Clubstory

Golf Resort Achental – Eine runde Sache!

Golf Resort Achental
Seit gut zwei Jahren gibt es im Voralpenland das Golf Resort Achental. Der 18-Löcher-Platz grenzt ans Chiemsee-Hochmoor und nutzt die Vorgaben der Natur nahezu perfekt.

Der Name ist Allerwelt, der Mann ist es garantiert nicht! Dieter Müller! Den gibt es als ehemaligen Fußball-Nationalspieler und Präsidenten von Kickers Offenbach. Oder als einen der besten Köche Deutschlands, ausgezeichnet mit drei Sternen. Oder, und damit kommen wir endlich zum Punkt, als einen der erfolgreichsten Hoteliers des Landes. Der die Motel-One-Idee ersonnen und die gleichnamige Kette gegründet hat – und gern mit Freunden auf die Runde geht.
Da passt es doch ganz gut, dass dieser Dieter Müller über die One Hotels & Resorts AG quasi seine eigene Golfanlage besitzt – das Golf Resort Achental im oberbayerischen Grassau!

Das Achental liegt zwischen München und Salzburg und erstreckt sich, etwas präziser benannt, zwischen Chiemsee und Chiemgauer Alpen. Eine gar zauberhafte Region, die von Seen, Flüssen, Mooren, Wiesen und Weiden durchzogen ist, in der noch Almen bewirtschaftet werden und die Alpen den Horizont markieren. Klingt nach den optimalen Zutaten für die Anlage eines Golfplatzes – und wird durch einen Blick auf die Landkarte bestätigt. Mit den Golfclubs in Prien (16 Kilometer entfernt), Ruhpolding (30 km) und Reit im Winkl auf der Grenze zu Österreich (22 km) gibt es drei Anlagen, die deutlich älter sind als die des Golf Resorts Achental.

Golf Resort Achental
Was als kleiner Reiterhof begann, präsentiert sich jetzt als vollwertiges Golf Resort Achental.

Viel Luft und ich Licht

Wobei die Betonung auf Golf liegt, denn professionell Sport getrieben wurde in dieser Ecke Grassaus seit den 1960er-Jahren. Es begann mit einem kleinen Hotel für Reiterferien, das im Laufe der Zeit größer und vielseitiger wurde und irgendwann als „Sporthotel Achental“ grüßte. Bis Dieter Müller den Laden übernahm und in der ihm eigenen Art ein wenig größer plante.

Zwei Jahre dauerten die An-, Umbau- und Renovierungsarbeiten, bevor das Resort 2013 eröffnet und mit vier Sternen klassifiziert wurde. Was gleich beim Betreten auffällt: Hier ist viel Licht und Luft zum Atmen! Gebürstetes Holz, hochwertiges Leder, Filz und Loden harmonieren mit ausgewählten Designermöbeln – alpines Design der Neuzeit, behaglich und funktionell.

Verantwortlich für die Innenarchitektur war und ist Ursula Schelle-Müller, Frau von Dieter sowie die Leiterin Marketing und Design bei Motel One; Sie sehen, die Verbindung zwischen Achental und Motel One steht nicht nur auf zwei Füßen. Sie hat auch im Resort die Philosophie etabliert, die sie für ihre Hotels so beschreibt: „Kein Schnick-Schnack, die Konzentration auf das Wesentliche, so liebevoll und luxuriös wie möglich und bitte ohne Abstriche. Noble Stücke, mit denen jeder gerne die eigene Wohnung schmücken möchte. Und wer das nicht kann und will, der kommt zu uns. Ensembles, die nicht ehrfürchtig zur kalten Showroom-Einrichtung erstarren, sondern eine Einladung sind zum Fühlen und Wohlfühlen, zum Berühren und Genießen, schlicht: zum Bleiben.“

Taktik, Kraft und Können

Auch im Golf Resort Achental geht das Konzept auf. 210 Zimmer gibt es, die alle einen Loewe Flatscreen an der Wand, eine Regendusche im Badezimmer und einen Balkon oder eine Terrasse haben. Der Wellness- und Spa-Bereich erstreckt sich auf rund 2.000 Quadratmeter und bietet von verschiedenen Pools und Saunen bis zum Fitness-Center alles, was man   braucht, möchte oder vom Therapeuten empfohlen bekommen hat.

Viel Bewegung an frischer Luft, das ist der Gedanke, der mir kommt, als ich dasHotel mit dem Golfbag auf der Schulter
verlasse. „Bei uns brauchen Sie keinen Buggy“, hat mir Hotelmanager Gerhard Braun erzählt, „der Platz ist für diese Gegend verblüffend eben und lässt sich wunderbar laufen.“ Ist mir ohnehin am liebsten, weil man zu Fuß keine Umwege machen muss und der vom Architekten gedachten Spiellinie am besten folgen kann. Wenn man es denn kann…

Das „Seehaus“ liegt ziemlich zentral auf der Anlage, bindet gleich mehrere Bahnen ein; oben zum Beispiel das 16. Grün.

