Gastgeber Bernhard Langer hat mit einem starken Auftritt auf der Jagd nach dem Rekordsieg seine Siegchance aufrecht erhalten. Der Anhausener spielte am zweiten Tag der Mercedes-Benz Championship der Golfprofis in Pulheim auf dem Par-72-Kurs eine sehr gute 68er-Runde und belegte damit den dritten Platz mit vier Schlägen Rückstand auf den führenden Dänen Sören Hansen.
Damit darf der 50-Jährige weiter vom fünften Sieg bei seinem eigenen Turnier nach 1989, 1991, 1997 und 2001 träumen, der ihn zum ältesten Gewinner aller Zeiten auf der Europa-Tour machen würde.
„Es lief ganz gut. Der Platz spielt sich aber nicht einfach, daher muss man auch Rückschläge verkraften. Trotzdem bin ich in einer guten Position“, sagte der zweimalige US-Masterssieger, der nach seiner 69er-Auftaktrunde ebenso wie die Engländer Simon Dyson und Simon Khan 137 Schläge auf dem Konto hat.
Wie schon am ersten Tag hatte Langer bei guten äußeren Bedingungen zu Beginn etwas Mühe bei den Putts auf den schnellen und harten Grüns, doch die insgesamt fünf Birdies brachten den Schwaben wieder auf Kurs. Ein Bogey am 17. Loch verhinderte allerdings eine noch bessere Runde. „Da hatte ich eine schlechte Lage und konnte das Loch nicht richtig anspielen“, meinte Langer, der Nachfolger des Iren Des Smyth (48 Jahre und 34 Tage) als ältester Sieger auf der Europa-Tour werden könnte.
Westwood mit Problemen
Langers dänischer Flight-Partner Hansen spielte vor 9500 Zuschauern ebenfalls eine 68 und verdrängte mit 133 Schlägen den Engländer Lee Westwood (134) auf Rang zwei. Der viermalige Ryder-Cup-Gewinner Westwood hatte nach seiner 61er-Traumrunde am Donnerstag, mit der er den vier Jahre alten Platzrekord des Schweden Fredrik Jacobson nur um einen Schlag verpasst hatte, erhebliche Probleme. Der 34-Jährige landete am 18. Loch mit einem Annäherungsschlag im Wasser, leistete sich insgesamt fünf Bogeys und musste sich mit einer enttäuschenden 73 begnügen.
Einen soliden Eindruck hinterließ auch Neuprofi Martin Kaymer. Der Mettmanner legte eine 72er-Runde hin und lag mit insgesamt 142 Schlägen als zweitbester deutscher Profi im Mittelfeld noch vor dem Hamburger Sven Strüver und dem Münchner Alex Cejka (je 143). Cejka vergab am letzten Loch durch ein Triple-Bogey die Chance auf eine vordere Platzierung. Marcel Siem aus Ratingen konnte mit seinen 144 Schlägen nach einer 73 ebenfalls nicht zufrieden sein.
Das mit 2,0 Millionen Euro dotierte Turnier der Europa-Tour vor den Toren Kölns war nach einjähriger Pause mit neuem Sponsor und neuem Modus wieder ins Leben gerufen worden. „Winners Only“ lautet das Motto der erlesenen 78-köpfigen Konkurrenz mit den Saisonsiegern der Europa-Tour, den besten 60 der europäischen Geld- sowie den Top 75 der Weltrangliste. Der Cut nach zwei Runden entfällt.