Nach der OP war Woods bei Bewusstsein und ansprechbar. »Mr. Woods erlitt signifikante orthopädische Verletzungen an seiner rechten unteren Extremität, die während einer Notoperation von orthopädischen Traumaspezialisten im Harbor-UCLA Medical Center, einem Level-1-Traumazentrum, behandelt wurden«, heißt es in einem von Woods‘ Management veröffentlichten Statement der behandelnden Klinik. »Offene Trümmerfrakturen, die sowohl den oberen als auch den unteren Teil des Schien- und Wadenbeins betrafen, wurden durch Einsetzen eines Stabs in das Schienbein stabilisiert. Zusätzliche Verletzungen an den Knochen des Fußes und des Knöchels wurden mit einer Kombination aus Schrauben und Pins stabilisiert. Verletzungen der Muskeln und Weichteile des Beins erforderten eine chirurgische Entlastung der Muskeldecke, um den Druck aufgrund der Schwellung zu verringern«, erklärt der Arzt Dr. Anish Mahajan vom Harbor-UCLA Medical Center.
Der in Florida lebende Woods hatte sich in Kalifornien für ein zweitägiges Content-Shooting mit Golf Digest aufgehalten, nachdem er am Wochenende als Gastgeber für das in Los Angeles ausgetragene Genesis Invitational der PGA Tour fungierte.
Der 15-malige Major-Sieger sei »wach, ansprechbar und erhole sich nun in seinem Krankenhauszimmer«, hieß es in dem Statement weiter. Weitergehende Angaben werde es vorerst nicht geben. Ob Woods bei dem Unfall nur am rechten Bein oder, wie von den Behörden zuvor angegeben, doch an beiden Beinen verletzt wurde, ging aus der Stellungnahme nicht hervor.
Unfallursache ist unklar
Die Ursache für den Unfall ist bisher nicht geklärt. Laut Pressekonferenz der Polizei und Feuerwehr habe es keine Anzeichen für den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten gegeben. Der Unfall ereignete sich auf einem steil abfallenden Straßenabschnitt bei Rancho Palos Verdes, der bei der Polizei als problematisch gilt, da es dort häufig zu Unfällen käme. Es wird vermutet, dass das Auto von Woods schneller als mit der zulässigen Geschwindigkeit von 45 Meilen pro Stunde unterwegs war, bevor es sich mehrfach überschlug. »Es wird Tage oder Wochen dauern, bis alles ermittelt ist«, sagte der zuständige Sheriff Alex Villanueva.
Auf TV-Aufnahmen und Fotos war zu sehen, wie das wuchtige SUV weit abseits der Straße auf der Fahrerseite lag. Es habe keine Bremsspuren gegeben, berichtete Villanueva. Woods sei durch die Frontscheibe befreit worden. Der Geländewagen habe einen Baum durchschlagen und sei über die beiden Gegenfahrbahnen geschleudert. Einen Telefonmasten verpasste das Fahrzeug nur knapp. Als lebensrettend bezeichnet die Polizei die Tatsache, dass Woods angeschnallt gewesen sei und der Innenraum des Fahrzeugs weitestgehend unbeschädigt war.
Als Polizist Gonzalez Minuten nach dem Notruf eines Anwohners angekommen sei, sei Woods bei Bewusstsein gewesen und konnte sprechen. Andere Fahrzeuge waren nicht beteiligt. Erst nach dem Unfall habe es einen kleineren Zusammenstoß weiterer Autos gegeben, hieß es.
Große Unterstützung aus Sport und Politik
Zahlreiche Prominente aus Sport und Politik äußerten sich mittlerweile zu dem Unglück. »Es tut weh, wenn einer deiner engsten Freunde in einen Unfall verwickelt ist. Ich hoffe einfach, dass es ihm gut geht. Ich mache mir Sorgen um seine Kinder, ich bin mir sicher, dass die sich gerade schwer tun«, sagte etwa Profigolfer Justin Thomas. »Wenn wir im Laufe der Jahre etwas gelernt haben, dann, dass man Tiger nie aufgeben sollte«, twitterte Barack Obama. Sein Nachfolger Donald Trump, selbst großer Golf-Enthusiast, ließ über Sprecher Jason Miller ausrichten: »Gute Besserung, Tiger. Du bist ein wahrer Champion«. Woods‘ frühere Lebensgefährtin, Ex-Ski-Star Lindsey Vonn, twitterte: »Ich bete gerade für TW.«