Wie bereitet man sich auf so etwas vor?
In den ersten (Winter)Monaten war es praktisch reines Lauftraining, ergänzt mit diversen Krafteinheiten. Dank der Unterstützung eines LaufCoaches konnte ich diesen harten Aufbau ohne nennenswerte Probleme durchführen. Als der schwindende Schnee und die CoronaRegeln es Anfang März zuließen, konnte ich immer mehr kombinierte Einheiten auf dem Golfplatz absolvieren. Dabei half mir sicher, dass ich seit fünf Jahren regelmäßig Speedgolf spiele und mir die Abläufe und Techniken bereits bekannt sind.
Warum haben Sie den Ostschweizerischen Golf Club in Niederbüren dafür ausgesucht?
Der Platz ist in einem hervorragenden Zustand, fast vollkommen flach und hat sehr kurze Distanzen GreentoTee. Zudem liegt er praktisch vor meiner Haustüre. Die Clubleitung hat mein Vorhaben – obwohl es nicht mein Stammclub ist – immer voll unterstützt und mir ideale Trainings und Wettkampfbedingungen ermöglicht.
Sie hatten nur ein Eisen 7 dabei und wie lief das mit den Bällen?
Das Eisen 7 war für mich die ideale Kombination zwischen Distanz, Kontrolle und Variabilität, vor allem um und auf dem Grün. Ein zusätzlicher Schläger hätte viel mehr Zeit gekostet. Bälle hatte ich immer drei in der Hosentasche, aber zum Glück durfte ich den Vorrat auch regelmäßig auffüllen. Nach sieben Runden und acht verlorenen Bällen war das allerdings gar nicht mehr nötig, denn zu meiner eigenen Überraschung spielte ich den Rest mit ein und demselben Ball fertig.
Auf der letzten von 14 Runden haben Sie eine 90 gespielt, wieviele Schläge brauchen Sie auf einer normalen Runde?
Die 90 auf der letzten Runde hat mich selber überrascht, war ich doch schon etwas müde im Körper und Geist. Auf einer normalen Runde sollte ich gemäß Handicap jeweils unter 80 Schlägen bleiben, was mir jedoch eher weniger als mehr gelingt.
Was war die größte Herausforderung?
Nach etwa sechs Stunden wurden die Beine definitiv schwerer und meine Lust nach der notwendigen Verpflegung immer geringer. Ich kam in einen Bereich, den ich im Training nie hatte simulieren können. Da wurde es richtig hart und ich verfluchte mich für mein Vorhaben. Aber irgendwie kam ich durch diese 34RundenKrise und auf den letzten beiden Runden waren alle Probleme fast wie weggewischt. Erst als der Regen immer stärker wurde und der Platz das Wasser nicht mehr richtig aufnehmen konnte, kam ich zum Schluss, dass 14 Runden mehr als genug seien.Jürg Randegger: Der 44jährige Ostschweizer hält nun den offiziellen Weltrekord für »Die meisten Golflöcher spielen in 12 Stunden – zu Fuß« und sichert sich damit den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Den alten Rekord hielt der US-Baseball-Profi Eric Byrnes mit 245 Löchern. Randegger spielte und lief von 8.00 bis 18.59 Uhr und benötigte 1.348 Schläge. Die Aktion wurde von einem Spendenaufruf zugunsten von Special Olympics Schweiz (lokalhelden.ch/speedgolf) begleitet.