arbeit und Fleiß. Ich bin in der glücklichen Lage, über viele Jahre erfolgreich gewesen zu sein.
In diesem Jahr haben Sie Hale Irwins monumentale Leistung von 45 Siegen auf der Champions Tour eingestellt. Ein Rekord, von dem viele dachten, er würde nie erreicht werden. Das nächste Ziel ist nun sicherlich, den alleinigen Rekord zu halten. Wie hat es sich angefühlt, erneut Geschichte zu schreiben. Und was würde es für Sie bedeuten, alleiniger Rekordhalter zu sein?
Es war ein Wahnsinnsgefühl in Naples, als ich den Rekord eingestellt habe. Vor allen Dingen weil meine Familie und Freunde dabei waren. Wir konnten es gemeinsam feiern und genießen. Es war etwas ganz Besonderes, weil ich selber auch lange nicht daran geglaubt habe, das zu schaffen. Jetzt ist natürlich das nächste Ziel, den Rekord alleine inne zu haben und noch ein weiteres, mindestens ein weiteres Turnier zu gewinnen.
Nach fast 50 Jahren als Profigolfer und so vielen Rekorden gibt es keinen Zweifel mehr an Ihrer Leistungsbereitschaft und Leidenschaft. Was sind jetzt Ihre Ziele auf der Champions Tour?
Ich möchte weiterhin das Beste geben und Turniere gewinnen, eventuell Majors und noch einige Jahre das genießen, was ich mir erarbeitet habe. Es macht mir einfach Spaß.
Erwartungen ans Masters 2023
Wie fühlen Sie sich vor der Masters-Woche hinsichtlich Ihrer Fitness und Form?
Ich fühle mich recht gut. Körperlich ist alles in Ordnung, was natürlich sehr wichtig ist, gerade auf diesem Platz, weil er sehr hügelig und lang ist. Ich freue mich auf die nächsten Tage.
Welche Erwartungen haben Sie an das anstehende Masters und was sind Ihre Ziele diese Woche?
Mein Ziel ist es den Cut zu schaffen und vielleicht sogar auf dem Leaderboard aufzutauchen. Das wird natürlich immer schwieriger. Der Platz wurde in diesem Jahr wieder um fast 100 Yards verlängert. Ich werde immer kürzer, die anderen Spieler werden immer länger. Es wird nicht einfach sein. Aber es ist eine große Herausforderung und ich freue mich drauf.
Das Masters ist berühmt dafür, dass es jedes Jahr ehemalige Champions einlädt, wieder an den Start zu gehen. Sie sind einer der fittesten Golfer jeder Generation. Wie lange hoffen Sie, beim Masters antreten zu können?
Ich habe vor noch einige Jahre zu spielen, aber viele meiner Kollegen in meinem Alter haben inzwischen schon aufgehört.
Mercedes-Benz hat eine einzigartige Hommage an Sie und Jon Rahm kreiert, die zwei Generationen der besten Spieler der Welt feiert. Wie gefällt Ihnen das Kunstwerk?
Es ist unglaublich. Man kann es hier im Hintergrund sehen. Ein wirkliches »Piece of Art«, eine wunderschöne Gestaltung von Golfgeschichte und Mercedes-Benz. Der »Perfect Drive« mit dem Auto, aber auch auf dem Golfplatz.
Bishere Champions-Dinner
Das Champions Dinner ist eine besondere Masters-Tradition und findet immer am Dienstag vorm Masters statt. An diesem Dinner haben Sie in den letzten vier Jahrzehnten teilgenommen. Was sind Ihre schönsten Erinnerungen an das Dinner und welches Menü eines Siegers ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Die schönsten Erinnerungen sind sicher das Zusammensein mit den anderen Spielern für zwei, drei Stunden. Vijay Singh hat damals glaube ich thailändisches Essen serviert. Das war etwas ganz Besonderes, eine Delikatesse. Was mir weniger geschmeckt hat, war das Haggis von Sandy Lyle.
Meinung zu Bällen mit reduziertem Flugverhalten
In der Golfwelt wird aktuell die Frage um einen möglichen Einsatz von Bällen mit flugreduziertem Verhalten für Profi- und Elite Amateurevents diskutiert. Wie stehen Sie diesem Thema gegenüber? Befürworten Sie die Initiative und die Idee dahinter?
Ich glaube ein Teil der Faszination im Golf ist, dass die Bälle sehr weit fliegen. Das lieben alle Spieler. Das gab es bisher noch nicht im Golf, dass Profis dann jetzt andere Bälle spielen, d.h. die sehr guten Spieler spielen ein anderes Produkt wie die weniger guten Spieler. Ich bin nicht überzeugt von der Sache.