Wer je auf einem Profi-Event war und am Putting-Grün herumgelungert hat, der dürfte erstaunt festgestellt haben, dass fast alle Pros mit irgendwelchen Gimmicks arbeiten.
Selbst ein exzellenter Putter wie Rickie Fowler benutzt vor jeder Runde für fünf Minuten einen Spiegel, um seine Körperlinien und die Ausrichtung zu überprüfen. Ansonsten sieht man allerlei Plastik auf den Grüns, zudem Schnüre, Tees, kleine Tore, Einsätze zur Verkleinerung des Loches – alle diese Dinge, die in vielen Golfgeschäften verschämt in einer Ecke hängen.
Wir Amateure bekommen ja oft gesagt, dass wir auf zu viel Schnickschnack reinfallen und dass wir zu viele Trainingshilfen benutzen, die unsinnig sind. Aber vielleicht ist ja genau das Gegenteil der Fall und wir benutzen noch viel zu wenig davon?
Rory McIlroy benutzt auf dem Putting-Grün keine Trainingshilfe, sondern einen Drill. Er legt seine Hände wie zum Gebet zusammen und puttet. Er will damit spüren, wie die Stellung seiner Hände den Putt beeinflusst. Auch PGA-Professional Cameron Tringale wärmt sich auf diese Art auf.
Nun ist von allen Dingen, die Rory weltklasse macht, vielleicht das Putten am wenigsten weltklasse. Aber wenig weltklasse ist immer noch gut genug für unsereins.
Ich mag den Drill. Ich weiß nicht, ob er wirklich zu etwas gut ist, aber er wirkt dennoch, als wüsste ich, was ich tue. Und das kann ich auf dem Platz nicht sehr oft von mir behaupten.