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Bradleys Antrittsrede, Woods erklärt Verzicht

Ryder Cup: Der neue US-Kapitän Keegan Bradley verkündet erste Ideen, Tiger Woods erklärt seinen Verzicht.

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Keegan Bradley
Keegan Bradley

Dass sich die PGA of America für Keegan Bradley als neuen Kapitän des us-amerikanischen Ryder-Cup-Teams für den Wettbewerb in Bethpage Black entschieden hat, kam für viele überraschend. Der Gewinner der PGA Championship 2011 befindet sich nicht in der Kategorie “Legende” des Wettbewerbs (zwei Teilnahmen), ist mit 38 Jahren eigentlich noch nicht im Kapitänsalter und hat nach seiner Nichtberücksichtigung im vergangenen Jahr eingestanden, dass er auf der Tour eher als Eigenbrötler und nicht als der große Kommunikator bekannt ist.

John Lindert, der Präsident der PGA of America, sah es anders. “Wir haben über eine Reihe von Eigenschaften gesprochen, die wir uns von unserem nächsten Kapitän wünschen”, erklärte er. “Wenn man anfängt, die verschiedenen Punkte abzuhaken, hat man einen PGA-Champion, jemanden, der in New York zur Schule gegangen ist, der mit der New Yorker Fangemeinde vertraut ist, der Bethpage Black sehr gut kennt und der Sohn eines PGA-Mitglieds ist. Keegan erfüllte viele Kriterien, und seine Begeisterung für den Ryder Cup ragte über alles andere hinaus, und das war für uns der Aha-Moment. Als Keegans Name erwähnt wurde, gingen alle Hände hoch und wir standen hundertprozentig dahinter.“

Überraschung bei Bradley

Die Nachricht kam auch für den sechsmaligen Sieger auf der PGA Tour wie aus heiterem Himmel. Es wäre ihm ein wenig unangenehm, wenn er an alle Kandidaten denkt, die ebenfalls in Frage gekommen wären. Doch der Reiz, der dieses Amt ausstrahlt, war größer als das schlechte Gewissen. Vor allem, da die Wahrscheinlichkeit, das Abenteuer auch mit einem Pokal abzuschließen, bei einer Austragung auf heimischen Boden naturgemäß hoch ist.

Es ist kein Geheimnis, dass die PGA of America eigentlich Tiger Woods für die große Aufgabe eingeplant hatte. Doch der 48-Jährige sagte ab. Ihm würde mit seiner Position im Spielerrat der PGA Tour einfach die Zeit nötige Zeit fehlen, erklärte er. Was nicht bedeutet, dass das Amt für ihn in der Zukunft nicht noch interessant werden könnte. “Wenn ich das Gefühl habe, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, werde ich meinen Hut in den Ring werfen, damit dieser Ausschuss darüber entscheiden kann”, äußerte sich der Superstar.

Woods kann, wie er möchte

Von Bradley bekam der 15-malige Major-Sieger einen Freifahrtsschein, was sein mögliches Engagement in New York betrifft. „Ich habe ihm gesagt, dass er sich so stark einbringen kann, wie er möchte”, so Bradley auf der Pressekonferenz. Was die Co-Kapitäne betrifft, will der neue Anführer ansonsten ein paar neue, jüngere Namen präsentieren. In Italien hatten Steve Stricker, Davis Love III, Fred Couples und Jim Furyk das Team betreut.

In puncto potentieller Teilnehmer aus der LIV Golf League hat der 38-Jährige bereits eine klare Meinung. Er wolle die besten Spieler im Team und ihm sei es egal, wo diese ihren Lebensunterhalt verdienen. Auch eine eigene Teilnahme ist keinesfalls ausgeschlossen. Als aktuelle Nummer 19 der Golfwelt will Bradley aber nur spielerisch mitwirken, sollte er sich direkt qualifizieren.