Brian Harman gelang mit einer frühen Startzeit am Freitag der Open Championship in Royal Liverpool die niedrigste Runde des Tages. 65 Schläge standen am Ende auf der Karte des 36-jährigen Amerikaners, der bereits im vergangenen Jahr in St. Andrews als geteilter Sechster bewiesen hatte, dass ihm Linksgolf liegt.
Nun führt die Nummer 26 der Golfwelt zur Halbzeit der 151. Open bei zehn unter Par mit fünf Schlägen vor Publikumsliebling Tommy Fleetwood, der um die Ecke in Southport aufwuchs und 2014 in Hoylake sein Major-Debüt gab.
Als Dritter geht Österreichs Senksrechtstarter Sepp Straka nach einer furiosen 67 (sechs Birdies auf den letzten sieben Löchern) ins Wochenende des letzten Major des Jahres.
Rory McIlroy, Gewinner der besagten Open 2014 in Liverpool und einer der Top-Favoriten auf den Sieg, eröffnete das Turnier mit 70 und 71 Schlägen. Bei eins unter Par hat der Nordire zwar neun Schläge Rückstand auf den Führenden, war aber dennoch zufrieden mit seinen ersten beiden Arbeitstagen: “Es ist wirklich schwierig da draußen”, kommentierte er und zollte Harman den allerhöchsten Respekt für dessen Glanzleistung.
Die Deutschen
Eine abwechslungsreiche Runde erlebte Hurly Long an seinem 28. Geburtstag. Der Heidelberger war nach drei Bogeys in Folge auf den ersten Neun zurückgefallen, konnte sich aber zurückkämpfen. Birdies auf den schwierigen Bahnen 17 und 18 sorgten am Ende für die zweite 72 in Folge und den Sprung ins Wochenende als 39. des Tableaus.
Weniger turbulent, aber spielerisch hochklassig, verlief Tag zwei in Merseyside für Marcel Siem, der nach einer 71 (zwei Birdies, zwei Bogeys) als bester Deutscher (T24) ins Wochenende des Turniers geht.
Für Tiger Christensen und Ryder-Cup-Hoffnung Yannik Paul ist das Turnier vorzeitig beendet.
Notizen
– Prominente Cut-Opfer: Collin Morikawa, Tony Finau, Talor Gooch, Shane Lowry, Phil Mickelson, Justin Thomas, Dustin Johnson
– Schlag des Tages: Travis Smyth verpasste den Cut, aber brachte immerhin die berüchtigte 17. Bahn zum Toben. Der Australier versenkte den Ball nach einem gepunchten Eisen 9 auf dem kniffligen Par 3 zum Ass.
– Rückzieher: Nach einigen Topfbunker-Vorfällen entschloss sich der R&A, die Bunker so zu rechen, dass sich am Rand mehr Sand befindet als in der Mitte, um zu verhindern, dass zu viele Bälle direkt vor der Bunkerwand zur Ruhe kommen.
– Zähne zusammengebissen: Tom Kim beendete Runde zwei mit einer starken 68 – und das obwohl jeder Schritt schmerzte. Ein häuslicher Unfall hatte eine schmerzhafte Bänderverletzung im Sprunggelenk zur Folge. “Ich kann meinen Schuh nicht richtig ausziehen”, kommentierte der südkoreanische Senkrechtstarter. “Ich weiß nicht, wie ich wirklich gelaufen bin. Aber als das Adrenalin einsetzte, habe ich mich durchgebissen. Jetzt muss ich zwei weitere Runden überleben.“