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Nach Kritik: McIlroy verteidigt seinen Caddie

Nach Rory McIlroys spätem Einbruch bei der US Open stand auch sein Caddie in der Kritik. Zu Unrecht, findet McIlroy, der seinen Freund verteidigt.

Rory McIlroy und Harry Diamond
Rory McIlroy und Harry Diamond

Erneut lag ein Major-Sieg in der Luft, erneut musste sich der Rory McIlroy mit Platz zwei begnügen. Bei der US Open in Pinehurst sah es für den Nordiren lange nach dem ersten Major-Sieg seit 2014 aus, doch kurze, verpasste Putts sowie zweifelhafte Entscheidungen, was Schläger- und Schlagwahl betrifft, führten dazu, dass am Ende Bryson DeChambeau seinen zweiten Major-Sieg holte.

In der Folge kam Kritik auf, nicht nur an McIlroy, sondern auch an seinem Caddie. Harry Diamond, ein enger Freund des Star-Spielers, ist seit 2017 an der Tasche aktiv. Damals hatte sich McIlroy von Langzeit-Caddie J.P. Fitzgerald getrennt. Kern der Kritik war die Zurückhaltung Diamonds in der entscheidenden Phase.

“Wenn Steve Williams Rorys Caddie gewesen wäre, kann ich Ihnen versprechen, dass er niemals ein perfektes 7er-Eisen geschlagen hätte, das an der 15 über das Grün in eine schreckliche Lage gerollt wäre”, erklärte der prominente US-Trainer Hank Haney. Ex-Tour-Spieler und TV-Experte Smylie Kaufman sah es ähnlich: „Ich hatte das Gefühl, dass Harry Diamond am 15. Loch wirklich hätte eingreifen müssen. Er hatte nicht den richtigen Schläger in seinen Händen.”

McIlroy findet Kritik unfair

McIlroy, der bei der Scottish Open in dieser Woche erstmals seit der bitteren Niederlage wieder bei einem Turnier antritt, empfindet die Kritik als unfair.

„Nur weil Harry nicht so lautstark ist wie andere Caddies, heißt das nicht, dass er nichts sagt und nichts tut“, sagte McIlroy bei einer Pressekonferenz. „Diese Leute, die mich kritisieren, wenn es nicht so läuft, wie ich es will, sagen nie etwas Positives, wenn es gut für mich läuft. Wo waren sie denn, als ich Anfang des Jahres in Dubai gewonnen habe oder in Quail Hollow oder bei den beiden FedExCups, die ich mit Harry gewonnen habe, oder bei den beiden Ryder Cups oder was auch immer? Sie sind nie da, um zu sagen, dass Harry so einen tollen Job gemacht hat, wenn ich gewinne, aber sie sind immer da, um zu kritisieren, wenn wir nicht gewinnen.”

Das Turnier im Renaissance Golf Club dient dem 35-Jährigen als Vorbereitung auf die anstehende The Open. Das Turnier in Troon ist in diesem Jahr die letzte Chance auf einen Major-Titel – und ein Ende der langen Durststrecke.