Clubstory

Golf-Park am Schloss Moyland – Bunker wie Sand am Meer

Golf-Park am Schloss Moyland
Bei Schloss Moyland denken viele an Moderne Kunst, vor allem an Joseph Beuys. In den Schlossräumen des sehr gepflegten Gemäuers wird ständig die ehemalige Privatsammlung der Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten gezeigt, und das Joseph Beuys Archiv hat nicht ganz zufällig hier seinen Sitz.
  
Direkt gegenüber ist die Einfahrt zum Golf-Park am Schloss Moyland. Die lange Zufahrt ist ein erster Hinweis auf das, was den Gast erwartet: viele lange Wege. In die für den Niederrhein typisch topfebene Kulturlandschaft wurde 1998 eine Golfanlage gebaut, deren Erscheinungsbild von Wasser geprägt ist von sehr viel Wasser…
  
Hat man die guten Übungsmöglichkeiten genutzt und sich intensiv auf die Runde vorbereitet, grüßt nach einem kleinen Spaziergang links von Bahn 1 eine knorrige alte Eiche. Sie steht am Rande, denn die Bäume auf dem Platz konnten so groß noch nicht wachsen. Zum zehnjährigen Jubiläum verfügt der Golf-Park trotzdem schon über einen eingewachsenen und optisch ansprechenden Parkland Course. Hübsche Idee: Um die Verbindung zum Namensgeber stets präsent zu halten, haben die Markierungen auf allen Abschlägen die Form eines Türmchens. Das Schloss hat vier, aber nur der höchste Turm ist vom Platz zu sehen. Der Rest des Schlosses bleibt hinter einem Waldstück für neugierige Golferblicke verborgen.
  
Schon das Auftaktloch macht klar:Der Platz hats in sich.
Etliche Doglegs sind nur dann mit einem akzeptablen Score zu spielen, wenn man vorher genau geplant hat. Die Landezonen, von denen man gut weiterspielen oder sicher das Grün attackieren kann, sind meist recht klein.
  
Was für viele eher ein Fluch ist, wird für gute Golfer zur Lust. Bei einigen Hundebeinen kann man Platzkenntnis und passender Wind vorausgesetzt mit Mut und Können die Bahn abkürzen. Oft genug ist aber einer der zahlreichen Bunker strategisch gut platziert und zieht einen Ball magisch an, der nicht exakt getroffen wurde.
Sand- und Wasserhindernisse prägen das Bild des Platzes

In den Bunkern ist übrigens der regionaltypische Rheinsand verwendet worden. Gleichmäßig und fair sind die Sandhindernisse zu spielen, auch wenn hier und da ein kleines Steinchen stört.
  
Eine Besonderheit gibt es mehrfach auf dem Platz zu bestaunen: Sandhindernis und Wasserhindernis verbinden sich nahtlos. An etlichen Bahnen wurden Bunker so angelegt, dass sie für die sehr großzügigen Teiche, die manchmal schon fast die Dimension eines Sees annehmen, wie ein Strand aussehen. Die Wellen plätschern auf den Sand der Golfplaya.
  
Hat man das Grün erreicht, wartet kaum noch eine große Schwierigkeit. Die Grüns sind meist sehr groß, halten gut und sind fair zu spielen. Die Landschaft ganz in der Nähe der holländischen Grenze ist flach und daher für Wind sehr angreifbar. Mit großem Aufwand wurden einige Spielbahnen so moduliert, dass man sogar hier und da einen Schläger länger wählen muss, will man den Ball nicht wegen der Steigung zu kurz lassen. Direkt vor dem 11. Grün steht man an einer kleinen Steilwand.
  
Die Bahnen 7 und 16 verlaufen parallel und enden auf einem riesigen Doppelgrün. Zwischen den Bahnen liegt ein lang gezogener See. Diese Bahnen hätten es verdient, die Abschlusslöcher der jeweiligen Halbrunden zu sein. Obwohl beide recht gerade verlaufen, prägt sich das Wasserbild ein.
  
