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US-Justiz: Ermittlungen gegen PGA Tour

Ermittlungen gegen die PGA Tour: Das Justizministerium untersucht ein mögliches wettbewerbswidriges Verhalten gegenüber der LIV-Serie.

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Ermittlungen gegen PGA Tour: Commissioner Jay Monahan
Ermittlungen gegen PGA Tour: Commissioner Jay Monahan

Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge hat das Justizministerium Ermittlungen gegen die PGA Tour aufgenommen. Der Grund: Wettbewerbswidriges Verhaltens gegenüber der von Saudi-Arabien unterstützten LIV Golf Invitational Series. Die Tour um Commissioner Jay Monahan hatte Spieler gesperrt, die bei den ersten beiden Turnieren der LIV-Serie abgeschlagen hatten. Unter den suspendierten Spielern waren Major-Gewinner wie Brooks Koepka, Dustin Johnson, Phil Mickelson, Patrick Reed und Bryson DeChambeau.

Die Behörden untersuchen nun einen möglichen Verstoß gegen das Kartellrecht und wollen die Rechtmäßigkeit der ausgesprochenen Sperren überprüfen. Spielern der PGA Tour ist es grundsätzlich untersagt, an einer parallel zu einem PGA-Tour-Turnier laufenden Veranstaltungen teilzunehmen. Einzige Ausnahme: Spieler, die die Mindestanzahl von 15 Turnieren im Jahr erreichen, dürfen für drei Turniere pro Saison freigestellt werden. Dazu muss ein Antrag eingereicht werden.

Ermittlungen gegen PGA Tour: Zentrale nicht überrascht

„Das kommt nicht unerwartet“, bestätigte ein Sprecher der PGA Tour Golf Digest die Ermittlungen. „Wir haben das 1994 durchgemacht, und wir sind zuversichtlich, dass es zu einem ähnlichen Ergebnis kommt.“ Bereits vor knapp 30 Jahren hatte es zu diesem Thema Untersuchungen gegeben. Tatsächlich kam die Federal Trade Commission zu dem Schluss, dass die Tour gegen das Kartellrecht verstoßen habe. Letztlich wurden jedoch keine Maßnahmen ergriffen.

Während die PGA Tour ihre Spieler prompt für einen unbekannten Zeitraum suspendiert hatte, ergriff die DP World Tour mildere Maßnahmen: eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 britischen Pfund sowie deren Ausschluss für die Genesis Scottish Open, die Barbasol Championship und die Barracuda Championship. Ein Sportgericht in Großbritannien hatte die Sperre für die drei Turniere jedoch vorläufig ausgesetzt. So konnte unter anderem Ian Poulter beim Event in Schottland abschlagen.

„Ich kämpfe seit Jahren für die Rechte der Spieler…“

Greg Norman

LIV-Golf-CEO Greg Norman hatte in einem offenen Brief vom Februar bereits von rechtlichen Schritten gegen die verhängten Sperren gesprochen. Damals schrieb der australische Major-Gewinner in Richtung der Tour: „Wenn Sie versuchen, die Spieler zu täuschen und einzuschüchtern, indem Sie sie schikanieren und bedrohen, gehen Sie zu weit, verhalten sich unfair und verstoßen wahrscheinlich gegen das Gesetz.“ Er kämpfe seit Jahren für die Rechte der Spieler, erklärte Norman. Seit Jahrzehnten stelle die Tour aber ihre finanziellen Ambitionen über die der Spieler. 

Fest steht: Der Konflikt der LIV Golf Invitational Series hält aktuell nicht nur die Golfwelt in Atem, er beschäftigt auch zahlreiche Juristen und Gerichte.