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Bernd Wiesberger: Aller guten Dinge sind drei!

Es ist eine gute Zeit, um Bernd Wiesbergerzu sein. Der 34-Jährige bestätigte bei der Italian Open in Rom seine derzeit starke Form und feierte den dritten Sieg bei dreizehn Starts. Damit hat er allerbeste Chancen, das Race to Dubai zu gewinnen und sich fürs europäische Ryder Cup-Team 2020 zu qualifizieren.

Das Race to Dubai neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu, denn es bleiben lediglich vier Events, bevor das Finale im Jumeirah Golf Estates vom 21. bis 24. November steigt. Etwas über 26 Millionen Dollar müssen bis dahin noch unter die Leute gebracht werden, ein World Golf Champion-Titel und zwei Rolex Series-Gewinner werden noch ermittelt. Und an der Spitze des Leaderboards steht seit seinem frischen Sieg bei der Italian Open 2019 der Österreicher Bernd Wiesberger.

Bernd Wiesberger – dritter Saisonsieg 2019

Es war Wiesbergers zweiter Rolex Series-Titel (jedes dieser Turniere ist mit sieben Millionen Dollar Preisgeld dotiert) 2019, nachdem er schon die Scottish Open in einem Playoff für sich entscheiden konnte. Mit dem Sieg bei der Made in Denmark im Mai also Saisonsieg Nummer drei für den Österreicher, der mit drei Schlägen Rückstand hinter Matthew Fitzpatrick in den Finaltag gestartet war.

Die Highlights von Wiesbergers Triumph in Rom:

Fitzpatrick wieder nur Zweiter

Der Engländer musste sich, sichtlich enttäuscht, in Rom mit Rang zwei begnügen, seinem insgesamt vierten zweiten Platz in diesem Jahr. „Selbstverständlich ist es enttäuschend, wieder nur der Zweite zu sein. Ich gebe mir Mühe, aber es kommt immer einer von hinten, der mich dann überholt. Es ist wie es ist“, grummelte der 25-Jährige nach der Runde. Ein Sieg hätte gleichzeitig die fünfte Saison in Folge mit mindestens einem Sieg für Fitzpatrick bedeutet.

Bernd Wiesberger top, Martin Kaymer Flop

Auch seine direkten Verfolger nach drei Runden im Olgiata Golf Club in der Nähe von Rom erwischten nicht ihren besten Tag. Der Schotte Robert MacIntyre hatte im Vorfeld der Italian Open bereits auf drei zweite Plätze zurückblicken können und gilt als heißer Anwärter auf den Sir Henry Cotton-Award, die Auszeichnung für den besten Neuling auf der European Tour. Sein größter Widersacher, nicht nur im Kampf um besagtes Ranking, ist Kurt Kitayama. Der Amerikaner war in Italien auf dem besten Weg, sich seinen dritten Saisonsieg zu erspielen. Für beide Rookies reichte es am Finaltag allerdings nur für eine Par-Runde. Nicht genug, um Bernd Wiesberger in Schach zu halten oder sich vor Matthew Fitzpatrick zu schieben.

Während es aus österreichischer Sicht genug Grund zur Freude gab, weil auch Matthias Schwab ein hervorragendes Turnier spielte und geteilter Vierter wurde, gab es aus deutscher Perspektive wenig Erfreuliches. Sowohl Martin Kaymer als auch Maximilian Kieffer verpassten den Cut um drei Schläge und hatten damit das Wochenende frei.

Saisonfinale ohne deutsche Beteiligung?

Keine guten Nachrichten, denn es droht ein Saisonfinale in Dubai gänzlich ohne deutsche Beteilgung. Weder Kieffer (Rang 89) noch Kaymer (79) liegen im Moment unter den Top 50-Spielern, die den Sprung ins illustre Teilnehmerfeld schaffen. Sorgen, die Bernd Wieseberger zwar gut kennt, mit denen er im Moment aber so gar nichts zu schaffen hat. Noch vor einem Jahr sah das ganz anders aus. Eine Handgelenksverletzung und die damit verbundene Operation setzte den heute 34-Jährigen für den Großteil der Saison 2018 außer Gefecht, beendeten auch den Traum vom Ryder Cup-Debut auf europäischem Boden in Paris.

Bernd Wiesberger
Saisontitel Nummer drei: Es läuft für Bernd Wiesberger. (Getty Images)

Bernd Wiesberger – von Position 378 auf Platz 22 der Welt!

Berechtigte Zweifel waren aufgekommen über die sportliche Zukunft des Österreichers auf, der im Mai 2019 bis auf Weltranglistenposition 378 abgestürzt war. Zweifel, die Wiesberger nicht erst mit seinem Sieg in Italien ein für alle Mal aus dem Raum geräumt hat. Inzwischen ist er die Nr. 22 der Welt, in Reichweite vor ihm liegen nun solche Größen wie Matt Kuchar, Rickie Fowler, US Open-Sieger Gary Woodland und Open-Champion Shane Lowry. Letzteren überholte Wiesberger auf der European Tour im Race to Dubai-Ranking ebenso wie den spanischen Superstar Jon Rahm. Selbstverständlich ist es noch viel zu früh, um ernsthaft über den Ausgang des Rennens zu spekulieren, doch mit dem World Golf Championship-Event im Shenshan International Golf Club in Shanghai…