Golftipps: Mattentraining
Die Saison 2021 läuft, mehr oder weniger. Wer witterungsbedingt auf Mattentraining machen kann, sollte die Chance nutzen und richtig trainieren.
Viel üben allein bringt nichts, es muss vor allem richtig geübt werden. Und Matten bieten einem die Möglichkeit, unter Laborbedingungen zu arbeiten. Gleicher Aufbau, gleiche Ansprechposition, gleiche Ausrichtung. Es ist der ideale Ort, um an einer Bewegung oder einem Schwunggedanken zu arbeiten.
Dabei sollte eines unbedingt beachtet werden: Wer das Falsche viel übt, wird im Falschen besser. Er verbessert aber seine Technik nicht. Qualität schlägt Quantität. Die Pros von SmartGolfWorld zeigen Ihnen einige Übungen, die sich perfekt in Eurem Mattentraining umsetzen lassen. Ballkontakt, Richtung und Flugbahn geben das nötige Feedback, um Veränderungen aufzuzeigen. Tipp: Nehmen Sie sich auf der Matte die Zeit, jeden Ball bewusst zu üben. Dann bringt wenig üben schon eine Menge.
Wer in die falsche Richtung kippt, braucht dringend eine Flasche
Gewichtsverlagerung und eine gute Beinarbeit helfen, dem Golfschwung die nötige Dynamik zu geben. Im Rückschwung ist das Gewicht mehr auf dem rechten Fuß (gilt alles für Rechtshänder). Im Durchschwung stoßen wir uns vom rechten Fuß ab und bewegen uns auf den linken Fuß. So erzeugen wir mehr Schwunggeschwindigkeit und verlegen den tiefsten Punkt unseres Schwungs weiter nach links.
Halten Sie nach Ihrem Golfschlag für ein paar Sekunden das Finish. Wo ist Ihr Gewicht? Hinten links auf der Ferse? Super. Fühlen Sie Ihr Gewicht aber mehr auf der rechten Seite, wird es Zeit für die Flasche.
Tipp: Versuchen Sie nicht, den Ball in die Luft heben zu wollen. Schlagen Sie von oben auf den Ball. Wiederholen Sie die Übung, bis Sie ein Gefühl dafür entwickeln, Ihr Gewicht auf die linke Seite zu verschieben – und die Flasche stehen bleibt.
Tipp: Rotieren Sie mehr mit Ihren Schultern nach vorne. Wiederholen Sie die Übung, bis Sie ein Gefühl dafür entwickeln, Ihr Gewicht auf die linke Seite zu verschieben – und die Flasche stehen bleibt.
Die Stange muss um den Körper rum
Niemand trifft 18 Grüns in einer Runde, auch die Besten der Welt nicht. Was die Guten von den Schlechten aber unterscheidet, ist das ausgezeichnete Kurzspiel. Chippen, pitchen, putten – das bringt Ihren Score nach unten. Der Chip lässt sich auf der Matte prima üben. Bei diesem Drill ist die Aufgabe, eine richtige Bewegung und einen guten Ballkontakt zu erlernen.
Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine Stange, die Sie als Verlängerung des Schafts zusammen mit dem Schaft greifen. Der Griff fühlt sich mit der Stange in der Hand komisch an. Doch diese Übung soll Ihnen eine gute Körperdrehung vermitteln, ein gezieltes Üben der Längenkontrolle ist dabei nicht die Aufgabe. Dafür braucht es das nötige »Händchen«, und das geht mit der Stange zusätzlich in der Hand nicht.
Swipet einfach mal durch die Galerie:
Tipp: Versuchen Sie nicht, den Ball in die Luft zu schaufeln, sondern auf den Ball zu schlagen! Erst den Ball treffen, dann die Matte.
