Europa in Führung vor den Einzeln
Dabei hatte alles gar nicht so übel begonnen für die europäischen Spitzenproetten. Nach dem zweiten Tag und insgesamt 16 Begegnungen im Klassischen Vierer und im Vierer-Bestball gab Europa mit einer Führung von 8,5 zu 7,5 nicht deutlich, aber immerhin knapp den Ton an.
Bettina Hauert, Führende der europäischen Geldrangliste und seit Elisabeth Esterl in 2003 die zweite deutsche Golferin beim Solheim Cup, kam erst am Samstag im Klassischen Vierer mit der Dänin Iben Tinning zu ihrem Einsatz. Doch der Start der beiden war ähnlich dürftig wie das Wetter am zweiten Turniertag. Nach vier Löchern führte das US-Spitzenduo um Pat Hurst und Angela Stanford auf dem regnerischen Par 72-Kurs bereits mit drei auf. Hauert und Tinning ließen sich jedoch nicht unterkriegen und kamen mit vier Pars in Folge noch einmal ran, um an Loch 9 sogar erstmals mit eins auf in Führung zu gehen. Nach weiteren vier abgegebenen Löchern verloren sie dann jedoch deutlich mit 4 und 2.
Bevor es am finalen Sonntag für „Betty“ und Co. in die Einzelmatches ging, war der Kampf Europa vs. USA eine ausgeglichene Partie: Hatten die US-Ladies im Klassischen Vierer leicht die Nase vorne, nutzten unsere Mädchen eher im Vierball-Bestball ihre Chancen für sich.
USA siegt dank besseren Einzelleistungen – Hauert spielt tragische Rolle
Ausschlaggebend für die Niederlage waren vor allen Dingen die Einzelmatches, in denen die Europäerinnen den starken US-Ladies um Paula Creamer und Cristie Kerr aus den USA nicht genug Kontra geben konnten. Von insgesamt zwölf Einzeln ging nur eines an Europa Catriona Matthew gewann gegen Laura Diaz mit 3 und 2. Der Rest ging aus europäischer Sicht verloren oder wurde geteilt. Auch Bettina Hauert konnte da nicht mehr viel ausrichten, die ihre Partie mit 2:3 verlor und dabei am Ende auch noch die tragische Rolle spielte. Ihre Niederlage gegen Nicole Castrale gaben den LPGA-Proetten die benötigten Restpunkte zu ihrem siebten Erfolg in der Geschichte des Solheim Cups.
Johannes Oberlin