Bobby Jones war der Größte. Allein schon wegen dieses Zitats: »Golf ist manchmal zu hart, als dass man das Spiel mit mit einem Schläger in der Hand ertragen könnte.«
Ja, der Gentleman konnte auch ziemlich aufbrausend sein, und zu den Tiefpunkten seiner Karriere gehört wohl, wie er 1921 die British Open in St. Andrews wutentbrannt abbrach und sich auch noch mit dem irritierten Publikum anlegte. (Jahre später sollte sich das unterkühlte Verhältnis zu den Schotten in eine heiße Liebesbeziehung umwandeln.)
Es gab also schon damals »Typen«. Aber eben noch kein Internet und keine Smartphones, die jeden weggeworfenen Schläger festhielten.
Bobby Jones besaß einen unvergleichlich eleganten Schwung, der heute nicht mehr gelehrt wird. Das starke Wegnehmen nach innen, die gewaltige Hüftdrehung, der linke Fuß fast auf der Spitze – alles für sich eher ungewöhnlich, als Gesamtkunstwerk aber von beeindruckender Geschmeidigkeit.
Hier erklärt er selbst, wie es geht:
Der Mann aus Atlanta, Georgia, blieb sein ganzes Leben Amateur und zog sich vom Golfsport mit 28 Jahren (!) zurück. Dennoch gilt er als einer der einflussreichsten Golfer überhaupt. Ihm verdanken wir unter anderem den Augusta National Golf Club.
Einer seiner wichtigsten Tipps lautet: Vergiss die rechte Hand, konzentrier dich auf die linke. »Wer die rechte Hand ins Spiel bringt, riskiert Hooks«, sagte er. Dagegen sollte der linke Handrücken im Treffmoment möglichst lange zum Ziel zeigen.
Damit steht sein Schwungtipp im krassen Gegensatz zu Ben Hogan, dessen berühmter Spruch ja lautete: »Ich wünschte, ich hätte drei rechte Hände.«
Ich heiße weder Hogan noch Jones. Aber Hooken kann ich gut. Freitag wollte ich beide Tipps ausprobieren, doch ein kleiner Auffahrunfall (ich: unschuldig) kam dazwischen. Immerhin haben es die Golfschläger im Kofferraum überstanden.