Es ist immer das Gleiche
Wer sich in einen Mietwagen setzt, fängt automatisch damit an: Sitzposition verstellen, Lenkrad weiter runter, Rückspiegel verdrehen – und noch während der Fahrt wird ständig an den Außenspiegeln rumjustiert. Alles soll beim Autofahren so wie immer sein. Die gleiche Sorgfalt sollten Sie auch bei jedem Golfschlag an den Tag legen: Ausrichtung, Griff kontrollieren, Abstand zum Ball, Ballposition und Gewichtsverteilung auf den Füßen.
Wenn einer dieser Punkte ständig variabel ist, wird auch ständig etwas Anderes herauskommen. Nutzen Sie die Optionen eines Mattentrainings für einen laborähnlichen Aufbau – so lässt sich der gleiche Schlag wiederholen. Wer jetzt eine konstante Startrichtung oder die gleiche Kurve mit dem Ball produziert, gewollt oder nicht, kann darauf reagieren.
Set-up: Felix hat sich eine Stange auf den Boden gelegt für die richtige Ausrichtung. Mit einem Kreidestift markiert er die Fuß- und Ballposition für ein Holz und für einen Eisenschlag. Jetzt hat er einen fixen Aufbau, der sich nicht ändert. So lässt sich die Auswirkung jeder Veränderung an der Schlagflächenstellung oder der Schwungrichtung am Ballflug ablesen.
Das war ich nicht
Doch, waren Sie! Kann man am Abdruck sehen. Impact-Tapes sind eine super Trainingshilfe, wenn es um Driver-Schläge geht. Da hat sie jeder schon mal benutzt. Sei es als Tape, Spray oder sonstige kuriose Beschichtungen. Zu wenig Beachtung findet das oft bei den Eisen.
Eisenschläge sind exakte Distanzschläge. Ein Fehlschlag oder ein schlecht getroffener Ball mit einer nur kleinen Abweichung in der Länge lässt den Ball nicht mehr das Grün erreichen und landet in Grünbunkern oder Wasserhindernissen.
Nutzen Sie ein Impact-Tape oder Spray bei Ihren Eisen. Schlagen Sie absichtlich Spitzen- und Hackentreffer. Spielen Sie Bälle extra dünn und lernen Sie, wie sich solche Schläge anfühlen und reproduzieren lassen. Wer die Schlagfläche und den Treffmoment im Griff hat, bekommt sein Eisenspiel in den Griff.
Mattentraining: Gib‘ dem Socket einen Korb
Der Socket auf der Runde bringt erwachsene Männer zum Weinen. Wer den Ball mit dem Schaft trifft, darf sich zu dem ungeliebten Kreis der »Socketierer« zählen. Die Austrittserklärung ist aber schnell erledigt. Los geht es mit den Drills auf der Seite links, starten Sie mit einem kontrollierbaren, wiederholbaren Aufbau. Stehen Sie ab und an auf der Runde zu nahe am Ball? Trainieren Sie eine bessere Schlagroutine, bei der Sie konsequenter den Abstand bei jedem Schlag prüfen.
Wer trotz richtigen Abstands Sockets einstreut, sollte sich einen Korb als Hilfe nehmen. Schlägerhauben oder Ballschachteln gehen auch. Platzieren Sie eine Ballbreite vom Korb entfernt Ihren Golfball. Diese »mentale« Stütze zwingt Sie, mehr auf Ihren Schwung zum Ball zu achten. Bleibt Ihr Gewicht stabil auf dem ganzen Fuß oder geht Ihr Gewicht auf die Zehenspitzen? Kommen Sie jetzt besser von innen an den Ball? Vor allem hilft es nicht, mit dem Schaft nach dem Ball zu schlagen. Der Schaft selbst schwingt innen vorbei – die Schlagfläche muss an den kleinen, weißen Quälgeist ran.
Mattentraining: Bleiben Sie schön unter der Stange!