Das 12. Grün ist komplett von Wasser umgeben, dennoch hat es nicht den Charakter eines Inselgrüns, denn es ist sehr großzügig angelegt. Das Anspiel ist nur von wenigen Punkten nicht blind, zumeist versperren Büsche den freien Blick.
  
Zwischen Grün und nächstem Tee ist oft ein kleiner Spaziergang nötig. Das Gelände ist sehr weitläufig, aber für Gäste ist alles gut beschildert.
  
Ein Birdiebook gibts nicht, aber an jeder Bahn steht eine Tafel mit den nötigen Informationen. Da der Platz im Prinzip sehr eben ist, hat man auch fast immer einen guten Überblick, wohin der nächste Schlag zu spielen ist. Blinde Schläge, wie der zum 12. Grün, sind die absolute Ausnahme.
Viele Gastspieler kommen aus Holland

Da die niederländische Grenze nur einen Katzensprung entfernt ist, sind fast ein Fünftel der Mitglieder des Golf-Parks Schloss Moyland Untertanen von Königin Beatrix. Unter den Gastspielern wird sogar mehrheitlich Holländisch gesprochen. Dies verleiht der Anlage einen angenehm internationalen Touch. Anfänger können sich auf einer 6-Löcher-Anlage sehr gut mit dem Golfvirus infizieren. Ohne Platzerlaubnis geht es für 13 Euro in der Woche bzw. 16 Euro am Wochenende auf den Academy-Course, der wie ein „echter“ Golfplatz gebaut wurde und eine Par 4-Bahn aufweist.
  
Es gibt umliegende Golfplätze, auf denen die Grüns und Fairways dichter gewachsen sind, die Tees gleichmäßiger und die Bunker von weniger Steinen durchsetzt sind. Aber alles in allem hinterlässt der Platz des Golf-Parks am Schloss Moyland einen guten Eindruck, zumal man dort auch für recht kleines Geld als Gast aufteen darf: Wer morgens vor 9.30 Uhr oder nachmittags nach 15.30 Uhr abschlagen will, kann dies in der Woche für sehr faire 30 Euro tun. Die Moyländer haben für diese Sondertarife die passenden Namen  „Earlybird“ und „Tea-Time“.
  
Preis und Leistung passen im Golf-Park zusammen wie die  Bunkern und die zahlreichen Wasserhindernisse…

Adresse: Moyländer Allee 10, 47551 Bedburg-Hau
Telefon: 02824/95250
E-mail/Internet: info@golf-park-moyland.de; www.golf-park-moyland.de
Gründungsjahr: 1998
Architekten: Wolfgang Müller & Udo Barth
Platz: 18 Löcher, Par 72, Länge 5.985 m (gelb),
5.255 m (rot); CR: 72,2/74,3; Slope: 137/136
Greenfee: Mo-Fr. 45 , Sa/So/Feiertage 57,50 ,
Jugend/Studenten 50% Nachlass; Earlybird und Tea-Time-Tarif Mo-Fr. 30 , Sa/So/Feiertage 37 .
Trolley/E-Trolley/Cart: 3 /nicht verfügbar/25
Gastronomie: im Winter von 10 bis 16 Uhr durchgehend geöffnet, im Sommer von 8 Uhr „bis der Letzte geht“.
Hotelempfehlung: Hotel Till-Moyland
(Tel. 02824/96221-0) ca. 1km vom Golf-Park entfernt.
Anfahrt: A 3 Oberhausen-Arnheim, Ausfahrt Rees, auf der B 67 über Rees nach Kalkar-Appeldorn, dort auf die B 57 über Kalkar Richtung Kleve, nach Kalkar der Beschilderung Museum Schloß Moyland zum Golfplatz folgen.

GOLFmagazin-Bewertung*
Platz: 4    Clubhaus: 4    Service: 5    Gastronomie: 4

                        Gesamt: 4

*Platznote doppelt gewichtet, es gibt maximal 6 Bälle.