Der Mann, der die 18 Bahnen ins Achental gelegt hat, heißt Thomas Himmel. Der ehemalige Nationalspieler gehört zu den erfolgreichsten Golfplatz-Designern des Landes, sitzt seit Jahren im Rat des Euro-pean Insitute of Golf Course Architects (EIGCA). Er fordert und fördert den intelligenten Golfer, der schon auf dem Weg zu seinem Ball nachdenkt und abwägt, bevor er dann zügig draufhaut. Himmel selbst beschreibt das so: „Strategie bedeutet, dass jedes Loch seine eigene Persönlichkeit und strategische Herausforderung besitzt, die durch die Umgebung, die Gestaltung der Grüns, der Hindernisse und der Fairways sowie optische Reize gebildet wird. Strategie bedeutet aber auch, dass mehrere Eigenschaften des Golfers, auf jeder Leistungsstufe, gefordert werden: seine Vorstellungskraft, sein technisches Können, seine Taktik, seine Kraft, sein Durchhaltevermögen und sein Talent, strategisch zu denken.“

Harmonisch und flüssig

Durchhaltevermögen war schon weit vor dem ersten Spatenstich des Platzes erforderlich, weil es mit den urspünglichen Planungen zwischenzeitlich so gar nicht voranging. Mal hingen die Genehmigungen, dann die Verhandlungen mit den Grundeigentümern, die ihr Land geben sollten. Wie üblich bei solchen Großprojekten haben nicht alle verkauft; um deren Grundstücke muss jetzt eben herumgespielt werden. Das aber fällt einem auf der Runde selbst gar nicht auf. Thomas Himmel ist ein wirklich harmonisches und flüssiges Layout gelungen.

Rund 80 Hektar Weide, Wald und Wiese standen ihm insgesamt zur Verfügung. Sie werden, wie idyllisch, von Wasser in unterschiedlicher Form durchzogen. Ziemlich gute Voraussetzungen also, die Himmel mit möglichst kleinen Maßnahmen in Form brachte: „Wer mit dem Gelände plant und baut, vermeidet hohe Anfangs- und Folgekosten, erreicht von Beginn an einen harmonischen Golfplatz, eingefügt in seine natürliche Umgebung.“
Los geht es mit einem Par 5, das je nach Auswahl der Tee-Box (es gibt jeweils fünf) zwischen 356 und 476 Meter kurz ist. Ein lockerer Einstieg, weil hier, wie auch später, die Landezonen klar definiert und für Spieler mit höheren Handicaps durchaus einladend sind. Dort allerdings, wo Einstellige hinhauen, wird es ziemlich eng.

Auf Loch 2 grüßt das erste Wasser, das sich auf der 3 komplett vors Grün legt. Auch auf den folgenden Bahnen droht hier ein Teich, verläuft dort ein Bach am Fairwayrand. So war und ist das Land hier, zu dem wild und je nach Jahreszeit farbenprächtig wuchernde Wiesen gehören.

Golf Resort Achental
Die 16. Bahn ist eine der schönsten des Platzes. Das Par 5 ist selbst von den weißen Abschlägen nur 450 Meter lang, so dass man, trotz des vielen Wassers, mit dem dritten Schlag auf dem Grün sein sollte.

Das Bermuda Dreieck im Achental

Richtig nass kann es im „Bermuda-Dreieck“ der Bahnen 9, 10 und 16 (siehe Grafik rechts) werden. Feucht von außen, wenn der Ball baden geht; und feucht von innen, weil im gemütlichen „Seehaus“ rustikal pausiert werden kann. Die, auch nach Meinung des Architekten, interessanteste Bahn ist die 15 mit ihren maximal 124 Metern. Thomas Himmel: „Hier spielt der Platz seine Reize voll aus. Das kurze Par 3 ist trickreich zu spielen. Es ist von drei Bunkern umringt und eröffnet den vollen Blick auf den Wilden Kaiser.“ Das spricht für gute Augen und entsprechende Fernsicht; immerhin steht die majestätische Berggruppe auf österreichischem Boden.

Viel dichter dran ist der zauberhafte Chiemsee, der ungefähr so weit weg ist wie der Platz lang. Nicht mehr als 5.835 Meter sind es von den hinteren weißen Abschlägen; zu kurz für große Profi-Turniere. Die aber haben sie im Golf Resort Achental ohnehin nicht auf dem Zettel. Manager Braun: „Wir möchten unseren Gästen die Chance geben, sich bei uns zu entspannen, Spaß am Spiel zu haben und die wunderschöne Natur zu genießen.“

Kein kleiner Anspruch, der im Achental schon in jungen Jahren erfüllt wird.