»Over the top«, »von außen kommen«, »Schläger reinziehen«, egal, wie Sie es nennen wollen. Mit dieser Übung können Sie Ihre eigene Schwungbahn und Bewegung besser einschätzen und beeinflussen. Stellen Sie sich einen Ballkorb ca. eine Schlägerlänge hinter dem Ball auf den Boden und stecken schräg durch die Korblöcher einen Stab. Je besser Sie bei dieser Übung werden, umso näher können Sie mit Korb und Stange an den Ball rangehen.
Mattentraining: Steck‘ den Ball in die Hosentasche
Ein guter Golfschwung braucht ein gutes Fundament. Gute Gewichtsverteilung in den Füßen und eine funktionale Gewichtsverlagerung bringen die nötige Stabilität und Kraft in Ihren Schwung. Wer stabil steht, hat mehr Kontrolle über seinen Golfschwung und wird konstantere Ballkontakte haben. Mit einem großen Ball lässt sich diese Bewegung üben.
Mattentraining: Ein guter Rückschwung braucht keine Wand zu fürchten
Stabiler Stand, gute Schulterdrehung, das Heben der Arme und ein Winkeln der Handgelenke: So lässt sich ein guter Rückschwung beschreiben. Eine gute Position im Rückschwung erleichtert eine dynamische Bewegung in Richtung Ball. Natürlich lehren uns die Bilder von Golf-TV-Übertragungen und unzählige Posts im Internet, dass es alle Arten von Schwüngen gibt. Wer aber nicht schon als Kind Schleifchen und Bögen in seinen Schwung eingebaut hat, sollte jetzt nicht mehr damit anfangen. Jede Bewegung muss bis zu ihrer automatischen Wiederholbarkeit trainiert werden. Je einfach und schnörkelloser diese Bewegung ist, umso leichter lässt sie sich reproduzieren.
Set-up: Tino steht eine Fußbreite von der Wand entfernt. Sein Ziel ist es, im Rückschwung die Wand nicht zu berühren. Er vermeidet so ein zu flaches Wegnehmen des Schlägers. Durch ein Heben der Arme bleibt er mit seinem Schläger auf der Ebene und bringt sich in eine super Position für seinen Durchschwung zum Impact. Einfach, simpel und wiederholbar.
Vier Kästchen für einen Volltreffer
Wer den Driver beherrschen will, muss die Schlagfläche kontrollieren. Dank TrackMan ist man mittlerweile sehr gut aufgeklärt, welchen Einfluss der Treffpunkt des Balls auf der Schlagfläche hat. Daher ist die Kontrolle über den Treffpunkt wichtig – das Gefühl, mit welchem Teil des Drivers der Ball getroffen werden soll, ist ein Trainingsziel für jeden, der zum »Fairway-Splitter« werden möchte.
Drill: Ein Impact-Tape auf dem Driver ist in vier Kästchen eingeteilt. Tinos Aufgabe ist, Schlagflächenkompetenz aufzubauen. Er möchte den Ball mit jedem dieser vier Bereiche des Drivers treffen. Wer bewusst den Treffpunkt steuern kann, wird zukünftig mit einem »einfachen« Sweetspot-Treffer weniger Probleme haben.
Zusätzlich erlauben die Fähigkeiten, den Ball innen, außen, oben oder unten zu treffen, eine Beeinflussung der Flugkurve. Bälle, die unterhalb des Strichs getroffen werden, haben mehr Spin, oberhalb des Strichs wenig Drall. Treffer an der Hacke erzeugen durch den Gear-Effekt eine leichte Rechtskurve. Bälle, die an der Spitze getroffen werden, eine leichte Linkskurve.
Noch Fragen? Bestimmt. Schauen Sie einfach beim YouTube-Kanal der SmartGolfWorld vorbei oder auf der Homepage!
Wer in der Nähe von München wohnt, kann die drei Golf-Pros auf den Golfanlagen Schloss Egmating oder Gut Ising besuchen. Oder in ihrer Winterbasis auf den Plätzen von Arabella Golf Mallorca direkt bei Palma – Son Muntaner, Son Quint und Son Vida. Dort sind sie in der Winterzeit regelmäßig mit Workshops oder Reisen.
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